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Nachricht vom 04.10.2013    

Bischof kämpft leidenschaftlich für „ökumenische Erfolgsgeschichte“

Professor Martin Hein hat eine beeindruckende Vita: Er ist nicht nur Bischof der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck, sondern unter anderem auch Mitglied im Zentralausschuss des Weltkirchenrats und deutscher Vertreter bei dessen Vollversammlung. Ein Mann, der große Podien gewohnt ist. In Höhr-Grenzhausen stand er freilich vor einem kleinen, aber interessierten Forum evangelischer und katholischer Christen im Evangelischen Gemeindehaus. Bischof Hein machte das offenbar nichts aus. Ganz im Gegenteil: Die Leidenschaft, mit der er über das Thema Ökumene spricht, ist offenbar unabhängig von der Größe seiner Zuhörerschaft.

Bischof Hein. Foto:pr

Höhr-Grenzhausen. Eine Leidenschaft, die schon zu Beginn des Abends aufblitzte. Denn Bischof Hein ist ein Mensch, der Gott offenbar eine ganze Menge zutraut. „Ich hoffe, dass wir an etwas Großes glauben und nicht zu bescheiden sind. Auch an Dinge, die nach menschlichem Ermessen nicht möglich scheinen“, sagte er und meint damit die nahezu unüberwindbaren Unterschiede zwischen den christlichen Konfessionen – sei es zwischen Katholischer und Evangelischer Kirche, aber auch zwischen den mehr als 300 Mitgliedskirchen des Weltkirchenrats selbst, über den er im ersten Teil seines Vortrags berichtete: Die unterschiedlichen Positionen zur Homosexualität, zur Rolle der Frau in der Gemeinde, die Stellung zu neuen geistlichen Strömungen, die sich gerade in Südamerika rasant verbreiten – das alles sind Themen, die im Weltkirchenrat kontrovers diskutiert werden und über die alles andere als Einmütigkeit herrscht. „Trotzdem hoffe ich, dass wir auf unserer kommenden Vollversammlung im koreanischen Busan wenige, aber klare Worte finden, etwas Verbindliches schaffen und es auch umsetzen. Denn ich bin davon überzeugt, dass es bei den Konfessionen einen ethischen Grundkonsens gibt und dass die Zeiten konfessioneller Abgrenzung vorbei sind. Das Thema der Vollversammlung ist: ,Gott des Lebens, führe uns zu Gerechtigkeit und Frieden'. Das schaffen die Kirchen nur gemeinsam.“
In Höhr-Grenzhausen gibt es solche gemeinsamen Initiativen schon: Der Arbeitskreis Ökumene lädt seit Jahren zu Bibelabenden oder Gottesdiensten ein. Initiativen, die Bischof Hein kennt und schätzt: „Ich stelle immer wieder eine große Sehnsucht beider Kirchen nach mehr Gemeinsamkeit fest. Eine Sehnsucht, die in den Gemeinden weitaus stärker als an der jeweiligen Spitze ist“, sagt er und spricht vielen seiner Zuhörer damit aus der Seele. Denn in der anschließenden Diskussion wünschen sich sowohl Protestanten als auch Katholiken ein größeres Miteinander. Begegnungen, in denen man offen, aber wohlwollend über Unterschiede und Gemeinsamkeiten in grundsätzlichen Fragen sprechen kann. Bischof Hein weiß, wie wichtig diese Dialoge sind: „Die Trennung der Kirche ist kein Schaden. Sie ist eine Bereicherung“, glaubt er und gab seinen Zuhörern am Ende einen guten Rat für ein noch intensiveres Miteinander: „Wenn Sie immer ein Bisschen mehr wollen, als möglich ist, geht es mit der ökumenischen Erfolgsgeschichte weiter.“ Peter Bongard


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