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Nachricht vom 27.11.2014    

Wetter hilft Arbeitsmarkt

Im milden November sinkt die Zahl der Arbeitslosen weiter. Im Agenturbezirk Montabaur sind 6.524 Menschen ohne Job gemeldet. Die Arbeiktslosenquote beträgt 3,7 Prozent. Das Saison-Kurzarbeitergeld verhindert Entlassungen in der kalten Jahreszeit und bindet Fachkräfte.

Westerwaldkreis. Der Winter lässt auf sich warten, und auch auf dem regionalen Arbeitsmarkt bleibt das Klima freundlich: Während der vergangenen Wochen ist die Zahl der Menschen, die keinen Job haben, nochmals gesunken. Ende November sind im Bezirk der Agentur für Arbeit Montabaur – er umfasst den Westerwald- und den Rhein-Lahn-Kreis – 6.524 Männer und Frauen arbeitslos gemeldet. Das sind 102 Personen weniger als vor einem Monat und 226 weniger als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote ging um 0,1 beziehungsweise um 0,2 Prozentpunkte zurück und liegt aktuell bei 3,7 Prozent.

„Die günstige Entwicklung am Arbeitsmarkt hat sich im Herbst Monat für Monat fortgesetzt. Derzeit wirkt es sich nicht aus, dass die Konjunkturprognosen für 2015 nach unten korrigiert wurden und die Stimmung in der Wirtschaft sich etwas eintrübt“, erklärt Madeleine Seidel, Chefin der Agentur für Arbeit Montabaur. Für den robusten Arbeitsmarkt spricht auch die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten im Bezirk, die sich in den vergangenen Jahren stetig nach oben entwickelt hat. Die neuesten Quartalwerte (Stand 31. März 2014) weisen wieder ein Plus und damit einen neuen Höchststand aus: 92.574 Personen haben Tätigkeiten, bei denen Beiträge in die Kranken-, Renten-, Pflege- und Arbeitslosenversicherung fließen – das sind 1.516 Personen mehr als ein Jahr zuvor.

Dieser hohe Beschäftigungsgrad passt zur niedrigen Arbeitslosenquote. Mit den nun errechneten 3,7 Prozent ist der zweitniedrigste Novemberwert im Zehnjahresvergleich erreicht.

Für die kalte Jahreszeit rechnet Madeleine Seidel mit steigenden Arbeitslosenzahlen: „Im Gegensatz zu konjunkturellen Schwankungen lassen sich die saisonalen zuverlässig voraussagen. Allerdings nicht in ihrer Ausprägung: Ein strenger Winter wird natürlich stärker zu Buche schlagen als ein milder.“

Diesem Saisoneffekt kann jedoch gegengesteuert werden – dank des Saison-Kurzarbeitergelds, das Ende 2006 eingeführt wurde. Es gilt für das Bauhauptgewerbe, den Garten- und Landschaftsbau sowie die Dachdeckerbetriebe und kann jeweils vom 1. Dezember bis zum 31. März in Anspruch genommen werden. Bei witterungsbedingtem Arbeitsausfall und Auftragsmangel zahlt die Agentur für Arbeit den Beschäftigten 60 bis 67 Prozent des Gehalts. Das Geld fließt aus den Beiträgen zur Arbeitslosenversicherung. Den Betrieben werden die Sozialversicherungsbeiträge für die Ausfälle erstattet. Für Gerüstbauer, die das Saison-Kug ebenfalls nutzen können, gibt es besondere Regeln. „Das Saison-Kurzarbeitergeld nutzt allen Beteiligten, weil es Entlassungen verhindert“, sagt Seidel. „Beschäftigte bleiben im Job und gewinnen somit ein großes Stück Sicherheit für sich und ihre Familien. Und die Betriebe halten ihre Fachkräfte, die ihnen bei einer Entlassung auf Zeit vielleicht verloren gingen.“



Auf dem Stellenmarkt gibt es im November einen untypischen statistischen Ausschlag. Wurden der Agentur für Arbeit Montabaur in den vergangenen Monaten jeweils etwa 630 bis 650 Stellen gemeldet, sind es diesmal doppelt so viele, nämlich 1.282. Dieser rapide Anstieg lässt sich im Westerwaldkreis verorten – und erklären. Es handelt sich um Angebote aus dem Bereich Personaldienstleistung, die hier aufgenommen wurden, jedoch im gesamten Bundesgebiet zu besetzen sind. Dieser „statistische Ausreißer“ schlägt sich auch im Bestand aller Stellen nieder, der innerhalb eines Monats von 1.921 auf 2.518 schnellte.

Im Westerwaldkreis sind Ende November 3.963 Menschen ohne Job gemeldet. Das sind 92 weniger als vor einem Monat und 161 weniger als vor einem Jahr. Die Quote liegt bei 3,6 Prozent und ist gegenüber dem Vormonat um 0,1 Punkte, gegenüber dem Vorjahresmonat um 0,2 Punkte zurückgegangen.



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