Werbung

Nachricht vom 25.10.2013    

Grünspecht ist Vogel des Jahres 2014

Der Grünspecht liebt Ameisen, die hackt er mit seinem Schnabel los und die lange Zunge verhilft ihm zu seiner magenfüllenden Lieblingsspeise. Der Grünspecht liebt alte Streuobstwiesen oder naturbelassene Gartengelände. Der heimische Vogel fällt auf: er ist wunderschön anzuschauen und sein gellendes "Lachen" erklingt auch am Stadtrand - wenn dort die Lebensbedingungen stimmen.

Der Grünspecht am Stadtrand von Wissen verspeiste im Sommer mit Genuss Ameisen. Foto: Helga Wienand-Schmidt

Region. Der Naturschutzbund Deutschland (NABU) und sein bayerischer Partner, der Landesbund für Vogelschutz (LBV), haben den farbenprächtigen Grünspecht (Picus viridis) zum „Vogel des Jahres 2014“ gekürt. Wegen seines markanten Rufs, der wie ein gellendes Lachen klingt, erhielt er auch den Beinamen „Lachvogel“.

Im Gegensatz zur vom Aussterben bedrohten Bekassine, die „Vogel des Jahres 2013“ ist, hat sich der Bestand des Grünspechts in Deutschland erholt: Er liegt derzeit bei über 42.000 Brutpaaren und ist damit mehr als doppelt so hoch wie vor 20 Jahren. Diese Entwicklung ist unter Deutschlands häufigen Vogelarten einmalig und hauptsächlich auf eine Reihe von milden Wintern zurückzuführen. Aber auch die zunehmende Eroberung städtischer Grünflächen als Lebensraum kam der Entwicklung des Grünspechts zu Gute. Die letzten drei kalten Winter haben jedoch gezeigt, dass es auch für ihn schnell wieder abwärts gehen kann.

Mit seinem auffälligen Lachen und dem farbenfrohen Gefieder ist der Grünspecht für den aufmerksamen Naturbeobachter gut zu erkennen. Er findet überall dort ein Zuhause, wo es alte Bäume zum Bau von Nisthöhlen und Grünland mit ausreichend Ameisen gibt. Denn Ameisen sind seine Lieblingsspeise: Mit seinem spitzen Schnabel und der bis zu zehn Zentimeter langen klebrigen Zunge kann er sie aus dem Boden oder aus Bäumen herausholen. Sein meist mehrsilbiger Ruf ist zu jeder Jahreszeit zu hören, und zur Balzzeit baut er diesen zu einer langen heiteren Gesangsstrophe aus.



Besonders gute Bedingungen findet der Grünspecht auf Streuobstwiesen. Die Fläche dieses sehr wertvollen Lebensraums ist jedoch in ganz Deutschland dramatisch zurückgegangen, weshalb sich der NABU schon lange für den Schutz von Streuobstwiesen einsetzt. Im Gegensatz zu vielen anderen „Streuobstwiesen-Arten“ hat der Grünspecht aber auch den Siedlungsraum für sich entdeckt. Hier bieten ihm alte Parks, Industriebrachen, Ortsränder und Gegenden mit altem Baumbestand ideale Lebensräume.

Nach dem Buntspecht ist der deutlich größere Grünspecht die zweithäufigste Spechtart Deutschlands. Er ist ein echter Europäer: Denn mehr als 90 Prozent seines weltweiten Verbreitungsgebietes befinden sich in Europa. Der europäische Bestand wurde im Jahr 2004 auf rund 860.000 Brutpaare geschätzt.

„Da wir in Rheinland-Pfalz keine aktuellen Bestandszahlen haben, wollen wir im nächsten Jahr eine flächendeckende Grünspecht-Kartierung durchführen“, sagt Cosima Lindemann, Naturschutzreferentin beim NABU Rheinland-Pfalz.


Feedback: Hinweise an die Redaktion

Anmeldung zum WW-Kurier Newsletter


Mit unserem kostenlosen Newsletter erhalten Sie täglich einen Überblick über die aktuellen Nachrichten aus dem Westerwaldkreis.

» zur Anmeldung



Aktuelle Artikel aus Region


Lkw-Brand auf der A3 bei Großmaischeid sorgt für Vollsperrung

In den frühen Morgenstunden des Donnerstags (1. Mai) geriet ein Sattelzug auf der Autobahn 3 in Brand. ...

Verkehrsunfall in Wittgert: Vier Personen verletzt

In Wittgert ereignete sich am Mittwochabend (30. April) ein Verkehrsunfall mit zwei beteiligten Pkw. ...

100 Jahre Einsatz: Die Geschichte der Freiwilligen Feuerwehr Niederelbert

Am 10. Mai feiert die Freiwillige Feuerwehr Niederelbert ihr 100-jähriges Bestehen. Dieses Jubiläum wird ...

Diebstahlserie in Nassau und Bad Ems: Unbekannte Täter schlagen zu

In den frühen Morgenstunden des Mittwochs (30. April) kam es in Nassau und Bad Ems zu mehreren Diebstählen ...

Dreister Kupferdiebstahl in Herschbach

In Herschbach kam es zu einem ungewöhnlichen Diebstahl, der die Polizei auf den Plan rief. Unbekannte ...

Vorsicht vor gefälschten Steuer-E-Mails - Finanzamt warnt vor Betrügern

Derzeit kursieren betrügerische E-Mails, die angeblich vom Bundeszentralamt für Steuern stammen. Diese ...

Weitere Artikel


Haus und Grund informiert

In einer Pressemitteilung gibt der Haus- und Grundeigentümerverein Kreis Altenkirchen und Westerwaldkreis ...

Tradition wird fortgesetzt

Vor zehn Jahren entstand die Kooperation zwischen der Westerwald-Brauerei in Hachenburg und dem Sportclub ...

„Aktion Wühlmaus“ im Land der Buchfinken

Zur jährlich stattfindenden Aktion "Aktion Wühlmaus" sind alle Förderer und Helfer aus dem Buchfinkenland ...

Angetrunken gegen Haus gerast

Der Fahrer wurde schwer verletzt, es entstand Sachschaden von rund 45.000 Euro. Ein Autofahrer raste ...

Julia Klöckner und Erwin Rüddel statteten Amazon Besuch ab

Region. Der CDU-Bundestagsabgeordnete Erwin Rüddel (Windhagen) und die CDU-Landesvorsitzende Julia Klöckner ...

Länderübergreifende Polizeikontrolle: Sechs Festnahmen im Kreis Neuwied, fünf im Westerwaldkreis

Region. Die Polizeien der Bundesländer Rheinland-Pfalz, Hessen, Baden-Württemberg und des Saarlandes ...

Werbung