Leitungen der Wehren des Westerwaldkreises trafen sich
Wenn die Einladungen zur Wehrleiter- und Wehrführerversammlung für den Westerwaldkreis verschickt werden, dann füllt sich die Mehrzweckhalle in Niederahr immer wieder bis auf den letzten Platz. Dank Rauchmelder kein Todesopfer bei Bränden in 2014.
Niederahr. Das große Interesse ist nicht nur auf den Rückblick auf das vergangene Jahr oder einen Ausblick auf 2015 zurückzuführen. Regelmäßig wird ein Gastredner eingeladen, der zu Themen referiert, die entweder direkt mit der Feuerwehr zu tun haben oder aber das Thema Feuerwehr „berühren“. In diesem Jahr war es Hauptmann Sven Schmeling vom Landeskommando Bundeswehr, der eingeladen wurde.
Bevor jedoch der Gastredner ans Pult gerufen wurde, galt es für Kreisfeuerwehrinspekteur Axel Simonis die Versammlung zu eröffnen und die vielen Ehrengäste zu begrüßen. Den Anfang der Gastredner machte Landrat Achim Schwickert als „Chef der Feuerwehr“, der gleich zu Beginn die Ereignisse in Frankreich in seinem Beitrag aufnahm. „Die Ereignisse in Frankreich bringen den Katastrophenschutz in neue Dimensionen. Sie müssen in diesem neuen Fall der Alarmdimensionen auch ehrenamtlich tätig sein“.
Eine wichtige Aussage kam durch Hermann Gierhard, der als Mitglied der Notfallseelsorge und als Mitarbeiter der Kriminalpolizei keinen Todesfall nach Bränden in 2014 in seinem Zuständigkeitsbereich hatte. Dies sei seiner Meinung nach nur auf die Einführung von Rauchmeldern zurückzuführen.
Dann galt es für Hauptmann Sven Schmeling seinen Vortrag über die Zusammenarbeit von Militär bei Vorfällen im Inland vorzutragen. Der Einsatz von Militär bei Einsätzen im Inland ist seinen Worten nach auf die Sturmflut in Hamburg 1962 zurückzuführen. Damals hätte sich der damalige Innensenator Helmut Schmidt über die gesetzliche Grundlage hinweggesetzt, nach der ein Einsatz der Bundeswehr im Inland verboten war. Offiziell war dies dann erst ab 1968 möglich, mit einem Gesetz über den Einsatz der Streitkräfte im Innern. Dies aber auch nur bei Umweltkatastrophen mit technischer Amtshilfe. „Alles andere ist uns verboten. Wir leisten ergänzende Hilfe nur in Verbindung mit Feuerwehr und den anderen Rettungsdiensten, wo Gerät fehlt oder wo Reserven zum Einsatz kommen“. Die Hilfe ist aber kostenpflichtig und muss vom Landrat über eine Kostenübernahmeunterschrift abgesegnet werden. Kostenfrei ist dagegen der Kontakt mit dem Kreisverbindungskommando, dessen Aufgabe es ist, eine Verbindung zwischen zivilen und militärischen Dienststellen herzustellen und Beratung und Beiträge zur territorialen Lage mit Aus- und Weiterbildung zu liefern.
Der Vorsitzende des Kreisfeuerwehrverbandes Bernd Dillbahner gab im Anschluss die Terminplanungen für 2015 bekannt. Demnach findet die Delegiertenversammlung am 13. März in Herschbach/Oww. statt. Am 11. Juni sind die Landesmeisterschaften der Feuerwehren in Ruppach Goldhausen und in der Zeit vom 4. bis 6. September in Montabaur der Bundesentscheid im Bundeswettbewerb der Deutschen Jugendfeuerwehren. „Zu dieser Veranstaltung werden circa 2.500 Teilnehmer und Besucher erwartet“.
Bei der Versammlung galt es auch Abschied zu nehmen vom stellvertretenden Kreisfeuerwehrinspekteur Edmund Eulberg, der für sein Engagement über Jahrzehnte durch Landrat Achim Schwickert mit dem Goldenen Feuerwehrzeichen am Bande und durch Bernd Dillbahner mit der Silbernen Ehrennadel des Landesfeuerwehrverbandes ausgezeichnet wurde. Gleichzeitig wurde Tobias Haubrich als sein Nachfolger in diesem Amt mit einer Urkunde bedacht.
Des Weiteren wurden Tristan Bayer (Feuerwehr Meudt), Sebastian Dillmann (Feuerwehr Wallmerod) und Marcel Müller (Feuerwehr Westerburg) kommissarisch zu Kreisausbildern bestellt. Verabschiedet wurde als Kreisausbilder anschließend Stephan Bach von der Feuerwehr Haiderbach. kdh
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