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Nachricht vom 19.12.2014    

Zwei Chefärzte gehen in den verdienten Ruhestand

Tränen und Standing Ovations beim Abschied der Chefärzte, die in Ruhestand gingen. Dr. Oluf Hübner und Dr. Oktay Sevinc werden im Krankenhaus Dierdorf/Selters vermisst werden. Ihnen wurde von allen Seiten gute Arbeit bescheinigt.

Dr. Oluf Hübner. Fotos: Krankenhaus

Dierdorf/Selters. Der Gott in Weiß, der immer recht hat, der in seiner Arroganz keinem zuhört und der jeden maßregelt: Das ist das gängige Klischee vom Chefarzt. Als im Krankenhaus Dierdorf/Selters jetzt zwei Chefärzte verabschiedet wurden, flossen allerdings Tränen. Dr. Oktay Sevinc und Dr. Oluf Hübner, die in den Ruhestand treten, wurden als hervorragende Mediziner und gleichermaßen tolle Kollegen und Lehrer geschildert.

Geschäftsführer Erwin Reuhl begrüßte die Gäste der Verabschiedungsfeier in der Betriebsstätte Dierdorf und hieß besonders den Bürgermeister der Verbandsgemeinde, Horst Rasbach, die Mitglieder des Verwaltungsrats, des Selterser Krankenhausvereins und des Fördervereins des Hauses, ehemalige Mitarbeiter sowie natürlich die Hauptpersonen und ihre Familien willkommen. Deren Beliebtheit zeigte sich am Sitzplatzmangel: Obwohl sämtliche Stühle herbeigeholt wurden, mussten Besucher stehen.

Dr. Reinhold Ostwald, der ärztliche Direktor, beschrieb den Werdegang der beiden Ärzte im Haus Dierdorf. Dr. Oluf Hübner kam 2000 als Chefarzt der Chirurgischen Abteilung. „Es war die Zeit großer Bauarbeiten, doch trotz all der Schwierigkeiten startete er voll durch“, erinnerte sich Ostwald.

Hübner, ein Freund der Spezialisierung, bereitete den Boden für die spätere Teilung der Abteilung in die Viszeral-, die Gefäß- und die Unfall- und Orthopädische Chirurgie; letztere leitete er bis jetzt. In seiner Zeit habe es legendäre Sommerfeste gegeben, so Ostwald, aber auch lange Briefe, in denen er Abläufe unter die Lupe und gegebenenfalls auch auseinander nahm. So habe er zur Optimierung beigetragen und letztlich maßgeblich daran mitgewirkt, dass das Krankenhaus auf der medizinischen und der wirtschaftlichen Seite gut dastehe.

Als Chefarzt der gerade erst entstandenen Viszeralchirurgie kam 2007 Dr. Oktay Sevinc. Ihn beschrieb der Laudator als Pionier der minimalinvasiven Eingriffe. 1994/95 sei er verantwortlich gewesen für die ersten endoskopischen Operationen an Magen und Milz, er habe besonders kleine Instrumente entwickelt und als Erster ein Stück des Darmes ohne großen Schnitt entfernt. „Das wurde alles auf internationalen Kongressen erwähnt“, weiß Dr. Reinhold Ostwald noch.




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Um persönliche Worte zu sagen, konnte Ostwald einen Überraschungsgast präsentieren: Aylin Sevinc, die Tochter des Geehrten. Sie hatte bis vor Kurzem in der Abteilung ihres Vaters als Assistenzärztin in Weiterbildung gearbeitet und schilderte nun in sehr humorvoller Art und Weise das Zusammenwirken von Vater und Tochter, das mit einem Vorschlag von Dr. Sevinc und einem knappen „Nä!“ von Aylin begonnen hatte, zum Schluss aber doch zu einem sehr engen und ganz neuen Verhältnis zwischen den beiden führte.

Für die Abteilung Unfall- und Orthopädische Chirurgie sprach Oberarzt Dr. Ayham Al Jundi den Dank der Kollegen an Dr. Hübner aus. Ein geduldiger Lehrer, stets kompetent und absolut stressresistent, so schilderte Al Jundi den scheidenden Mediziner. „Es wird schwer, auf Sie zu verzichten, aber wir freuen uns für Sie über Ihren verdienten Ruhestand“, meinte der Oberarzt gegenüber Hübner.

„Das war nicht nur Arbeit, sondern Arbeit plus!“ Diese Worte fand Rolf-Peter Leonhardt, der Vorsitzende des Verwaltungsrats, für die beiden scheidenden Chefärzte. Dr. Hübner und Dr. Sevinc hätten beide zur positiven Entwicklung nicht nur ihrer Abteilungen, sondern des gesamten Unternehmens beigetragen, bestätigte er außerdem.

Auch Erwin Kuhn, Vorsitzender des Fördervereins, sah Anlass zu Lob: „Nur zufriedene Patienten werden Mitglieder oder spenden“, erklärte er und erwähnte auch, dass die Chefärzte die Mitgliederversammlungen häufig mit ihren Vorträgen bereichert hätten.

Nun hatten die beiden überschwänglich gelobten Mediziner das Wort, und beide bestätigten mit ihren Reden, das kein Klischee über Chefärzte auf sie zutrifft. Humorvolle Erinnerungen wechselten sich mit kritischen Prognosen ab, und als Erfolge das Thema waren, wurde die Rolle des Teams hervorgehoben. So war es kein Wunder, dass nach beiden Reden Standing Ovations gespendet wurden, und sowohl die scheidenden Chefärzte als auch deren Personal mehr als ein Tränchen zerdrückten.

Das richtige Schlusswort zu der anrührenden Feier fand Erwin Kuhn mit einem Auszug aus dem Hesse-Gedicht „Stufen“. Die bekannteste Zeile daraus dürfte sein: Jedem Anfang wohnt ein Zauber inne…


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