Werbung

Nachricht vom 28.03.2015    

Aufwand und Nutzen stehen in keinem Verhältnis

Der Bundestag hat am Freitag über die Einführung der Pkw-Maut beschlossen – und sorgt damit für Unmut in der Wirtschaft. Die Industrie- und Handelskammern (IHKs) in Rheinland-Pfalz lehnen die Einführung einer Infrastrukturabgabe für Pkw weiterhin ab.

Region. „Der nun vorgelegte Kompromiss der Regierungskoalition in Berlin bringt fast nichts für die Verkehrsinfrastruktur, ist bürokratisch und führt zu Ärger mit unseren Nachbarn in der Grenzregion“, sagte Arne Rössel, Hauptgeschäftsführer der IHK Ar-beitsgemeinschaft Rheinland-Pfalz.

Aus Sicht der Wirtschaft sei es zwar richtig und notwendig, zusätzliche Finanzmittel vor allem in die Instandsetzung der Verkehrsinfrastruktur zu investieren. „Die Gesamtein-nahmen des Bundes aus dem Verkehr betragen aber heute schon über 50 Milliarden Euro. Das würde völlig ausreichen, um diese Investitionen zu decken“, ergänzt Rössel. Das Problem: Dem Bund gelingt es trotz weiter wachsender Steuereinnahmen nicht, genügend Haushaltsmittel für den Verkehrsetat bereit zu stellen.

Wirkliche Zusatzeinnahmen würde der Bund mit der Pkw-Maut lediglich durch im Aus-land zugelassene Fahrzeuge generieren, da die Pkw-Maut für in Deutschland gemel-dete Fahrzeuge zumindest in dieser Legislaturperiode kostenneutral bleiben soll. Sie wird mit der Kfz-Steuer verrechnet. Nach Ansicht von Experten werden die Einnahmen aus der PKW-Maut daher unter 300 Millionen Euro jährlich liegen. Sie wird somit nur einen geringen Beitrag zum Verkehrsetat leisten. „Dieser überschaubare Nutzen recht-fertigt den Aufwand in keiner Weise“, kritisiert Rössel. „In den Grenzregionen ist darüber hinaus mit negativen Rückwirkungen auf den kleinen Grenzverkehr zu rechen. Die gesamtwirtschaftliche Bilanz der Maut könnte damit schnell negativ ausfallen.“



Zudem bestehen weiterhin massive europarechtliche Bedenken gegenüber dem Re-gierungsentwurf. Um diese zu zerstreuen, ist nun eine umständliche Staffelung bei den Kurzzeitvignetten vorgesehen, die sich an Hubraum und Umweltfreundlichkeit eines Fahrzeuges orientieren soll. Die Nachweispflicht obliegt dem Fahrer. Kann er die not-wendigen Nachweise nicht erbringen, zahlt er den Höchstbetrag für eine Kurzzeitvig-nette. „Diese Regelung ist bürokratisch und wird vor allem bei ausländischen Fahrern, die im Regelfall Kurzzeitvignetten benötigen, Unverständnis und Verärgerung hervorru-fen“, befürchtet Rössel.


Feedback: Hinweise an die Redaktion

.: Neu bei Instagram :. => @kuriere_news

Anmeldung zum WW-Kurier Newsletter


Mit unserem kostenlosen Newsletter erhalten Sie täglich einen Überblick über die aktuellen Nachrichten aus dem Westerwaldkreis.

» zur Anmeldung



Aktuelle Artikel aus Region


Kommunen als treibende Akteure im Energiesektor: Forum Westerwald zeigt Wege auf

Am Mittwoch (5. November 2025) versammelten sich rund 30 klima- und kommunalpolitisch engagierte Gäste ...

Nelson-Mandela-Schule Dierdorf lädt zum Tag der offenen Tür ein

Am 22. November öffnet die Nelson-Mandela-Schule Realschule plus Dierdorf ihre Türen für interessierte ...

Gedenkspaziergang in Westerburg erinnert an jüdisches Leben

In Westerburg versammelten sich mehr als hundert Menschen zu einem besonderen Gedenkspaziergang. Die ...

Kulturelle Begegnungen bei SOLWODI Koblenz: Lesung und Tanzworkshop im Fokus

SOLWODI Koblenz lädt zu zwei Veranstaltungen ein, die Literatur und Bewegung in den Mittelpunkt stellen. ...

Winterausstellung 2025: Ein Fest für Kunsthandwerk-Liebhaber in Koblenz

Die Galerie Handwerk in Koblenz öffnet ihre Türen zur jährlichen Winterausstellung, die Besucher eine ...

Abschied von Gerhard Krempel: Ein Leben für die Region

Die CDU im Westerwald trauert um eine prägende Persönlichkeit. Gerhard Krempel, der am 7. November 2025 ...

Weitere Artikel


Halbzeitbilanz in Meudt

Die interkommunale Zusammenarbeit zwischen den Verbandsgemeinden Wallmerod und Westerburg, dem „Wäller ...

Ungarn, Israel und Tunesien sind Ziele von Jugendbegegnungen

Die Sportjugend des Landessportbundes Rheinland-Pfalz bietet Jugendreisen als internationale Jugendbegegnungen ...

Tagesfahrt für Jugendliche nach Köln

Im Rahmen der gemeinsamen Initiative "Wir Westerwälder" bieten die Kreisjugendämter Altenkirchen, Neuwied ...

Start in die Motorradsaison: Landeskriminalamt gibt Tipps

Mit Beginn der Sommerzeit, die offiziell am Sonntag mit der Zeitumstellung eingeläutet wird, startet ...

10. Forum Wirtschaftsethik am 14. April in Montabaur

Die Volkswirtin Dr. Brigitte Bertelmann aus Mainz wird beim 10. Forum Wirtschaftsethik in Montabaur ...

SPD-Ortsverein Kroppacher Schweiz wählt Vorstand

Im Mittelpunkt der Jahreshauptversammlung des Ortsvereins Kroppacher Schweiz stand ein Referat der Ersten ...

Werbung