Buchvorstellung „Der große Krieg“ in Westerburg
Prof. Herfried Münkler liest am 1. Oktober aus seinem neuesten Werk „Der große Krieg“. Es handelt sich um den Ersten Weltkrieg, dessen Bilanz 17 Millionen Tote waren und dessen Folgen im nächsten Weltkrieg mündeten.
Westerburg. Es ist doch schon erstaunlich: Der Beginn des Ersten Weltkriegs liegt jetzt 100 Jahre zurück. Er fegte die alte Welt hinweg und haftet seit vier Generationen im kollektiven Gedächtnis. Als Ausbruch aus einem scheinbar stillstehenden Zeitalter der Sicherheit wurde sein Beginn am 1. August 1914 von vielen noch euphorisch begrüßt. An seinem Ende, im November 1918, waren zu bilanzieren: 17 Millionen Tote, eine in Trümmer gestürzte Weltordnung und ungestillte Revanchegelüste. Der Erste Weltkrieg veränderte alles. Nicht nur betraten die USA und die Sowjetunion die Weltbühne, auch die Ära der Ideologien und Diktaturen begann, die zu Hitler und schließlich zum Zweiten Weltkrieg mit all seinen Verwerfungen führte.
Man dürfte annehmen, die wichtigen Daten und Fakten zu kennen. Da erscheinen in den letzten Monaten Veröffentlichungen renommierter Historiker, und die Auseinandersetzungen über Ursachen und Verlauf der „Urkatastrophe“ des 20. Jahrhunderts werden aufs Neue befeuert. Gerade die aktuellen Ereignisse im mittleren Osteuropa lassen eine scheinbar abgeschlossene Phase der jüngeren Geschichte in einem neuen Licht erscheinen.
Zu den meistdiskutierten aktuellen Werken, die die Vorgeschichte und die eigentlichen Kriegshandlungen aufarbeiten, gehört „Der Große Krieg – Die Welt 1914-1918“ von Professor Herfried Münkler. Der Historiker, der an der Berliner Humboldt Universität lehrt, schildert in seiner großen Gesamtdarstellung diese «Urkatastrophe» des 20. Jahrhunderts. Er zeigt, wie der Erste Weltkrieg das Ende der Imperien besiegelte, wie er Revolutionen auslöste, aber auch den Aufstieg des Sozialstaats und der Nationalismen förderte. Ein Zeitpanorama von besonderem Rang, das nicht nur die politischen und menschlichen Erschütterungen vor Augen führt, sondern auch zahlreiche Neubewertungen dieses epochalen Ereignisses vornimmt. Wenn wir den Ersten Weltkrieg nicht verstehen, wird uns das ganze 20. Jahrhundert ein Rätsel bleiben.
Professor Münkler wird am Mittwoch, 1. Oktober, in der Stadthalle Westerburg im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Westerwälder Gespräche“ sein Buch „Der große Krieg – Die Welt 1914-1918“ vorstellen und sich den Fragen des Publikums stellen. Der Veranstaltungsbeginn ist 19.30 Uhr.
Die „Westerwälder Gespräche“ sind eine Veranstaltungsreihe des Westerwaldkreises. Eintritt: 8 Euro, ermäßigt 5 Euro. Reservierungen für die Abendkasse unter fischer51@online.de . Vorverkauf Buchhandlung Logo, Westerburg.
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