Werbung

Nachricht vom 13.11.2013    

Verdi-Protestaktion vor Amazon verlief friedlich

Koblenz. Im Rahmen einer bundesweiten Verdi-Aktionswoche zum Thema „Weihnachtsgeld“ führte Verdi am Mittwoch (13.11.) bei Amazon in Koblenz eine Verteilaktion durch. 16 Verdi-Aktive informierten ihre Kolleginnen und Kollegen zum Schichtwechsel vor dem Werkstor, verteilten Flugblätter und Schoko-Nikoläuse.

Vor dem Personaleingang von Amazon in Koblenz verteilten Verdi-Mitarbeiter Flugblätter und Schokoladen-Nikoläuse.

Die Aktion stieß nach Angaben der Gewerkschaft auf viel positive Resonanz bei den Amazon-Beschäftigten. Aufgrund der Streiks in Bad Hersfeld und Leipzig zahlt Amazon laut Verdi in diesem Jahr erstmalig in der Firmengeschichte ein kleines Weihnachtsgeld von 400 Euro für die Versandmitarbeiter und 600 Euro für die Gruppenleiter. Alle anderen Beschäftigten gehen nach Verdi-Angaben leer aus.

Angela Bankert von Verdi Koblenz rügt: „Gerecht geht anders! Mit einem Tarifvertrag würde jeder Weihnachtsgeld entsprechend seinem Entgelt bekommen. Im Versandhandel Rheinland-Pfalz sind das 62,5 Prozent vom jeweiligen Brutto. Ausnahmslos, festgeschrieben, tariflich garantiert! Für Versandarbeiter würde das bedeuten: 1.200 statt 400 Euro.“

In lebhaften Gesprächen wiesen die Beschäftigten auch auf ihre prekäre Lage hin. Etwa 50 Prozent der rund 2.400 Mitarbeiter sind derzeit nach Verdi-Informationen befristet beschäftigt, darunter viele, die keine Saisonkräfte sind.

„Für Beschäftigte, die schon länger als sechs Monate im Werk arbeiteten und bereits mehrfach befristet wurden, setzt sich Verdi derzeit besonders ein, in Kooperation mit den Betriebsräten. Wir kämpfen dafür, dass diese Kollegen Weihnachten feiern könnten in der Sicherheit, auch im nächsten Jahr noch einen Arbeitsplatz zu haben“, so Angela Bankert



Auch die überlangen Arbeitszeiten zum Weihnachtsgeschäft stießen auf viel Unmut.

„Viele kommen aus der Region, müssen um 3 Uhr nachts aufstehen, damit sie um 5 Uhr die Schicht antreten können. Die Parkplatz-Situation ist schwierig. Es müssen Zwangs-Fahrgemeinschaften gebildet werden. Wer weniger als drei Personen im Auto hat, kommt nicht auf den Parkplatz. Das erzählen uns Kollegen. Nicht wenige sagen, sie hätten lieber eine Nachtschicht gearbeitet“, so Angela Bankert

Nachdem die Geschäftsleitung im Vorfeld angedeutet hatte, die heutige Verteilaktion nicht akzeptieren zu wollen, lenkte sie jedoch ein und schickte den Verdi-Aktiven sogar am Ende heißen Kaffee vors Tor.


Feedback: Hinweise an die Redaktion

.: Neu bei Instagram :. => @kuriere_news

Anmeldung zum WW-Kurier Newsletter


Mit unserem kostenlosen Newsletter erhalten Sie täglich einen Überblick über die aktuellen Nachrichten aus dem Westerwaldkreis.

» zur Anmeldung



Aktuelle Artikel aus Region


38. Modellspielzeug-Schau in Rennerod: Bahnen, Börse und Familienspaß

ANZEIGE | Am 8. und 9. November 2025 findet in der Westerwaldhalle Rennerod die 38. Modellspielzeug-Schau ...

Simon-Juda Markt in Altenkirchen: Das Angebot war groß und das Wetter spielte mit

Am Freitag (31. Oktober) fand in Altenkirchen wieder älteste Markt in der Region statt. Große und kleine ...

Junge Helden im Westerwald: Sportliche Benefizaktionen sammeln 2.630 Euro für den guten Zweck

Zwei besondere Benefizaktionen im Westerwald zeigen, wie stark sich junge Menschen für andere einsetzen. ...

Welle von Schockanrufen erschüttert Westerburg und Höhn

Im Raum Westerburg und Höhn kommt es derzeit vermehrt zu sogenannten Schockanrufen. Die Täter geben sich ...

Diebstahl in Bad Marienberg: Unbekannte entwenden Schleifmaschine und Bargeld

In Bad Marienberg kam es am Samstag (1. November 2025) zu einem Diebstahl aus einem geparkten Pkw. Unbekannte ...

“Halloween-Grusel-Party“ in Borod war wieder der absolute Hammer

Für Fans des bedingungslosen Gruselns ist es in jedem Jahr einen absolutes Muss, zur “Halloween-Grusel-Party“ ...

Weitere Artikel


Herbst-Crosslauf startet

Der erste Herbst-Crosslauf als gemeinsame Veranstaltung der SG/LG Sieg und der SG Niederhausen-Birkenbeul ...

Alle Arbeitsplätze nach Insolvenzverfahren gesichert

Die Spedition Gerhards & Brücker stellt im Juli Insolvenzantrag. Jetzt sind die Arbeitsplätze und das ...

Gesundheitswirtschaft muss um Fachkräfte werben

Region. Die Unternehmen der Gesundheitswirtschaft in Rheinland-Pfalz bewerten ihre aktuelle Geschäftslage ...

Expertenbesuch an der BBS Westerburg

Gynäkologe Dr. Bläsig aus Hachenburg besuchte kürzlich die BBS Westerburg und referierte vor den interessierten ...

Dialog mit Schülern in Rennerod und Selters gesucht

Die Schulbesuchstage der rheinland-pfälzischen Landtagsabgeordneten im November sind bundesweit einmalig. ...

Im Winter an die Räumfahrzeuge denken!

Region. Die ersten Einsätze im Winterdienst sind bereits durch die Straßenmeistereien erfolgt. Ein Streckennetz ...

Werbung