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Nachricht vom 03.06.2014    

Kommunen und Handel müssen sich der Zukunft stellen

Aus Sicht der IHK Koblenz ist eine stärkere Zusammenarbeit der einzelnen Kommunen notwendig, da der demografische Wandel immer weiter fortschreitet. Besonders der ländliche Raum und kleinere Kommunen sind betroffen.

Region. Gerade in ländlichen Gebieten hat der demografische Wandel bereits deutliche Spuren hinterlassen. Geschäfte, Ärzte, Apotheken, Banken oder Bäcker: In vielen Regionen gibt es schon heute keine umfassende Nahversorgung mehr. Die Industrie- und Handelskammer (IHK) Koblenz sieht deshalb dringenden Handlungsbedarf.

Auf Einladung der IHK Koblenz kamen am Montag in Simmern rund 70 Experten aus Politik und Handel bei der Tagung „Versorgung im ländlichen Raum“ zusammen, um über tragfähige Konzepte zu diskutieren. „Ziel muss in jedem Fall sein, dass die Versorgung in den Innenstädten und Ortskernen so weit möglich bestehen bleibt“, so Patric Raeschke, Referent für den Bereich Handel bei der IHK Koblenz.

„Die Händler sorgen auch dafür, dass unsere Orte lebendig bleiben und weiterhin auch ein attraktiver Standort für Gastronomie, Freizeit und Kultur sind“, betont Raeschke. Deshalb steht für die IHK Koblenz die Innenentwicklung vor weiteren Planungen außerhalb der Ortsbereiche.

Bertram Fleck (CDU), Landrat des Rhein-Hunsrück-Kreises, bekräftigt die Bedeutung des Themas: „Neben der Mobilität und der medizinischen Versorgung ist die Nahversorgung eines der drängendsten Zukunftsthemen für die Sicherung der Daseinsvorsorge im ländlichen Raum.“

Aus Sicht der IHK Koblenz ist dazu eine stärkere Zusammenarbeit der einzelnen Kommunen notwendig. „Die bisherige Struktur der Angebote wird so nicht mehr aufrechtzuerhalten sein“, sagt Raeschke. „In Zukunft lässt sich eine angemessene Versorgung nur noch gemeinsam auf die Beine stellen, insbesondere wenn es um sehr kleine Gemeinden geht.“

Auch Kommunal- und Unternehmensberater Dr. Manfred Steinröx, der zu Beginn der Veranstaltung einen Vortrag hielt, schätzt: „Eine sinnvolle Strategie kann nur in der Konzentration der Siedlungsentwicklung liegen. Die Kommunen sollten Angebote, sowohl von privaten als auch öffentlichen Dienstleistern, zentralisieren. Das ermöglicht der Bevölkerung kurze Wege und verschafft dem Handel ein ausreichendes Kundenaufkommen.“



Bei der Veranstaltung in der Simmerner Hunsrückhalle stellten Experten und Geschäftsleute zahlreiche Beispiele möglicher Nahversorgungskonzepte vor. Etwa rollende Lebensmittelmärkte, Wochenmärkte oder Dorfläden. „Wichtig ist, dass Konzepte von alleine tragfähig sind. Die Kommunen werden nicht auf Dauer hohe Subventionen aufbringen können, um bestimmte Angebotsformen aufrechtzuerhalten“, stellt Patric Raeschke heraus. Schließlich verlören die Gemeinden durch die sinkenden Einwohnerzahlen insgesamt auch weiter an Finanzkraft. „Die Ausgaben müssen auf immer weniger Köpfe verteilt werden.“
Die Verantwortlichen sollten sich auch weiterhin der Diskussion darüber stellen, wie die Versorgung in Zukunft aussehen kann. „Angesichts der zum Teil dramatischen Verschlechterung der Nahversorgung ist es dringend an der Zeit, nachhaltige Konzepte zu finden“, so Raeschke.


Das vollständige Programm der Tagung mit einer Übersicht aller Referenten finden Sie unter www.ihk-koblenz.de, Dok.-Nr. 116913.



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