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Nachricht vom 10.09.2014    

Vortrag „Befreiung vom Überfluss“ von Prof.Dr. Paech -Eintritt frei

In der Veranstaltung geht Prof. Dr. Niko Paech den drei wichtigen Dingen nach, die Menschen wissen müssen, um gut zu leben: Was für ihn zu viel, was für ihn zu wenig und was genau richtig ist. Die Zuhörer erwartet ein außergewöhnlicher Abend mit anschließender Diskussion zu einem der wichtigsten gesellschaftspolitischen Themen.

Prof. Dr. Niko Paech Foto: Harry Neumann

Bad Marienberg. Am Freitag, den 26. September findet die Gemeinschaftsveranstaltung des BUND Westerwald, BUND Altenkirchen und des Ev. Gymnasiums Bad Marienberg und seines Fördervereines mit anschließender Diskussion im Evangelischen Gymnasium in Bad Marienberg um 19 Uhr statt. Referent ist Prof. Dr. Niko Paech, Professor an der Universität Oldenburg. Er hält einen Vortrag über das Thema „Befreiung vom Überfluss – Das Märchen vom grünen Wachstum“.

„Niko Paech ist einer der bedeutendsten deutschen Wachstumskritiker – und er ist authentisch, denn er lebt seine Vision einer „entschleunigten und entrümpelten Welt“. „Souverän ist nicht, wer viel hat, sondern wer wenig braucht“, lautet sein Credo. „Noch ist die Welt nicht bereit, von der Droge „Wachstum“ zu lassen. Aber die Diskussion über das Ende der Maßlosigkeit nimmt Fahrt auf.“ Der Nachhaltigkeitsforscher Niko Paech liefert dazu die passende Streitschrift, die ein "grünes Wachstum" als Mythos entlarvt. Dabei gelten "grünes Wachstum" und "nachhaltiger" Konsum als neue Königswege. Doch den feinen Unterschied – hier "gutes", dort "schlechtes" Wachstum – hält Paech Für Augenwischerei“.

Wir brauchen ein grundlegendes Umdenken in unserem gesamten Konsumverhalten: in der Landwirtschaft, Ernährung, im Flächenverbrauch, im Verkehr, in der Waldwirtschaft, in unserem ausufernden Lebensstil, der zum größten Teil für den Klimawandel und das Artensterben verantwortlich ist. Hier ist eine Politik der „sozialen und ökologischen Erneuerung“ gefordert. Um zu überleben, um die Schöpfung zu bewahren, brauchen wir eine grundlegende Veränderung unseres ausufernden Lebensstiles.

Niko Paech entlarvt das „Fortschrittsmärchen“ von der wundersamen Mehrung des materiellen Wohlstandes, sei es durch „Effizienz“, „durch Innovationen“ oder durch neue „Energiesklaven“. Er entlarvt diesen Mythos als „Wohlstand durch Plünderung“. Er entlarvt das neuzeitliche „Märchen vom grünen Wachstum“.


Die Zuhörer erwartet ein außergewöhnlicher Abend mit anschließender Diskussion zu einem der wichtigsten gesellschaftspolitischen Themen unserer Zeit. Der Eintritt ist frei.



Hintergrundinformationen

Nicht nur Stoffkreisläufe sind wichtig, sondern überlegt, sparsam, sozial und fair zu produzieren und bedarfsgerecht zu kaufen, was eine lange Lebensdauer hat und wirklich benötigt wird. Lernen, mit weniger auszukommen, tut Not. Es tut gut, nicht alles haben zu müssen, weil es frei macht. Immer mehr haben zu wollen, ist nicht erstrebenswert. Verzicht ist gut, geht gut und tut gut. Verzicht kann das Leben einfacher, klarer und lustvoller machen.

Wir brauchen heute ein nachhaltiges, ökologisch ausgerichtetes Wirtschaften, das Natur und Schöpfung als einzigartigen Wert im Auge hat. So verstanden sollten wir uns vom Naturnutzer mehr zum Naturschützer entwickeln. Dieses „rechte Maß“, entsprungen aus einer inneren Kraft und der eigenen Mitte, bewahrt uns in einer nur auf Gewinn ausgerichteten Globalisierung vor einem geistigen, moralischen und räumlichen Nomadentum sowie einer entwurzelten Mobilität.

Auch die „Energiewende“ muss werteorientiert und ganzheitlich sein. Findet diese überhaupt statt? Sie muss zu allererst das Einsparen, den lustvollen Verzicht und das Speichern von Energie in den Vordergrund stellen. Wir dürfen nicht versuchen, unseren bisherigen Lebensstil mit anderen Mitteln im Sinne einer reinen Substituierung fortzusetzen. Die bisher aufgestellten Programme und Ziele zum Einsparen reichen nicht aus. Effizienzsteigerungen können sogar zum Gegenteil dessen führen, was beabsichtigt ist, wie es Niko Paech eindrucksvoll belegt. Wir sollten daher das Thema „Suffizienz“, die Genügsamkeit, “das rechte Maß“ in einer bundesweiten Kampagne in die Gesellschaft hineintragen. Ungehemmtes Wachstum, auch mit erneuerbaren Energien, ist nicht nachhaltig und führt zum Kollaps unseres Planeten. Sollte uns die Energiewende in diesem Sinne nicht gelingen, verspielen wir eine einzigartige Chance. Der ideologischen Gleichung, nur Klimaschutz sei Artenschutz, muss entschieden entgegen getreten werden, da sie den komplexen ökologischen Beziehungsgefügen nicht gerecht wird.

Wachstum hat Grenzen, wir wollen immer mehr und bekommen immer weniger, wir verlieren uns selbst. Viele merken nicht mehr, wie sehr sie im Namen der Freiheit entwurzelt, entmündigt und von sich selbst entfernt werden. Benediktinische Schulen in aller Welt haben sich z.B. zum Ziel gesetzt, die Globalisierung zu humanisieren und die Humanität zu globalisieren.


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