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Nachricht vom 23.04.2015    

Ein neuer Altar für die Stiftskirche

Für einen neuen Altar in der St.-Severus-Kirche will die Evangelische Kirchengemeinde Gemünden einen ungewöhnlichen Weg beschreiten. Sie hat einen Künstler-Wettbewerb ausgelobt. Eine Jury wird über die eingegangenen Entwürfe beraten.

Kirchenvorstand und geladene Künstler beraten sich beim Ortstermin in der Gemündener Stiftskirche, Mitte: Pfarrer Dr. Axel Wengenroth. Fotos: Sabine Hammann-Gonschorek.

Gemünden. Schon seit einigen Jahren steht der Gedanke im Raum den bisherigen Altar in dem über 1100 Jahre alten Gemündener Wahrzeichen zu ersetzen. Er ist eine hohle Holzkonstruktion aus den 1970iger Jahren, der nur durch die Bemalung den Anschein erweckt aus Stein zu sein. Im vergangenen Jahr wurde die Stiftskirche umfassend innenrenoviert, was den Wunsch nach einem schönen Altar wieder in den Fokus rückte, berichtet Gemündens Pfarrer Dr. Axel Wengenroth.

Da in der Stiftskirche mehrere Baustilepochen erkennbar seien, gebe es allerdings keine Vorgaben, wie ein Altar aussehen müsse, um in das historische Gebäude zu passen. Beraten durch Fachleute für Bau und Kirchenkunst seitens der Landeskirche, der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN), hat der Kirchenvorstand daher beschlossen, in einem begrenzten Wettbewerb drei teilnehmende Künstler Vorschläge für einen Altar sowie ein Redepult, eine Taufschale, zwei oder gegebenenfalls drei Leuchter und ein Altarkreuz machen zu lassen. In dem künstlerischen Entwurf ist freigestellt, ob Skizzen, Fotographien, eine Animation oder Modelle für die Darstellung gewählt werden. Ein Raum-Modell soll maximal das Format 1:20 haben. Detailmodelle der einzelnen Objekte müssen das Format 1:10 nicht überschreiten. Der Wettbewerb wird von der Landeskirche finanziert. Als Teilnehmer sind ein Bildhauer aus Leonberg, ein Bildhauer aus Hösbach und ein Künstleratelier aus Nürnberg benannt worden. Die Künstler waren zu einem Ortstermin in Gemünden geladen, um die örtlichen Gegebenheiten zu studieren. Für die einzelnen Arbeitsaufträge hat die Kirchengemeinde verschiedene Vorgaben gemacht, was zum Beispiel Mobilität und Zweckmäßigkeit der sakralen Gegenstände betrifft. Eine Auseinandersetzung mit den Materialien des Westerwaldes, wie regionale Hölzer, Westerwälder Basalt, Lahnsandstein und Selters-Trachyt ist erwünscht. Für die Realisation des Projekts ist ein fünfstelliger Betrag vorgesehen, der sich an den tatsächlichen Kosten orientieren wird. Die Kosten werden zu einem großen Teil von der Landeskirche und dem Denkmalschutz getragen.



Bis Ende Mai haben die Künstler nun Gelegenheit ihre Entwürfe für die Altargestaltung einzureichen. Eine Jury, bestehend aus Personen, die der Kirchenvorstand bestellt, sowie Vertretern des Denkmalschutzes, der Bauberatung der EKHN, der Kunstbeauftragte der EKHN, Dr. Markus Zink, und einer Person aus dem freien Kunstbetrieb, wird über die eingegangen Entwürfe beraten. Die Jury wird ein Votum abgeben, das dem Kirchenvorstand zur Entscheidung vorgelegt wird. Wenn einer der Entwürfe die Zustimmung des Vorstandes findet, könnte noch in diesem Jahr ein neuer Altar die Stiftskirche schmücken. (shg)



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