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Nachricht vom 09.11.2013    

Meret Becker sang „Deins and Done“ in Hachenburg

Auf der Bühne der Statthalle Hachenburg tummelten sich neben einem elektrischen Klavier und einer Gitarre ungewohnte Requisiten wie Lochstreifen-Spieluhren, Metallophon, Riesencognacschwenker, Schnapsflaschen, Tröte, Säge und Bogen.

Meret Becker und Buddy Sacher begeisterten mit ungewöhnlichen Instrumenten. Fotos: Wolfgang Tischler

Hachenburg. Leise und unprätentiös betraten zwei Menschen die Bühne und fingen zu musizieren an: Meret Becker spielte einen anschwellenden Ton auf einer Melodica und begleitete sich dann mit einem Aufnahmegerät beim Singen und Gitarrespiel. Buddy Sacher begleitete seine Partnerin Akkorde zupfend auf der Stahlgitarre. „There comes a time…“ sang Becker.

„Ich kann keine Gitarre spielen. Mich hat noch nie interessiert, was ich kann. Hätte ich getan, was ich konnte, wäre ich tatenlos geblieben.“ Welch ein Glück für das Hachenburger Publikum, dass Meret Becker die eigenen Grenzen immer wieder neu zieht. Die Schauspielerin und Sängerin kann so Vieles. Sie kann mit einer endlos variablen Stimme zart und empfindsam, traurig-melancholisch und kraftvoll singen. Sie kann allen Gerätschaften, die auf der Bühne warten, sensibel Töne entlocken. Sie konnte vor allen Dingen einen ganz eindrücklichen und nachdrücklichen Konzertabend gestalten.

„Sneak preview songs“ nannte sie die neuen Kompositionen, die gerade auf der neuen Platte aufgenommen werden. Wie der vom Cowboy, der durchkam, das Fürchten zu lehren und seither nicht mehr gesehen wurde. Die zugehörige Braut reitet auf einem Esel durch die Wüste Arizonas. Sie schreit, lacht hysterisch, dann ist alles wieder gut. Beckers Gesang machte diese Braut lebendig.

„Es handelt sich heute Abend ausschließlich um traurige Liebeslieder. Hat man Ihnen das vor dem Kartenkauf gesagt?“, scherzte die Sängerin mit dem Publikum. Lebensweisheiten gab sie gratis: „Die Narben und die Falten, die darf man behalten. Die Kinder, die darf man auch behalten.“ Oder: „Die Lappen haben das Lasso erfunden. „Lasso“ ist ein läppisches Wort.“ In dem Lied von Finnland, der Schneekönigin und den Eisblumen zeigte die Künstlerin ihre Vielseitigkeit: Sie sang, während sie die Leitmelodie auf einem Glockenspiel klimperte, spielte einen Walzer auf der Melodica, kurbelte auf diversen Spieluhren mit Loop und sang dann die Säge-Melodie, bis sie die Hände wieder frei hatte für Säge und Bogen.



„Wer war das größte Liebespaar aller Zeiten?“ Die vom Publikum angebotenen Namen baute Becker in ein Lied ein, bei dem sie sich auf der akustischen Gitarre begleitete. Becker kann auch Klavier spielen. Das bewies sie beim Stück vom Loslassen, für das sie von einem Freund einen Satz geklaut hat: „A bird can fly, but a fly can’t bird.“ Ihre Stimme erinnerte bei diesem Song an Joan Baez.

„Zirkus“ war ein wichtiges Thema der Mimin, angeblich weil sie einmal mit einem Jongleur liiert war. Man glaubte es ihr unbesehen, ließ sie doch en passant eine Zigarette im rechten Nasenloch verschwinden, um sie anschließend aus dem Ohr zu ziehen. Das ist auch eine Art, sich das Rauchen abzugewöhnen. Vom Zirkus handelte die Zugabe: „Wir sind das Fliegen gewohnt“. Wie im Flug war auch der Konzertabend mit Meret Becker, Buddy Sacher und „Deins and Done“ vergangen. Helmi Tischler-Venter



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