Werbung

Nachricht vom 08.10.2013    

Konzert in Marienstatt beeindruckte die Besucher

Ein eindrucksvolles Konzert gab es in der Basilika Marienstatt mit dem Choralensemble Virga-Strata aus Berlin. Im Dialog mit der Orgel und den menschlichen Stimmen entstand ein fesselndes Konzerterlebnis, das die Zuhörer tief beeindruckte und bis auf den letzten Ton fesselte.

Marienstatt. In der vollbesetzten Basilika hörte man eine Nadel fallen, als das Choralensemble Virga-Strata Berlin unter der Leitung von Krystian Skoczowski und Jochen Großmann im Hochchor der Abteikirche den Introitus des vierten Ostersonntags intonierte: „Singet dem Herrn ein neues Lied, Halleluja, denn der Herr hat Wundertaten vollbracht, Halleluja.“

Zuvor hatte der versierte Organist Dirk Elsemann, Berlin, nach modernem französischem Duktus ein Präludium über das Thema dieses Introitus-Gesanges improvisiert, das den Zuhörer durch seine Feierlichkeit und Gravität den Eindruck eines wirklichen Gottesdienstes vermittelte.
Elsemann, ein ehemaliger Schüler des bekannten Berliner Professors für Improvisation Wolfgang Seifen, hatte die Vielfalt der Marienstatter Rieger-Orgel schnell erkannt und setzte ihre Farbigkeit mit der souveränen Auswahl diverser Register meisterhaft und überzeugend ein.

Wer sich bequem zurücklehnen wollte und eine bloße Abfolge von Gesang und Orgelspiel erwartete, wurde schnell eines Besseren belehrt und war überrascht und sogar innerlich betroffen von dem herrlichen Dialog der menschlichen Stimmen und den metallenen Orgelstimmen, die sich nie gegenseitig „den Raum streitig machten“, sondern sich eher im musikalischen Zusammenwirken zu einer wunderbaren unverwechselbaren Symbiose zu verschmelzen suchten.



Dies wurde besonders deutlich, als die Männerschola den bekannten Vesperhymnus zum Fest des Heiligen Bernhard „Bernardus doctorinclytus“ im Wechsel mit der Orgel sang. Nach jeder Strophe improvisierte Elsemann im alten französischen Stil Variationen über Melodiephrasen, wo mal das Krummhorn mit dem Kornett wetteiferte, eine Flöte um den Cantus firmus im Bass tanzte oder ein sattes Zungen- und Mixturenplenum einem frei erfundenem Fugenthema zum bravurösem Glanz verhalf.

Wo Zisterzienser beten und singen darf das berühmte Lied der Gottesmutter das „Magnificat“ und das „Salve Regina“ nicht fehlen, die ihren festen Platz in der Vesper bzw. in der Komplet haben.
Orgel und Gesang, ob in gregorianischer Manier oder in der Variante der frühen Mehrstimmigkeit, verbanden sich in dieser geistlichen Feierstunde zu einem gehaltvollen Ganzen, das das Publikum im wahrsten Sinne des Wortes in sich „aufsog“. Denn als die letzte Melodie verklungen und im Gewölbe leise verhallt war, legte sich eine gespannte Stille auf die anwesende Zuhörergemeinde, die erst durch den lang anhaltenden Applaus unterbrochen wurde.
Sagte doch jemand beim Hinausgehen, der seinen gesamten Konzerteindruck treffend auf den Punkt brachte: „Es war, als erinnerte sich der Raum an diese alten Melodien“.


Lokales: Hachenburg & Umgebung
Feedback: Hinweise an die Redaktion

Anmeldung zum WW-Kurier Newsletter


Mit unserem kostenlosen Newsletter erhalten Sie täglich einen Überblick über die aktuellen Nachrichten aus dem Westerwaldkreis.

» zur Anmeldung



Aktuelle Artikel aus Kultur


Karibische Klänge in Neuwied: Ana Carla Maza verzaubert die Abtei Rommersdorf

Am 29. Juni wird die Abtei Rommersdorf in Neuwied zum Schauplatz eines besonderen musikalischen Ereignisses. ...

Figurentheater in Hillscheid: Der kleine Maulwurf auf Spurensuche

Am 21. Juni um 16 Uhr verwandelt sich die Alte Schule in Hillscheid in eine Bühne für ein besonderes ...

Industriekultur hautnah erleben - Schülerprojekt an der Sayner Hütte

Schüler der Theodor-Heuss-Schule in Bendorf tauchen ein in die Geschichte der Sayner Hütte. Von Januar ...

Premierenabend der Rommersdorf Festspiele mit Gesang statt "Jedermann"

Ungewohnte Lücken im Publikum der Premierenveranstaltung der Rommersdorf Festspiele am 13. Juni waren ...

Gedenkkonzert für Chaim Taub im Schloss Engers

Ein besonderes Gedenkkonzert zu Ehren von Chaim Taub, dem ehemaligen Konzertmeister des Israel Philharmonic ...

Vadim Neselovskyi bringt "Perseverantia" nach Schloss Engers

Der ukrainische Jazz-Pianist Vadim Neselovskyi präsentiert seine Suite "Perseverantia" im Dianasaal von ...

Weitere Artikel


Blinde und dumme Zerstörungswut

Solche Anblicke wie auf dem Foto der Polizei Westerburg zeigen die Roheit, Brutalität und Dummheit der ...

Grippeimpfung mit neuem Impfstoff

Das Kreisgesundheitsamt im Westerwaldkreis impft mit dem neuen Grippeimpfstoff am Donnerstag, 17. Oktober ...

Westerwaldkreis kann im Haushaltsjahr Schulden abbauen

Der Kreistag stimmte dem Nachtragshaushalt zu. Nun bedeutet ja Nachtragshaushalt in der Regel Neuverschuldung. ...

SG Wienau II gewinnt deutlich gegen SG Nomborn

Die zweite Mannschaft der SG Wienau/Marienhausen konnte ihr Heimspiel gegen die SG Nomborn mit 6:3 gewinnen. ...

„Der EHC ist wieder da!“

Neuwied. Der Eishockeyclub schlägt im ersten Saisonspiel vor 626 Zuschauern in der Neuwieder Bärenhöhle ...

Die Polizei Montabaur berichtet

Einige Verkehrsunfälle sowie eine Schlägerei und ein Pkw-Aufbruch meldet die Polizeiinspektion Montabaur ...

Werbung