Werbung

Nachricht vom 02.12.2014    

Jusos Westerwald sagen AfD und Intoleranz den Kampf an

Wer glaubt, dass der politische Nachwuchs heutzutage aus gelangweilten Pragmatiker/innen besteht, wurde an der Kreiskonferenz der Jusos Westerwald eines Besseren belehrt. Diskussionen um die inhaltliche Ausrichtung des Verbandes und Kampfansagen an die politischen Gegner prägten die Versammlung der SPD-Nachwuchsorganisation.

Vorstand der Jusos Westerwald. Foto: privat.

Westerwaldkreis. Zunächst stand für die im vorwinterlichen Wirges versammelten Genossen und Genossinnen die Neuwahl des Kreisvorstandes an. Hierbei wurden Thomas Neumann (Bad Marienberg) und Sebastian Stendebach (Niederelbert) als Vorsitzende wiedergewählt. Beide betonten in ihren Reden die Eigenständigkeit der Jusos als sozialistischen Richtungsverband innerhalb der Sozialdemokratie. Damit erteilten die beiden Nachwuchspolitiker allen Überlegungen eine Absage, dass die Programmatik der Jusos mit dem Programm der SPD zwingend übereinzustimmen hat.

Die Jusos bekundeten weiterhin am demokratischen Sozialismus als politischer Zielsetzung festzuhalten. Lara Pörtner (Meudt) und Sven Siebel (Nister) sind die neuen stellvertretenden Vorsitzenden des Jusos- Kreisverbandes und komplettieren mit David Olberts (Härtlingen) als Schriftführer den geschäftsführenden Vorstand. Als Beisitzer gehören Michael Kettel (Hillscheid), David Schäfer (Kölbingen), Konstantin Wirth (Meudt), Nico Wussow (Wirges) und Carola Zieger (Wirges) dem Vorstand an.

Die Jusos Westerwald blickten auf ein abwechslungsreiches Jahr zurück, welches überraschender Weise nicht durch die Europa- und Kommunalwahlen dominiert wurde. Insbesondere die Aktionen für eine tolerantere und offenere Flüchtlingspolitik im Westerwald sind in diesem Zusammenhang positiv in Erinnerung geblieben. Einen weiteren Schwerpunkt setzten die Jusos in diesem Jahr in die Beseitigung von Vorurteilen gegenüber homosexuellen Menschen im Westerwald. Aufgeschreckt durch die homophoben Äußerungen des CDU-Politikers Sven Heibel, organisierten die Jusos spontan die Kampagne "Für einen toleranten Westerwald" im sozialen Netzwerk "Facebook". Diese Aktion erregte überregionale Aufmerksamkeit und brachte eine Welle der Sympathie und Unterstützung für die Westerwälder-Jusos.

Mit Besorgnis beobachten die Jungsozialist/innen, dass rechtes Gedankengut zunehmend Akzeptanz in der Mitte der Gesellschaft findet und dieses auch im Westerwald vermehrt zu beobachten ist. Hierbei wurde als Negativbeispiel die kontroverse Diskussion über die Errichtung einer Moschee in Hachenburg genannt. Nach Ansicht der Jusos war aus den Wort- und Diskussionsbeiträgen einer Vielzahl von Menschen in den lokalen und sozialen Medien erkennbar, dass ein nicht unerheblicher Teil der Westerwälder/innen latent fremdenfeindlich gesinnt ist. Die Jusos haben angekündigt, in diesem Bereich verstärkt Aufklärungsarbeit zu leisten und politische Bildungsveranstaltungen zur Toleranzförderung anzubieten. Das Vorstandsteam sieht auch die örtlichen Vereine in der Verantwortung gegenüber Rassismus und intoleranten Verhalten eine klare Position zu beziehen und bereits unterschwelligen Diskriminierungen entgegenzuwirken. Insbesondere durch den stetigen Zulauf an Mitgliedern und Unterstützer/innen zur rechtspopulistischen Partei Alternative für Deutschland (AfD) im Westerwald sehen die Jusos eine aufkommende Gefahr, dass der Westerwald weiter rechts abdriftet. „Die AfD im Westerwald schürt mit ihrer diskriminierenden und mit menschenverachtenden Thesen untermauerten Flüchtlings- und Zuwanderungspolitik bewusst die Ängste der Bevölkerung und meint die schweigende Mehrheit der Westerwälder/innen hiermit zu vertreten. Dieser Politik gilt es von Anfang an entgegenzuwirken und den Menschen im Westerwald aufzuzeigen, für welche rechtspopulistischen Positionen die AfD wirklich eintritt“, so der Jusos-Vorsitzende Sebastian Stendebach. Die Jusos kündigten an, die Aktivitäten des AfD-Kreisverbands Westerwald und deren Mitglieder weiterhin kritisch zu beobachten.



Die Westerwälder Jusos möchten alle Westerwälder/innen motivieren, sich weiterhin für eine offene, tolerante und pluralistische Gesellschaft einzusetzen und daran mitzuwirken, dass keine rechtsextremistische oder rechtspopulistische Partei den Einzug in die Westerwälder Parteienlandschaft schafft. Der Jusos-Vorsitzende Thomas Neumann machte deutlich, dass der Westerwald eine lebenswerte Heimat für Menschen unterschiedlicher kultureller, ethnischer und sozialer Herkunft geworden ist und hob hervor, dass es in den letzten Jahrzehnten gelungen ist, friedlich, respektvoll und erfolgreich zusammenzuleben. Die Jusos Westerwald werden sich dafür einsetzen, dass dieses auch in den nächsten Jahrzehnten gelingt.


Lokales: Montabaur & Umgebung
Feedback: Hinweise an die Redaktion

Anmeldung zum WW-Kurier Newsletter


Mit unserem kostenlosen Newsletter erhalten Sie täglich einen Überblick über die aktuellen Nachrichten aus dem Westerwaldkreis.

» zur Anmeldung



Aktuelle Artikel aus Region


Präventive Alkoholkontrollen auf Raststätten bei Montabaur: Drei Lkw-Fahrer positiv getestet

Am Sonntagabend (15. Juni) führte die Polizeiautobahnstation Montabaur präventive Kontrollen an den Raststätten ...

Tanzen für den Erhalt: Gießen feiert sein Herzensfestival trotz Zukunftssorgen

Tausende feiern, tanzen und schwitzen bei 30 Grad – das „Stadt ohne Meer“-Festival hat auch in diesem ...

Flugplatzfest in Ailertchen zieht an Pfingsten zahlreiche Besucher an

Der Flugsportverein „Glück auf“ Ailertchen hat an den Pfingstfeiertagen erneut mit seinem traditionellen ...

"Pool, Buch und Wein" mit Autorin Ulrike Puderbach im Erlebnisbad Herschbach

Am 24. Juni – rund um den Midsommar – bietet das Team des Erlebnisbades Herschbach seinen Gästen eine ...

Veteranentag und 40. Jahrestag der Reservistenkameradschaft in Steimel gefeiert

Der Nationale Veteranentag am 15. Juni ist ein Gedenktag in Deutschland. Mit dem Tag soll erstmalig 2025 ...

Sonnige Aussichten für Rheinland-Pfalz: Temperaturen steigen weiter

Die neue Woche beginnt in Rheinland-Pfalz mit sommerlichem Wetter. Der Deutsche Wetterdienst prognostiziert ...

Weitere Artikel


Internationaler Tag der Menschen mit Behinderungen

Der am 3. Dezember jährlich stattfindende Internationale Tag der Menschen mit Behinderungen trägt dazu ...

Friedenslicht hüllt Selterser Kirche in warmen Schein

Das Friedenslicht kommt nach Selters: Am Samstag, 6. Dezember, laden evangelische und katholische Christen ...

Robin hat seinen Platz im Berufsleben gefunden

19-Jähriger mit Handicap bekam Chance im Globus SB Warenhaus Lahnstein – Agentur für Arbeit Montabaur ...

49-jähriger Arbeiter kommt in Tongrube ums Leben

Am Dienstag, 2. Dezember, 11 Uhr kam es in der Tongrube bei Girod zu einem Arbeitsunfall bei dem ein ...

Hospiz Hadamar nahm Betrieb auf - 12 Patienten können einziehen

Das „Hospizium Hadamar“ hat seinen Betrieb aufgenommen. In einem Teil des ehemaligen Krankenhauses St. ...

Steuerliche Erstberatung für Existenzgründer

Das Thema Steuern sollte schon vor einer Unternehmensgründung oder -übernahme auf dem Plan stehen. Beispielsweise ...

Werbung