Werbung

Nachricht vom 02.04.2015    

Zahl illegal gefangener und getöteter Greifvögel weiterhin hoch

Obwohl alle Greifvogelarten in Deutschland unter strengem Schutz stehen, werden immer wieder Fälle illegaler Verfolgung bekannt. Bundesweit wurden in den letzten zehn Jahren 689 Fälle mit mindestens 1.130 getöteten Greifvögeln dokumentiert. Die Dunkelziffer liegt dabei deutlich höher.

Habichtfangkorb mit lebender Ködertaube Foto: Komitee gegen den Vogelmord Foto: Veranstalter

Region. Eine der am häufigsten illegal verfolgten Arten ist der Habicht, Vogel des Jahres 2015. Er steht stellvertretend für mindestens 18 Greifvogel- und 3 Eulenarten.

Die Nachstellung streng geschützter Arten durch Giftköder, Abschüsse oder Fallenfang stellt eine Straftat dar, die mit bis zu fünf Jahren Haft geahndet werden kann, darauf weist die Regionalstelle Rhein-Westerwald des Naturschutzbund (NABU) hin. Greifvögel unterliegen nicht nur dem Schutz des Bundesnaturschutzgesetzes und der EU-Artenschutzverordnung, sondern auch dem Jagdrecht, nach dem alle Greifvogelarten eine ganzjährige Schonzeit genießen. Bei der Greifvogelverfolgung werden häufig Fallen eingesetzt, z. B. sogenannte Habichtfangkörbe. Diese bestehen aus einem auf zwei Metallbügel gespannten Netz, unter dem sich ein Käfig mit einem Lockvogel oder Fleischköder befindet. Landet der Greifvogel auf dem Käfig, schließt sich das Netz über ihm. Anschließend werden die Tiere oft erschlagen oder verstümmelt. Obwohl die Verwendung solcher Fallen unter Strafe steht, sind Besitz und Vermarktung der Fallen erlaubt – ein Zustand, den der NABU seit langem kritisiert. Um der illegalen Greifvogelverfolgung entgegen zu treten, hat der NABU zusammen mit dem Komitee gegen den Vogelmord eine zentrale Meldehotline für Verdachtsfälle unter der Nummer 030-284 984-1555 eingerichtet (werktags von 9 bis 18 Uhr und an Feiertagen sowie Wochenenden von 15 bis 18 Uhr) und unter www.nabu.de eine Petition gestartet. Da es sich bei der Greifvogelverfolgung um eine Straftat handelt, die von Amts wegen verfolgt werden muss, wird bei Verdachtsfällen außerdem empfohlen, einen Streifenwagen anzufordern.



WW-Kurier Newsletter: So sind Sie immer bestens informiert

Täglich um 20 Uhr kostenlos die aktuellsten Nachrichten, Veranstaltungen und Stellenangebote der Region bequem ins Postfach.

Da aktuell in der Region Rhein-Westerwald Lebendfallen für verschiedene geschützte Tierarten wie beispielsweise Rabenvögel, Marder, Wiesel und Maulwurf zum Verkauf angeboten werden, weist die NABU-Regionalstelle darauf hin, dass auch solche Fallen nicht ohne Weiteres von der Bevölkerung eingesetzt werden dürfen. Hier greifen Naturschutzrecht, Tierschutzrecht und - je nach Tierart - das Jagdrecht. Die Gesetze schreiben vor, dass zum Fangen von Tieren zwingend eine Jagdberechtigung und ein Fallenschein bzw. eine behördliche Genehmigung, die nur bei triftigen Gründen erteilt werden kann, vorliegen müssen. Ansonsten ist bereits das Aufstellen einer (Lebend-)Falle strafbar. Dies ist vielen Bürgerinnen und Bürgern nicht bekannt. Vögel wie Elstern und Rabenkrähen dürfen generell nicht mit Fallen gefangen werden.


Feedback: Hinweise an die Redaktion

.: Neu bei Instagram :. => @kuriere_news

Anmeldung zum WW-Kurier Newsletter


Mit unserem kostenlosen Newsletter erhalten Sie täglich einen Überblick über die aktuellen Nachrichten aus dem Westerwaldkreis.

» zur Anmeldung



Aktuelle Artikel aus Region


Erfolgreiche Festnahmen bei Callcenter-Betrug in Koblenz und Bad Ems

In den letzten Tagen konnte die Polizei im Raum Koblenz zwei bedeutende Erfolge gegen Callcenter-Betrüger ...

Montabaur: Fünf Menschen aus dem Westerwald für ihr langjähriges Engagement geehrt

Sie engagieren sich seit vielen Jahren ehrenamtlich und leisten ihren Beitrag für die Gesellschaft. Dafür ...

Kinofest 2025 im Cinexx: Filmgenuss für nur 5 Euro

Am 13. und 14. September 2025 verwandelt sich das Kino in Hachenburg in einen Ort des besonderen Filmerlebnisses. ...

5.000 Euro für die Frauenklinik des St. Vincenz-Krankenhauses

Anlässlich des Geburtstages von Tanja Lorenz, einer ehemaligen Mitarbeiterin der Max-Stillger-Stiftung, ...

Westerwälder im ADAC Camper-Finale: Steimeler tritt in Düsseldorf an

Der ADAC sucht den Camper des Jahres 2025. Beim Finale am Samstag, 6. September 2025, in Düsseldorf misst ...

Eventwochenende in Montabaur: THE PETELES begeistern das Publikum

Der Bürgerverein Montabaur e.V. setzte trotz kritischer Prognosen zwei Veranstaltungen um. Trockenes ...

Weitere Artikel


700 Jahre Stadtrechte Altenkirchen und Hachenburg

Eine gemeinsame Studienfahrt der Kreisvolkshochschule Altenkirchen und der Volkshochschule Hachenburg ...

Fotoausstellung und Vortrag "Wildkatzensprung"

Zur Gemeinschaftsveranstaltung laden der BUND Westerwald, Altenkirchen und die Naturschutzinitiative ...

Premiere: Karfreitag-Gottesdienst im Keramikmuseum

Die Evangelische Jugendkirche "Way to J" hatte das Keramikmuseum in Höhr-Grenzhausen als Ort für einen ...

Ausgezeichnete Betriebe setzen auf eigenen Nachwuchs

Die Agentur für Arbeit Montabaur verleiht der Volksbank Rhein-Lahn und der SKS Spedition das „Zertifikat ...

Im „Blitzkontakt“ zum neuen Job im Factory Outlet Montabaur

Das Speed Dating in der Agentur für Arbeit bringt Unter-nehmen und Bewerber zusammen. Dies brachte positive ...

Der Steinkauz – Kleiner Kobold mit großen gelben Augen

Der Steinkauz mit seinem besonderen Ruf und seiner besonderen Lebensweise ist streng geschützt, ist aber ...

Werbung