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Nachricht vom 14.05.2014    

Westerwälder Impulse: Stärken des Einzelhandels nutzen

„Wie kann der Einzelhandel in der Zange zwischen Online-Handel und Kundenmobilität überleben?“ Engagiert und sachbezogen diskutierten Vertreter des Einzelhandels in der Reihe „Westerwälder Impulse“ in Hellenhahn-Schellenberg mit der CDU-Kreistagsfraktion Einschätzungen und Ideen zur künftigen Entwicklung des Einzelhandels im Westerwaldkreis.

Foto: Privat

Hellenhahn-Schellenberg. Die CDU machte in der Veranstaltung auch deutlich, dass die SPD-Kampagne zu den FOC-Öffnungszeiten eher Wahlkampfgetöse als sachliches Anliegen sei.

Gerrit Müller, CDU-Verbandsbürgermeisterkandidat in Rennerod, begrüßte neben Landrat Achim Schwickert insbesondere die Vertreter der Gewerbevereine aus Bad Marienberg, Hachenburg, Hof, Rennerod und Westerburg. Müller kennzeichnete die Gesprächsrunde als Chance für das direkte Gespräch mit den betroffenen Einzelhändlern. Die CDU wisse um die tragende Rolle und die Herausforderungen des Einzelhandels im Westerwald. Gemeinsam solle über eine Verbesserung der Rahmenbedingungen gesprochen werden.

CDU-Fraktionsvorsitzender Dr. Stephan Krempel zeigte zunächst die Ausgangssituation auf. Die Rahmenbedingungen haben sich in den letzten Jahren stark verändert: Online-Handel, verstärkte Kundenmobilität, Einkaufserlebnis als Freizeitgestaltung, veränderte Konkurrenzsituationen durch große Discounter, Verlagerungen aus den Innenstädten in die Randzonen (Gewerbegebiete) sowie Negativimage durch Leerstände. Als künftige Steuerungselemente sieht Krempel unter anderem ansprechende Innenstadtgestaltungen, eine aktive baurechtliche Steuerung sowie eine positive Bewusstseinsbildung beim Käufer für „Kauf lokal“. Krempel lobte in diesem Zusammenhang auch das Engagement der Heimatzeitung in diesem Themenfeld.

Zur aktuellen Diskussion um die FOC-Öffnungszeiten stellte Dr. Krempel klar, dass allenfalls eine moderate Flexibilisierung der Öffnungstage angestrebt werde. Angekommen sei auch der Wunsch des Einzelhandels zu einer flexiblen Lösung an den Adventssonntagen. Die Flexibilisierung müsse aber auch für den Westerwälder Einzelhandel umsetzbar sein. Krempel: „Die Entscheidung darüber trifft allerdings die Landesregierung sowie der Landesgesetzgeber und nicht der Westerwälder Kreistag. Es sei schon verwunderlich, wenn der Vorsitzende der SPD-Landtagsfraktion die nicht zuständige Kreisebene benötige, um auf Landesebene eine sachgerechte Entscheidung anzumahnen.“

Die Vertreter der Werberinge schilderten die teils schwierige Situation in den Städten und Mittelzentren, zeigten jedoch auch Lösungsansätze für einen attraktiven heimischen Einzelhandel auf: Möglichst einheitliche Öffnungszeiten, Service und Dienstleistung im Fachhandel, Bestell- und Fahrdienste. Der Renneroder CDU-Stadtbürgermeisterkandidat und Einzelhändler Johannes Gerz sieht durchaus Chancen für den Einzelhandel in der Innenstadt. Neben einer guten Fachberatung müsse auch ein Einkaufserlebnis ermöglicht werden. In Rennerod wird als „weicher“ Anreizfaktor eine verkehrsberuhigte Einkaufszone angestrebt.



Stadtbürgermeister Ralf Seekatz MdL berichtete über die vielfältigen Anstrengungen der Westerburger Ratsgremien, der Innenstadt nochmals eine Chance zu eröffnen. Mit dem Einkaufszentrum auf dem ehemaligen „Schwinn-Gelände“ soll eine Stärkung des Einzelhandels im Innenstadtbereich erreicht werden. Es gelte das richtige Maß von Innen- und Außenentwicklung zu finden.

Landrat Achim Schwickert ging auf die Verwaltungspraxis bei baurechtlichen Fragen ein. Gleichgelagerte rechtliche Situationen werden einheitlich entschieden. Das Spannungsverhältnis zwischen Innen- und Außenbereich werde ebenfalls beachtet. Der heimische Einzelhandel solle gestärkt werden.

Bürgermeister Edmund Schaaf skizzierte kurz die Entwicklung am FOC-Standort Montabaur. Er warnte vor einer Überschätzung des Ausmaßes der dort einzurichtenden Verkaufsflächen. Die Kundengewinnung erfolge zum Großteil überregional und solle mit touristischen Angeboten verknüpft werden.

Fraktionsvorsitzender Dr. Stephan Krempel fasste abschließend zusammen: Es gibt kein Patentrezept für die attraktive Einkaufsstadt. Eine konstruktive Zusammenarbeit zwischen den Geschäften in der Innenstadt und den Einkaufszentren am Rande nutze beiden. Jede Stadt und jedes Dorf müsse die jeweils eigene Lösung für sich finden. „Einzelhandel und Fachverstand sind nicht anonym, sondern haben ein persönliches Gesicht, das unsere Städte und Gemeinden ungemein bereichert. Wir müssen deshalb alle zusammen den Kunden vor Ort deutlich machen, was jeder von uns mit seinem eigenen Kaufverhalten zum Erhalt des Einzelhandels vor Ort beitragen kann.“


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