Werbung

Nachricht vom 18.11.2014    

Oft kritisch, nie pessimistisch

Arnold Morkramer und Gerhard Junglas stellen in der Westerwald Bank in Hachenburg aus. Die Sensibilität für politische und gesellschaftliche Entwicklungen, der kritische und fragende Blick auf ebendiese findet sich in vielen ihrer Arbeiten. Ihr Blick, so Junglas, ist dabei „oft kritisch, jedoch nie pessimistisch, macht nachdenklich, aber nicht ängstlich.“

Arnold Morkramer, Gerhard Junglas und Stephan Zorn, Marktbereichsleiter der Westerwald Bank in Hachenburg, präsentieren die Ausstellung „Überall“.

Hachenburg. „Überall“ ist der Titel der aktuellen Ausstellung in der Galerie der Hachenburger Westerwald Bank. Bis Ende Februar 2015 zeigt die Bank dort insgesamt über 40 Arbeiten des Bildhauers Arnold Morkramer aus Bruchertseifen und des Malers und Grafikers Gerhard Junglas aus Herdorf - Malereien, Zeichnungen, Holzschnitte, Grafiken, Skulpturen. Im Zentrum der Ausstellung und mithin des Schaffens von Morkramer und Junglas, die bereits etliche Ausstellungen gemeinsam bestritten haben, steht der Mensch unserer Tage, seine Lebensräume und -umstände. Ihr Blick, so Junglas, ist dabei „oft kritisch, jedoch nie pessimistisch, macht nachdenklich, aber nicht ängstlich.“ Die Kunst stelle die Welt und ihre Zustände in Frage, biete aber keine Antworten.

Morkramer und Junglas wurden beide noch vor dem Zweiten Weltkrieg geboren. Die Kindheits- und Jugenderfahrungen der Kriegsjahre und des in Schutt und Asche liegenden Nachkriegs-Deutschlands prägten sie. Beide bezeichnen sich als Expressionisten, legen sich nicht auf bestimmte Materialien oder Methoden fest. Und sie überlassen es am Ende dem Betrachter, was dieser aufgrund eigener Wahrnehmung und Interpretation sieht oder versteht.

Die Sensibilität für politische und gesellschaftliche Entwicklungen, der kritische und fragende Blick auf ebendiese findet sich in vielen ihrer Arbeiten - etwa in Morkramers Skulptur „Über den Reichtum“, eine Bronze, die in ihrem Inneren poliert glänzt und deren Ränder in morbider Auflösung erscheinen. Nur wenige Schritte weiter findet sich in der Hachenburger Galerie die Skulptur „Fest der Narren. Schaumschläger“. Die Botschaft: Die Schaumschlägerei als besondere Narretei unserer Zeit, bauscht Unwichtiges und Nichtigkeiten auf, sie kann nicht unterscheiden zwischen Wesentlichem und Unwesentlichem. Was Morkramer auch zeigt: Das Fest der Narren findet ein Ende.



Typisch für die Darstellungsweise von Gerhard Junglas ist die Unterteilung seiner Gemälde in drei bis vier Bilder, um den narrativen Charakter zu unterstreichen, die aber im Zusammenhang stehen, beispielsweise das groß dimensionierte Triptychon „Ecce Homo“ (Junglas: „Einer steht immer am Pranger.“) Der Betrachter ist gezwungen die Inhalte zusammenzuführen, um das Bild zu verstehen bzw. für sich selbst zu interpretieren. Auch aktuelle politisch-gesellschaftliche Phänomene nimmt Junglas unter die Lupe: Seine Arbeit „Sie kommen“ beispielsweise thematisiert Fragen der Migration, „Wählen? Ich? Wozu?“ hinterfragt den Wert von Freiheit und Demokratie in einer Zeit, in der in anderen Teilen der Welt Menschen für ihre Freiheit ihr Leben riskieren.

Die Ausstellung „Überall“ läuft bis zum 27. Februar 2015 und kann während der üblichen Öffnungszeiten der Westerwald Bank in Hachenburg besichtigt werden.



Lesen Sie gerne und oft unsere Artikel? Dann helfen Sie uns und unterstützen Sie unsere journalistische Arbeit im Westerwaldkreis mit einer einmaligen Spende über PayPal oder einem monatlichen Unterstützer-Abo über unseren Partner Steady. Nur durch Ihre Mithilfe können wir weiterhin eine ausgiebige Berichterstattung garantieren. Vielen Dank! Mehr Infos.



Feedback: Hinweise an die Redaktion

.: Neu bei Instagram :. => @kuriere_news

Anmeldung zum WW-Kurier Newsletter


Mit unserem kostenlosen Newsletter erhalten Sie täglich einen Überblick über die aktuellen Nachrichten aus dem Westerwaldkreis.

» zur Anmeldung



Aktuelle Artikel aus Region


38. Modellspielzeug-Schau in Rennerod: Bahnen, Börse und Familienspaß

ANZEIGE | Am 8. und 9. November 2025 findet in der Westerwaldhalle Rennerod die 38. Modellspielzeug-Schau ...

Simon-Juda Markt in Altenkirchen: Das Angebot war groß und das Wetter spielte mit

Am Freitag (31. Oktober) fand in Altenkirchen wieder älteste Markt in der Region statt. Große und kleine ...

Junge Helden im Westerwald: Sportliche Benefizaktionen sammeln 2.630 Euro für den guten Zweck

Zwei besondere Benefizaktionen im Westerwald zeigen, wie stark sich junge Menschen für andere einsetzen. ...

Welle von Schockanrufen erschüttert Westerburg und Höhn

Im Raum Westerburg und Höhn kommt es derzeit vermehrt zu sogenannten Schockanrufen. Die Täter geben sich ...

Diebstahl in Bad Marienberg: Unbekannte entwenden Schleifmaschine und Bargeld

In Bad Marienberg kam es am Samstag (1. November 2025) zu einem Diebstahl aus einem geparkten Pkw. Unbekannte ...

“Halloween-Grusel-Party“ in Borod war wieder der absolute Hammer

Für Fans des bedingungslosen Gruselns ist es in jedem Jahr einen absolutes Muss, zur “Halloween-Grusel-Party“ ...

Weitere Artikel


Kinder entdecken Selterser Spielräume

Jungen und Mädchen verleihen Gütesiegel für Orte, die sich besonders gut für Kinder eignen. Einer dieser ...

Den Flüchtlingen im Alltag helfen

Im Dekanat Selters entsteht ein Helferkreis zur Arbeit mit Flüchtlingen und Asylbewerbern. Den Anfang ...

„Ausgezeichnete“ Westerwälder Designideen

Einen Volltreffer im Designwettbewerb 2014 des Landes Rheinland-Pfalz landeten das Hotel Zugbrücke in ...

Polizei warnt vor Betrugsversuchen mit DHL-Kundenkarten

Betrügereien mit der DHL Packstation kommen auch in der hiesigen Region mal immer wieder vor. Wie zuletzt ...

Das Mittelrheintal diskutiert über Westerwald-Taunus-Tunnel

Die Bürgerinitiativen „Bahnlärm“ hatten zu einer Podiumsdiskussion über die Möglichkeiten den Bahnlärm ...

Superstimmung beim Konzert "Klangfarben"

Kreisgrenzen spielten keine Rolle beim Konzert unter dem Motto "Colour Your Life" der Formation "Klangfarben ...

Werbung