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Nachricht vom 24.03.2014    

Bewegendes Passionskonzert

Die Kantorei Höhr-Grenzhausen nimmt sich völlig zurück und stellt die Musik in den Mittelpunkt und veranstaltet ein Passionskonzert. Das Herzstück des Konzerts bilden zwölf Choräle. Sie singen Johann Sebastian Bachs großartige Matthäuspassion.

Foto: Veranstalter

Höhr-Grenzhausen. Zu Beginn des Passionskonzertes in der Evangelischen Kirche Höhr-Grenzhausen werden wohl die wenigsten der vielen Besucher ahnen, was für ein musikalischer Schatz auf sie wartet. Das Programmblättchen: knapp. Die Einleitung von Kantor Tobias Martin: nüchtern. Auf der Bühne dominiert unauffälliges Schwarz mit dezenten, weinroten Akzenten. Keine Beleuchtung, keine weiteren Zwischenansagen, kein Schnickschnack. Nur Klänge und Worte.
Tobias Martin, Kantor im Dekanat Selters, folgt an diesem Abend einer glasklaren Linie. Nichts soll von der Tiefe und der Intensität der Musik ablenken. Eine gute Entscheidung. Schließlich bilden zwölf Choräle aus Johann Sebastian Bachs großartiger Matthäuspassion das Herzstück des Konzerts. Ein gewaltiges Werk, das den Sängerinnen und Sängern der Kantorei Höhr-Grenzhausen nicht nur stimmlich einiges abverlangt, sondern auch ein gehöriges Maß an musikalischem Einfühlungsvermögen voraussetzt. Die Vokalisten meistern die Herausforderung jedoch mit Bravour: Choralbearbeitungen wie „O Haupt voll Blut und Wunden“ oder „Befiel Du Deine Wege“ interpretieren sie sicher und mit einer bemerkenswerten, ungekünstelten Ehrfurcht.
Die Stärke des Abends ist seine dramaturgische Schlüssigkeit: Die Choräle wechseln sich mit Passagen aus der biblischen Passionsgeschichte ab, die Pfarrerin Monika Christ sehr klar und ungekünstelt vorträgt. Auch hier: Nüchternheit statt Pathos. Und die Zuhörer erleben Jesu Leiden in einer Intensität, wie sie auf Konzertbühnen selten ist.
Doch das Leid ist nicht das Ende: Neben instrumentalen Ruhepunkten (schön: das besonnene Spiel des Organisten Johannes Trümpler) rundet Tobias Martin das Programm mit zwei versöhnlichen Werken Georg Friedrich Händels ab: „Wie durch einen der Tod“ ist ein musikalischer Jubel darüber, dass der Tod nicht das letzte Wort hat, und im hoch virtuosen „Würdig ist das Lamm“ meistert die Kantorei die verschachtelte Stimmführung bravourös. Nach dem Schlusspunkt – Melchior Vulpius' „Erstanden ist der heilig Christ“ - gibt es für Tobias Martin, Pfarrerin Monika Christ, die Kantorei und die überaus sicheren Gastmusiker – Johannes Trümpler und Kontrabassistin Uli Friedrich – stehende Ovationen. Eine angemessene Würdigung für ein beeindruckendes Konzert, in dem sich jeder Einzelne völlig zurücknimmt und alleine die Musik in den Mittelpunkt stellt. (bon)


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