Werbung

Nachricht vom 06.02.2014    

Ehemalige Kaserne Montabaur soll Vorzeigeprojekt werden

BUND (Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland) und NABU (Naturschutzbund) begrüßen die geplante Umgestaltung der ehemaligen Westerwald-Kaserne in ein gemischt genutztes Stadtquartier. Beide Verbände machen in ihren Stellungnahmen Vorschläge, wie soziale und ökologische Belange beachtet werden sollten.

Montabaur. BUND und NABU sehen in der geplanten Umgestaltung der ehemaligen Westerwald-Kaserne in Montabaur zu einem modernen Stadtquartier eine große soziale und ökologische Chance. Diese Umgestaltung könnte zu einem landesweiten Vorzeigeprojekt werden, das soziale und ökologische vereint, wie es z.B. die Stadt Freiburg mir dem „Quartier Vauban“ realisiert hat. Hierzu haben BUND und NABU zahlreiche Verbesserungsvorschläge im Bereich des Naturschutzes und in der Ausgestaltung des neuen Stadtquartiers gemacht. Eine umfangreiche Öffentlichkeits- und Bürgerbeteiligung wird hierbei für sehr wichtig erachtet.

Der Verbandsgemeinde Montabaur bietet sich mit dieser Fläche die Möglichkeit, ein Vorzeigeprojekt zu errichten, in dem das Vorhandensein von Gewerbe (Arbeitsplätze), Wohnraum und Naherholungsräumen zu einem modernen und ökologisch verträglichen Stadtbild kombiniert werden. Bereits bestehende bzw. neu zu errichtende Gebäude sollten entsprechend der Gebäudeausrichtung mit Solar- bzw. Photovoltaikanlagen ausgestattet werden. Auf diese Weise könnte sowohl ein Beitrag zum Klimaschutz geleistet als auch eine weitestgehende Unabhängigkeit von einer externen Energieversorgung erzielt werden. Ebenfalls ist eine Begrünung von Dachflächen möglich, die zur Speicherung und Filterung von Regenwasser beitragen kann. Die Wärmeversorgung des Quartiers könnte durch ein effizientes und energiesparendes Blockheizkraftwerk abgedeckt werden.

Damit könnte der Standort in Montabaur auch zu einem vorbildlichen ökologischen „Pilotprojekt“ für Rheinland-Pfalz werden. In diesem Zusammenhang sollte geprüft werden, ob und auf welche Fördermittel aus den unterschiedlichen Förderhaushalten z.B. der KfW („integriertes, energetisches Quartierskonzept“), des Landes, des Bundes und der Europäischen Union zurückgegriffen werden könnte.

Ausgehend von der erfolgreichen Umsetzung eines vergleichbaren Projekts fordern BUND und NABU die Planungsträger auf, die Umgestaltung des Geländes der Westerwald-Kaserne unter optimaler Ausschöpfung nachhaltiger und ökologischer Möglichkeiten zu planen und auszuführen. Hierbei sollten die Aspekte „Stadtnatur“ und Erweiterung der Biologischen Vielfalt in der Stadt noch stärker zum Tragen kommen. Die Stadt Montabaur sollte sich wegen entsprechender Fördermittel auch mit dem Bundesamt für Naturschutz in Verbindung setzen (z.B. „Kommunen für biologische Vielfalt“).



Geplante Änderungen der Waldfläche im Osten und Neubaumaßnahmen im Südwesten des Projektgebietes werden aufgrund der damit einhergehenden Bodenversiegelung, einer Verringerung des Sicht- und Lärmschutzes sowie einer Beeinträchtigung der ökologischen Funktion des Waldgebietes und der Vernetzung zwischen dem Naturschutzgebiet „Spießweiher“ und dem Plangebiet vom BUND abgelehnt.

Des Weiteren ist ein Lebensmittelvollsortimenter mit der vorgesehenen Größe nicht erforderlich, da in naher Umgebung bereits mehrere Einkaufsmöglichkeiten existieren und der Bau zu unnötigem Flächenverbrauch und einem höheren Verkehrsaufkommen führen würde. Vielmehr ist ein Konzept in Richtung „autofreier Stadtteil“ zu entwickeln. Zu befürworten ist weiterhin die Schaffung von Einkaufsgelegenheiten in kleinerem Maßstab mit möglichst vielfältigen biologisch-ökologischen Angeboten, die fußläufig erreichbar sind. Wichtig erachtet der BUND weiterhin kinderfreundliche Freizeitaktivitäten, ein nachhaltiges Verkehrskonzept unter Einbeziehung von „Car Sharing“, Radwegen und Anbindung an den öffentlichen Personennahverkehr.

An anderer Stelle schlagen die Naturschützer zusätzliche Maßnahmen zur naturschutzfachlichen Optimierung des Projektes vor. Hier ist z.B. die Anpflanzung standortgerechter einheimischer Arten zu nennen, um die Funktionalität der derzeitigen Strukturen aufrecht zu erhalten. Daneben stellt der NABU Untersuchungsdefizite bei streng geschützten Tieren und Pflanzen fest, insbesondere bei Wildkatze, Fledermäusen und Reptilien.

In Hinblick auf eine zukunftsorientierte und ökologisch anzusehende Durchführung des Projektes sollten im Siedlungsbereich Maßnahmen ergriffen werden, die die Lebensräume vorhandener Arten bewahren und die Ansiedlung weiterer Arten unterstützen.


Lokales: Montabaur & Umgebung
Feedback: Hinweise an die Redaktion

WW-Kurier Newsletter: Immer bestens informiert

Täglich um 20 Uhr kostenlos die aktuellsten Nachrichten, Veranstaltungen und Stellenangebote der Region bequem ins Postfach.

Anmeldung zum WW-Kurier Newsletter


Mit unserem kostenlosen Newsletter erhalten Sie täglich einen Überblick über die aktuellen Nachrichten aus dem Westerwaldkreis.

» zur Anmeldung



Aktuelle Artikel aus Region


Wie schützt man ängstliche Tiere an Silvester am besten?

Für viele Menschen gehört ein traditionelles Feuerwerk mit vielen Böllern und Raketen zum Silvestervergnügen ...

Westerwälder Rezepte - Gefüllte Glücksschweinchen für den Neujahrstag

Statt Neujahrsbrezeln gibt es Neujahrs-Glücksschweinchen aus Hefeteig. Die Gestaltung ist einfach: Köpfe ...

Illegale Müllentsorgung in Hachenburg

Am Freitagabend (26. Dezember) wurde in Hachenburg unerlaubt Abfall entsorgt. Die Polizei sucht nun nach ...

Mäusebussard kollidiert mit Pkw auf der A3

Auf der A3 bei Montabaur prallte am Samstagmittag (27. Dezember) ein Mäusebussard gegen die Windschutzscheibe ...

Feiern fürs Gute: Dominik Ünver sammelte mit Charity-Veranstaltung Spenden in Ransbach-Baumbach

Dominik Ünver aus Ransbach-Baumbach feierte nicht nur seinen 40. Geburtstag, sondern auch 15 Jahre krebsfrei. ...

Nächtliche Sperrungen an der A3 bei Montabaur

In drei Nächten kommt es zu temporären Verkehrseinschränkungen auf der A3 in Richtung Köln. Die Abfahrt ...

Weitere Artikel


Paypalbetrug über Facebook

Im Bereich der Kriminalinspektion Montabaur sind bislang drei Betrugsfälle aus der Region bekannt geworden, ...

Auftakt der Tarifrunde in der Feinkeramik

„Eine deutliche Erhöhung der Reallöhne“ fordern die 896 Arbeitnehmer in der feinkeramischen Industrie ...

Mit meisterhaften Kunstwerken bestanden

Die Konditoren stellten sich bei der Handwerkskammer Koblenz der praktischen Meisterprüfung. Die leckerste ...

Vorerst keine Windenergie in der Kuhheck

Der in Marienhausen geplante Windpark darf vorerst nicht errichtet werden. Dies entschied das Oberverwaltungsgericht ...

EU-Planspiel am Evangelischen Gymnasium in Bad Marienberg

Wie läuft ein EU-Entscheidungsverfahren ab? Wie funktionieren eigentlich die europäischen Institutionen? ...

Freirachdorfer Kinder erkunden Krankenhaus

Die Vorschulkinder aus Freirachdorf besuchten das Krankenhaus und DRK-Wache in Dierdorf. Die Kinder bekamen ...

Werbung