Werbung

Nachricht vom 17.03.2014    

IHK: Demografischer Wandel verlangt Veränderungen

Es ging um nichts weniger als die Zukunft der Region und der Wirtschaft im nördlichen Rheinland-Pfalz: Mehr als hundert Vertreter aus Wirtschaft, Kommunalpolitik und Gesellschaft haben sich am Montag (17.3.) beim 2. IHK-Demografie-Forum mit den Herausforderungen des demografischen Wandels auseinandergesetzt.

Die Industrie- und Handelskammer (IHK) Koblenz hatte zum zweiten Mal zu dem Forum eingeladen, um regionale Entscheidungsträger an einen Tisch zu bringen und so die Diskussion um zukunftsfähige Konzepte voranzubringen.
„An vielen Stellen fehlt es noch an den richtigen Strategien. Diese zu finden, ist nicht einfach“, sagte der Präsident der IHK Koblenz, Manfred Sattler, in seiner Eröffnung.

Sattler zeigte auf, dass vom demografischen Wandel kein Bereich unberührt bleibt: die Schulen, das soziale Leben in den Gemeinden, die Industrie, der Einzelhandel, der Verkehr, die Mobilität oder auch die Raumplanung. Sattler appellierte an die Teilnehmer: „Wir sollten die Demografie nicht nur als Problem, sondern auch als Chance begreifen.“

Der rheinland-pfälzische Demografie-Minister Alexander Schweitzer legte zu Beginn die Herausforderung des demografischen Wandels für ein Flächenland wie Rheinland-Pfalz dar: „Bis zum Jahr 2030 wird die Bevölkerungszahl in Rheinland-Pfalz trotz Zuwanderung auf 3,77 Millionen Menschen zurückgehen.“ Schweitzer betonte: „Im Verhältnis zur Bevölkerungszahl sinkt die Zahl der Menschen im erwerbsfähigen Alter noch stärker. Als Landesregierung setzen wir uns daher für eine demografiefeste Personalpolitik ein. Dazu gehören die Stärkung des Fachkräftenachwuchses, aber auch gesunde und nachhaltige Arbeitsmodelle, um länger aktiv im Berufsleben bleiben zu können.“

Im Hauptvortrag der Veranstaltung lieferte Dr. Christina Wilke vom Hamburgischen Welt-Wirtschafts-Institut (HWWI) die Grundlagen für die anschließenden Diskussionen.



Aus Sicht der IHK Koblenz müssen vor dem Hintergrund der schrumpfenden Bevölkerungszahlen auch bestehende Strukturen in Frage gestellt werden. Es ist keineswegs sicher, ob in allen Regionen und Orten die bisherige kommunale Infrastruktur in Zukunft noch aufrechtzuerhalten ist. Hier muss ernsthaft über eine verstärkte interkommunale Zusammenarbeit nachgedacht werden.

Diesem Aspekt widmete sich am Nachmittag auch einer der drei Workshops. Parallel arbeiteten die Forumsteilnehmer zudem an den Themenfeldern „Fachkräfte und berufliche Bildung“ sowie der „(Familien-)Mobilität im ländlichen Raum“.

Die regionale Wirtschaft ist mit Blick auf ihre Wettbewerbsfähigkeit von all den genannten Bereichen betroffen. Bevölkerungszahl und Infrastruktur in einer Region haben unmittelbare Auswirkungen auch auf die Standort- und Fachkräftesicherung. Die IHK Koblenz setzt sich deshalb für zukunftsfähige und leistungsfähige Lösungen ein und möchte die Entwicklung unterstützen.

„Weil die regionale Wirtschaft eine tragende Säule für eine attraktive und erfolgreiche Region ist, wünschen wir uns zum demografischen Wandel mehr Austausch zwischen Wirtschaft und Politik“, erläuterte Andreas Hermann, Referent bei der IHK Koblenz. „Viele Entscheidungen in der Landesplanung berücksichtigen die Herausforderung des demografischen Wandels bisher nur ungenügend.“ Dies betreffe die Bereiche öffentlicher Personennahverkehr und die Planung zukünftiger Schulstandorte.


Feedback: Hinweise an die Redaktion

Anmeldung zum WW-Kurier Newsletter


Mit unserem kostenlosen Newsletter erhalten Sie täglich einen Überblick über die aktuellen Nachrichten aus dem Westerwaldkreis.

» zur Anmeldung



Aktuelle Artikel aus Region


Lkw-Brand auf der A3 bei Großmaischeid sorgt für Vollsperrung

In den frühen Morgenstunden des Donnerstags (1. Mai) geriet ein Sattelzug auf der Autobahn 3 in Brand. ...

Verkehrsunfall in Wittgert: Vier Personen verletzt

In Wittgert ereignete sich am Mittwochabend (30. April) ein Verkehrsunfall mit zwei beteiligten Pkw. ...

100 Jahre Einsatz: Die Geschichte der Freiwilligen Feuerwehr Niederelbert

Am 10. Mai feiert die Freiwillige Feuerwehr Niederelbert ihr 100-jähriges Bestehen. Dieses Jubiläum wird ...

Diebstahlserie in Nassau und Bad Ems: Unbekannte Täter schlagen zu

In den frühen Morgenstunden des Mittwochs (30. April) kam es in Nassau und Bad Ems zu mehreren Diebstählen ...

Dreister Kupferdiebstahl in Herschbach

In Herschbach kam es zu einem ungewöhnlichen Diebstahl, der die Polizei auf den Plan rief. Unbekannte ...

Vorsicht vor gefälschten Steuer-E-Mails - Finanzamt warnt vor Betrügern

Derzeit kursieren betrügerische E-Mails, die angeblich vom Bundeszentralamt für Steuern stammen. Diese ...

Weitere Artikel


Traumbilder von Jury bewertet

19 Jurymitglieder wählten am 17. März für den Internationalen Jugendwettbewerb „jugend creativ“ in den ...

Interaktives Themenportal informiert über Landleben

Von ländlichen Querdenkern und heimlichen Helden wird ab sofort das interaktive Themenportal innovationen-querfeldein.de ...

Landesförderung für die Friedhofshalle in Langenbach

Landtagsabgeordneter Hering (SPD) versprach, dass Langenbach für die Modernisierung der Friedhofshalle ...

Landwirte: Aldi heizt Preisspirale gewissenlos an

Der Präsident des Bauern- und Winzerverbandes Rheinland-Nassau, Leo Blum, kritisiert das Verhalten des ...

Kendo-Kämpfer ermittelten Deutsche Meister

Die Geschwister Sabrina und Roberto Kumpf sind die Deutschen Kendo-Meister 2014. 70 Wettkämpfer duellierten ...

Vier Personen bei Unfall schwer verletzt

Am späten Montagvormittag, den 17. März, kam es auf der B 255 an der Abzweigung der Kreisstraße 40 nach ...

Werbung