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Nachricht vom 29.09.2013    

Silberne Ehrennadel für Ströder und Ströder

Renate Ströder und Eberhard Ströder tragen den gleichen Nachnamen, sie sind nicht verwandt oder verheiratet. Aber es gibt etwas was sie eint: den jahrzehntelangen selbstlosen Einsatz für andere Menschen. Renate Ströder wirkt seit über 30 Jahren im Westerwald, Eberhard Ströder seit 20 Jahren in Ostafrika. Die evangelische Landeskirche verlieh ihnen die Silberne Ehrennadel.

Die Silberne Ehrennadel der evangelischen Landeskirche erhielten Renate Ströder, Siershahn, und Eberhard Ströder, Mogendorf. Die Namensvettern wurden für ihren jahrzehntelangen selbstlosen Einsatz geehrt. Foto: Peter Bongard

Westerwaldkreis. Sie haben mehr als nur den Nachnamen gemeinsam: Renate Ströder aus Siershahn und Eberhard Ströder aus Mogendorf sind Menschen, die sich mit bemerkenswertem Einsatz für andere einsetzen – und das schon seit Jahrzehnten. Beide stehen im Dienst der Evangelischen Kirche, und für beide ist das, was sie tun, eine Berufung: Eberhard Ströder reist regelmäßig nach Afrika, wo er unentgeltlich beim Aufbau neuer Projekte hilft. Renate Ströder kümmert sich seit mehr als 30 Jahren um die jüngsten und neuerdings auch die ältesten Menschen der Gesellschaft. Die Landeskirche findet, dass das aller Ehren wert ist: Sie verleiht beiden nun die Silberne Ehrennadel – eine der höchsten Auszeichnungen der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau.

Renate Ströder ist die ganze Aufmerksamkeit fast schon ein Bisschen peinlich. „Ich habe das alles doch gerne gemacht“, erzählt sie und klingt tatsächlich so, als ob sie die Ehrennadel für etwas Selbstverständliches bekommt. Aber selbstverständlich ist Renate Ströders Einsatz nicht: Seit 34 Jahren gehört sie zur Evangelischen Kirchengemeinde Wirges, und seit 32 Jahren betreut sie die Jungschararbeit. Mehr noch: Sie verbindet die Generationen, indem sie Musicalprojekte mit selbst geschriebenen Texten auf die Beine stellt und so den Kirchenchor und die Jungscharkinder zusammenbringt. Seit 28 Jahren ist sie außerdem im Kirchenvorstand aktiv, und seit ihrer Prädikantenausbildung im Jahr 2011 leitet sie regelmäßig die Gottesdienste in ihrer Gemeinde.

Vorher, sagt die 61-Jährige, hätte sie sich diese Ausbildung nicht vorstellen können. Obwohl sie mit Leib und Seele Teil ihrer Kirche war und freimütig über ihren Glauben gesprochen hat. Aber alles hat eben seine Zeit, und jede Zeit hat ihren Auftrag, meint Renate Ströder: „Ich glaube an Gottes Reden. Wenn er mit mir spricht, ist das wie eine innere Stimme, die mir hilft, meine Berufung zu erkennen.“
Nun spürt Renate Ströder eine neue Berufung. Eine für die ältesten Menschen. Die Jungschararbeit und den Kirchenvorstand lässt sie ruhen und engagiert sich ab sofort mit voller Kraft im Seniorenzentrum St. Josefshaus. Dort leitet sie Andachten und Gottesdienste. „Ich will heute nur noch das tun, was mir Freude macht. Ich will von Gottes Liebe erzählen.“



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Von Wirges nach Ostafrika. Seit 20 Jahren reist Eberhard Ströder alle zwei Jahre nach Tansania. Nicht, um dort Urlaub zu machen. Sondern um anzupacken. Der Mogendorfer arbeitet wochenlang unter der afrikanischen Sonne, damit es den Menschen in der Region besser geht. „Ich brauche das eben“, sagt er mit der selben Beiläufigkeit wie seine Namensvetterin. „Gott war in meinem Leben gut zu mir, und das möchte ich weitergeben.“
1991 fliegt der Handwerker zum ersten Mal nach Afrika; in den Mabira-Distrikt, einem Kirchenkreis an der Grenze zu Ruanda. Damals entsteht zwischen dem Distrikt und dem Evangelischen Dekanat Selters eine jahrelange Partnerschaft, die Eberhard Ströder von Anfang an begleitet und kräftig unterstützt. 1998 entsteht auf seine Initiative hin eine Schreinerei in Karagwe.
Eberhard Ströder ist nicht nur geistiger Vater des Projekts, sondern arbeitet beim Aufbau mit, sammelt fast 2000 Euro an Spenden für eine Hobelmaschine und zeigt den Einheimischen wertvolle Schreinertechniken. Heute trägt sich die Schreinerei selbst und bietet Arbeitsplätze für die Einheimischen. Während einer anderen Reise stellt er Särge für die tansanische Gemeinde her oder arbeitet an einem Wasserauffangbecken. Arbeiten, bei denen er keinen Cent verdient. Und daheim im Westerwald ist er im Kirchenvorstand aktiv und spielt seit 50 Jahren in vielen Gemeinden des Dekanats die Orgel. Was ihm bei alledem am wichtigsten ist? „Es sind die Begegnungen mit Menschen, die mich glücklich machen“, sagt er.

Er und Renate Ströder haben viele Menschen glücklich gemacht. Dafür spricht ihnen die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau nun Dank aus: Während des Synodengottesdienstes des Dekanats Selters überreicht ihnen die Pröpstin der Propstei Nord-Nassau, Annegret Puttkammer, die Silberne Ehrennadel: "Die Nadel ist ein Zeichen des Dankes der Kirche. Tragen Sie sie auch als Ermutigung für andere", sagte Pröpstin Puttkammer und wandte sich schließlich an die Synodalen: "Sie alle arbeiten in Gottes Weinberg mit, in dem es unendlich viel zu tun gibt." (bon)


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