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Nachricht vom 17.03.2015    

Westerwälder Dekanate werden eins

Die beiden evangelischen Kirchengebiete des Westerwaldkreises – die Dekanate Selters und Bad Marienberg – schließen sich zu einem Dekanat zusammen. Dessen Name ist zwar noch offen; der Zeitplan der Zusammenlegung steht hingegen schon fest.

Foto: Veranstalter

Westerwaldkreis. Am 1. Januar 2018 wollen sich beide Dekanate zum flächenmäßig zweitgrößten innerhalb der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) vereinigen.

Das künftige Dekanat umfasst dann eine Fläche von rund 1000 Quadratkilometern und dehnt sich im Westen bis Alsbach, Höhr-Grenzhausen und Neuhäusel, im Osten bis in die Gemeinden Neunkirchen, Liebenscheid-Rabenscheid, im Norden bis Kroppach und im Süden bis Montabaur aus. Es ist weitestgehend deckungsgleich mit dem Westerwaldkreis und den Verbandsgemeinden Hachenburg, Bad Marienberg, Rennerod, Westerburg, Selters, Ransbach-Baumbach, Wirges, Wallmerod, Höhr-Grenzhausen und Montabaur. Zum neuen Dekanat gehören rund 58.000 evangelische Christinnen und Christen sowie 33 Kirchengemeinden mit zirka 50 Pfarrstellen. Außerdem sind etwa 30 Angestellte in den verschiedenen Arbeitsbereichen des Dekanats tätig – beispielsweise der Kirchenmusik, der Jugendarbeit, der Erwachsenenbildung oder der Verwaltung.

Der Dekan des Dekanats Selters, Wolfgang Weik, bringt den Sinn und das Ziel des Zusammenschlusses auf den Punkt: „In unseren Gemeinden wird sehr viel geleistet und gestaltet, und dennoch bedarf es eines größeren Apparates, der die Basis unterstützt und die Gemeinde vor Ort entlastet.“ Zwar stelle ein großes Flächendekanat aufgrund der Entfernungen eine Herausforderung dar, meint Weik. „Aber das neue Dekanat wird ein deutlich erkennbarer Gesprächspartner für die Kommune und die anderen Kirchen sein. Es wird sich auf vielfältige Weise in die Gesellschaft einbringen“, sagt Weik und hofft, dass dieser Prozess kein verwaltungsmäßiger Akt, sondern eine inhaltliche Neuorientierung ist.
Stellen werden im Zuge des Zusammenschlusses unterdessen nicht wegfallen, unterstreicht der Präses des Dekanats Bad Marienberg, Bernhard Nothdurft: „Das neue Dekanat tritt in die Rechte und Pflichten aus den bestehenden Arbeitsverhältnissen ein. Das Bündeln von Ideen, Erfahrungen, Kompetenz und Engagement der Mitarbeiter ist gewünscht und sicher auch notwendig. Denn wir müssen sicherstellen, dass das Dekanat sämtliche Gemeinden innerhalb dieses großen Gebiets auch weiterhin zuverlässig und gut unterstützt.“

Außerdem betont Nothdurft die Wichtigkeit eines transparenten, nachvollziehbaren Vereinigungsprozesses, mit dem sich beide Dekanate bereits intensiv beschäftigen: Arbeitsgruppen widmen sich in enger Absprache mit der Landeskirche unter anderem der Namensgebung, dem Hauptsitz oder den inhaltlichen Leitgedanken des künftigen Dekanats. Die Arbeitsgruppen bestehen aus den Präsides, den Dekanen, Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, Pfarrerinnen und Pfarrern sowie Abgeordneten der Synoden und der Mitarbeitervertretung.



Bis Ende 2015 soll dann eine Vereinigungsvereinbarung vorliegen, über die während der Sommersynode 2016 entschieden wird. In den Jahren 2016 und 2017 werden die in der Vereinbarung festgelegten Ziele schrittweise umgesetzt, sodass sich beide Dekanate am 1. Januar 2018 zusammenschließen können. Michael H. Müller, Präses des Dekanats Selters, blickt der Zusammenlegung optimistisch entgegen: „Ich sehe unsere beiden Dekanate schon jetzt im Westerwaldkreis gut etabliert und freue mich auf den Tag, an dem wir Protestanten mit einer Stimme sprechen. Es macht Freude zu erleben, wie die Ideen beider Seiten mit kreativem Gestaltungswillen aufgenommen und weiterentwickelt werden.“

Auch der Dekan des Dekanats Bad Marienberg, Martin Fries, sieht die gute Zusammenarbeit vieler Mitarbeitender und Ehrenamtlicher beider Dekanate als hilfreiche Voraussetzung für den Vereinigungsprozess: „Denn es ist nicht nur eine verwaltungsmäßige, sondern auch eine geistliche Aufgabe, das Bewusstsein der Zusammengehörigkeit und der gemeinsamen Verantwortung der Gemeinden und Einrichtungen für den Auftrag der Evangelischen Kirche im Westerwald zu entwickeln und stärken.“

Die Vereinigung der Westerwälder Dekanate ist Teil der im Jahr 2000 begonnenen Dekanatsstrukturreform der EKHN. Die Reform soll trotz rückläufiger Gemeindegliederzahlen ermöglichen, dass die Dekanate auch in Zukunft ihren Auftrag erfüllen, das kirchliche Leben in der Region zu gestalten und so das Evangelium zu bezeugen. „Mit vereinten personellen und finanziellen Ressourcen können sich den größeren Dekanaten mehr Möglichkeiten eröffnen, regionale Aufgaben zu gestalten, Kooperationen zu fördern und so die Arbeit in den Gemeinden für die Menschen vor Ort zu unterstützen“, unterstreicht Kirchenpräsident Dr. Volker Jung. Die Kirchensynode der EKHN hatte das Kirchengesetz zur Neuordnung der Dekanatsgebiete 2013 beschlossen. Die Gebietsreform sieht unter anderem vor, dass aus den bisher 47 Dekanaten innerhalb der Landeskirche in den kommenden Jahren 25 werden. (bon)


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