Werbung

Nachricht vom 12.03.2014    

Krankentransporte müssen nicht ausgeschrieben werden

Rettungsdienste in Rheinland-Pfalz können aufatmen, die Ausschreibungspflicht für qualifizierte Krankentransporte ist vorerst vom Tisch. Die teilte der CDU-Landtagsabgeordnete Dr. Peter Enders mit. Das Europäische Parlament lehnte nun die Ausschreibungspflicht endgültig ab.

Symbolfoto: AK-Kurier

Region/Mainz/Brüssel. Wegen der drohenden Ausschreibungspflicht für den Krankentransport in Rheinland-Pfalz hatte sich der gesundheitspolitische Sprecher der CDU-Landtagsfraktion Dr. Peter Enders Ende letzten Jahres an den binnenmarktpolitischen Sprecher der EVP-Fraktion im Europäischen Parlament, Dr. Andreas Schwab, gewandt.

Enders argumentierte, dass bei der Umsetzung der Richtlinie in deutsches Recht berücksichtigt werden sollte, dass nicht nur die Notfallrettung, sondern auch der qualifizierte Krankentransport, der eine medizinisch-fachliche Versorgung beinhaltet, mit unter den Ausnahmetatbestand fallen sollte, da in vielen deutschen Bundesländern - darunter auch Rheinland-Pfalz - eine medizinisch-fachliche wie auch organisatorisch-wirtschaftliche Verzahnung vorliege. Davon abzugrenzen sei der einfache Krankentransport, der mit dem Taxi vorgenommen werden könne und keine besondere medizinische Versorgung beinhalte.

Die Antwort aus Brüssel: Im Zuge der sprachjuristischen Überarbeitung, so Schwab, sei der Erwägungsgrund zur Erklärung der Rettungsdienstleistungen dergestalt geändert worden, dass bei so genannten gemischten Verträgen, bei dem die Transportleistung gegenüber der Notfallrettung und dem qualifizierten Krankentransport anteilmäßig überwiegen, ausgeschrieben werden müssen. Aus Sicht von Schwab und Enders bedeutet das im Umkehrschluss für gemischte Verträge, „dass der qualifizierte Krankentransport vollständig vom Anwendungsbereich der Richtlinien ausgenommen werden kann, sofern dieser Teil in einem gemischten Vertrag überwiegt“.



Ende Februar hat nun das Europäische Parlament Pläne für eine Ausschreibungspflicht der Krankentransporte endgültig abgelehnt. „Rettungsdienstorganisationen in Rheinland-Pfalz können nun aufatmen, denn qualifizierte Krankentransporte müssen auch künftig nicht europaweit ausgeschrieben werden“, kommentiert Enders. Der Gesundheitspolitiker ist erfreut über die Brüsseler Entscheidung, „denn bei der Daseinsvorsorge wie dem Rettungsdienst und dem Krankentransport zählt nicht Wettbewerb, sondern solide Qualität.“

Eine Klarstellung auf Bundesebene durch eine differenzierte Umsetzung einer Bereichsausnahme vom europäischen Vergaberecht eröffne auch Spielräume für die Landesgesetzgeber.
Der Erhalt des verzahnten deutschen Verbundsystems, das vor allem durch die besondere Verfassheit der Hilfsorganisation getragen werde, könne in Landesgesetzen sichergestellt werden, indem die Aufgabe des Rettungsdienstes als Teil des Gesamtsystems des gesundheitlichen Bevölkerungsschutzes beschrieben werde.



Lesen Sie gerne und oft unsere Artikel? Dann helfen Sie uns und unterstützen Sie unsere journalistische Arbeit im Westerwaldkreis mit einer einmaligen Spende über PayPal oder einem monatlichen Unterstützer-Abo über unseren Partner Steady. Nur durch Ihre Mithilfe können wir weiterhin eine ausgiebige Berichterstattung garantieren. Vielen Dank! Mehr Infos.




Anmeldung zum WW-Kurier Newsletter


Mit unserem kostenlosen Newsletter erhalten Sie täglich einen Überblick über die aktuellen Nachrichten aus dem Westerwaldkreis.

» zur Anmeldung



Aktuelle Artikel aus der Region


Peter Stanger zum Verbandsbildungsbeauftragten im Fußballverband Rheinland berufen

Fußballkreis Westerwald/Sieg. Peter Stanger kümmert sich um die Auswahl der Veranstaltungsorte und die Rahmenbedingungen ...

Einbruchversuch in Juweliergeschäft in Rennerod vereitelt

Rennerod. Wie die Polizeidirektion Montabaur berichtet, ereignete sich der Vorfall zwischen 21.40 Uhr und 22.15 Uhr in der ...

Arbeiten an der Kirburger Kirche dauern noch bis Ende des Jahres

Kirburg. Mit dem Dach startet die zweite Phase der umfangreichen Sanierung des vom 1872 bis 1874 erbauten Gebäudes. Die Planungen ...

Blaulichterlebnis beim Girls' Day: Die Polizeiinspektion Hachenburg öffnete die Türen für interessierte Mädchen

Hachenburg. Von 9 bis 14 Uhr erhielten 13 neugierige Mädchen im Alter von 15 bis 18 Jahren aus dem oberen Westerwaldkreis ...

Angriff aus der Luft: Raubvogel attackiert Joggerin zwischen Lützelauer Mühle und Limbach

Limbach. Die Sportlerin, die zu ihrer gewohnten Jogging-Runde aufgebrochen war, erlebte eine böse Überraschung, als hätte ...

Geldautomatensprengungen in Montabaur, Andernach und Köln: 20-Jähriger dringend tatverdächtig

Region. Die Staatsanwaltschaft und die Polizei Köln führen nach mehreren Geldautomatensprengungen umfangreiche Ermittlungen ...

Weitere Artikel


Kleusberg stockte das Klinikum Montabaur in Modulbauweise auf

Wissen/Montabaur. Optimale Patientenbetreuung auf höchstem Niveau. Diesen Anspruch hat Kleusberg für das Katholische Klinikum ...

Arbeitsagentur startet Service für Gehörlose

Die Betroffenen laden sich ein Tool im Internet auf den Desktop ihres Computers. Dieses klicken sie an, wählen aus, ob ihr ...

Halbfinale in der Bärenhöhle: Neuwied empfängt Ratingen

Es ist angerichtet für einen ganz besonderen Eishockeyabend in der Neuwieder Bärenhöhle: Es ist Play-off-Zeit, der EHC steht ...

Vögel auf der Suche nach sauberen Nistplätzen

Holler. In der vergangenen Woche hat die Naturschutzjugend (NAJU) bereits mit der Säuberung von Nistkästen begonnen, bislang ...

Jugendliche lernen Rockmusik

Selters. Rockmusiker Frank Christ erklärte den Jugendlichen kompetent die Entstehung der Rockmusik vom Blues und Rock`n`Roll ...

Kann denn Liebe Sünde sein?

Sie ahnen vielleicht schon das Thema des Blogs – ich möchte mit Ihnen über die Liebe sprechen. Na ja, da ich schreibe und ...

Werbung