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Nachricht vom 01.04.2015    

Passionskonzert Montabaurer Kantorei / Cappella Taboris

„Dass Musik derart die Gefühle bewegen kann...“ wundert sich einer der vielen Gäste des diesjährigen Passionskonzertes des Kleinchores der Montabaurer Kantorei und der Cappella Taboris in der gut besuchten modernen Kirchen von Roßbach.

Foto: Veranstalter

Rossbach. „In der Tat haben die Menschen zu jeder Zeit ihren eigenen Ausdruck in der Musik gesucht und gefunden“, erklärt Dekanatskantor Jens Schawaller, „und dadurch immer hochaktuell und zutiefst menschlich gehandelt“ – in Jesu Leiden bilde sich, wie auch in seiner Geburt im Stall, Gottes Menschwerdung ab, so der A-Kantor des unteren Westerwaldes. Präses Michael Müller, der auch alle Lesungen des Abends übernahm, begrüßte als langjähriges Kantoreimitglied alle anwesenden Gäste herzlich und freute sich über deren zahlreiches Erscheinen; dem Dekanatssynodalvorstand Selters sowie dem Förderverein Musica Sacra e. V. ist es wieder zu verdanken, dass die Konzerte im Dekanatskantorat bei freiem Eintritt angeboten werden können. Mit Johann Kuhnaus fünfstimmiger Motette „Tristis est anima mea“ eröffnete die Cappella Taboris – das Vokalensemble des evangelischen Dekanates Selters mit Angelika Wies (Sopran), Monika Schlößer (Alt), Jens Schawaller (Tenor), Fabio Schnug (Bariton) und Ingo Jungbluth (Bass) – das geistliche Konzert zur Karwoche. Schlanker Stimmklang und deklamatorischer Gesang sind die besonderen Kennzeichen dieses beweglichen Soloensembles, das am Truhenpositiv stets von Oberstudienrätin Susanne Schawaller gekonnt und geschmackvoll begleitet wird. Ein weiterer und seltener Hörgenuss waren die gleichsam stilbildenden und maßstabssetzenden Kompositionen von Heinrich Schütz aus den „Kleinen geistlichen Konzerten“ mit den Werken „Ich bin jung gewesen“ und „Fürchte dich nicht“ für zwei Bässe und Basso Continuo, „Wenn unsre Augen schlafen ein“ für Sopran und Bass mit Basso Continuo und „Wer will uns scheiden von der Liebe Gottes“ für vierstimmiges Vokalensemble mit Basso Continuo. Im Mittelpunkt des Passionskonzertes stand die Johannespassion von Leonhard Lechner, stilistisch noch zur Renaissance gehörig, die die Leidensgeschichte Jesu in ausgesprochen sprachnaher und lebendiger Musik abbildet. In diesem äußerst selten aufgeführten und gleichzeitig anspruchsvollen Chorwerk zeigten sich der Kleinchor der Montabaurer Kantorei und die Cappella Taboris von ihrer stimmgebildeten und stilsicheren Seite. „Uns ist es wichtig, genuin evangelische Kirchenmusik aufzuführen, die das dramatische Karfreitagsgeschehen nachvollziehbar und aktuell erlebbar macht“, erklärt der eifrige Dekanatskantor des unteren Westerwaldes, der das Plenum der Montabaurer Kantorei gerade auf ein großes Händelkonzert im Herbst dieses Jahres vorbereitet und deshalb mit seinem Kleinchor konzertiert. „Liturgische Präsenz ist uns ein wertvolles Anliegen, so dass wir in diesem Jahr neben den traditionellen Passions- und Adventskonzerten noch ein drittes Konzert mit einem professionellen und für barocke Musik besonders ausgebildeten Orchester und mit hauptberuflichen Vokalsolisten am 11. Oktober in Selters anbieten werden.“ Gemeinsam brachten nun der Kleinchor der Montabaurer Kantorei und die Cappella Taboris das anspruchsvolle Werk in der charmanten Wäller Kirche zur Aufführung. Als Streichorchester bereicherten den Konzertabend in bewährtet Art und Weise Peter Krämer (Violine), Sophie Jungbluth (Violine), Karin Weil (Viola da braccia), Ulrike Neu (Violoncello), Rudolf Creutzburg (Kontrabass) und Susanne Schawaller (Orgel) und erwiesen sich als ein sauber intonierendes und sicheres Ensemble, das zuverlässig und klangschön die unterschiedlichen Werke darzustellen vermochte. Mit einer Partita aus der Feder des großen Thomaskantors Johann Sebastian Bach über das Passionslied „Sei gegrüßet, Jesu gütig“ erklang noch einmal hochbarocke Klanglichkeit und lebendige Polyphonie mitteldeutscher Schule für alle Vokalisten und Instrumentalisten. Darüber hinaus waren die Gäste des Abends eingeladen, den kontrastreichen Orgelimprovisationen von Dekanatskantor Jens Schawaller an der Kleukerorgel aus dem Jahre 1961 zu lauschen und in den Gemeindegesang kräftig mit einzustimmen. Pfarrerin Ilona Fritz aus Roßbach übernahm als Gastgeberin die liturgische Begleitung des Konzertes und sprach das Vater Unser und den Segen – die Gäste dankten allen Musikerinnen und Musikern durch eine der Karwoche angemessene Schweigeminute, zu der sie sich würdevoll von ihren Plätzen erhoben. Das Konzert findet als „Musik zur Sterbestunde“ am Karfreitag, dem 3. April um 15 Uhr in der evangelischen Pauluskirche, Koblenzer Straße 5a in Montabaur noch einmal statt; der Eintritt ist frei.



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