Werbung

Nachricht vom 08.08.2013    

Kreisjugendamt sucht dringend Pflegefamilien

Schockierend: Mehr als ein Viertel der Kinder im Westerwaldkreis verbringt zwei bis fünf Jahre bei Pflegeeltern, ein weiteres Viertel ist bis zu zehn Jahren in Pflegefamilien untergebracht. Mangelnde Erziehungskompetenz ist immer häufiger der Grund dafür, dass Eltern im Westerwaldkreis nicht für ihre Kinder sorgen können. Im Westerwaldkreis sind es 160 Kinder in 120 Familien. Seit rund zehn Jahren sind die unterzubringenden Kinderzahlen gleichbleibend hoch, deshalb werden dringend neue Pflegeeltern gesucht.

Montabaur. „Die Betreuung, Versorgung und Erziehung von Pflegekindern zu übernehmen, macht viel Spaß, ist aber vor allem eine verantwortungsvolle, wichtige gesellschaftliche Aufgabe“, weiß Susanne Diedert, zuständig für den Pflegekinderdienst des Kreisjugendamtes in Montabaur. In Zeiten hoher persönlicher Belastung der Eltern, die sich in einer schwierigen Lebens- und Erziehungssituation befinden, sei die Unterbringung der Kinder in einer Pflegefamilie ein entscheidender Beitrag des erzieherischen Hilfsangebotes. Ursachen dafür, dass Eltern sich nicht um ihren Nachwuchs kümmern können, sind neben Sucht- und Drogenproblematik schwierige Partnerverhältnisse, die manchmal auch mit Gewalt einhergehen.
„Außerdem erleben wir, dass immer mehr junge Mütter und Eltern einfach nicht mehr wissen, wie die Grundversorgung eines Kindes funktioniert“, erklärt Susanne Diedert. Frische Windeln und regelmäßiges Essen und Trinken können da schon ein Problem darstellen. „Auch am Zustand der Wohnung ist häufig erkennbar, dass die oft alleinerziehenden Mütter, aber auch Paare überfordert sind“, bemerkt die Sozialarbeiterin. Immer wieder komme es vor, dass sich Verwandte, Bekannte oder Nachbarn an den Allgemeinen Sozialdienst des Kreisjugendamtes wenden, wenn sie von den Problemen der Eltern erfahren.
Häufig kommen die Betroffenen aber auch selbst. Je nach Situation in der Familie entscheidet ein Team aus Sozialarbeitern und -pädagogen über die Art der Unterbringung der Kinder. „Das kann eine Bereitschaftspflege für einige Monate sein, in denen die Mutter oder beide Eltern beispielsweise eine Therapie machen, um dann ihre Kinder wieder zu sich zu nehmen“, erläutert Diedert.
Wenn das Kindeswohl akut gefährdet und eine Inobhutnahme erforderlich ist, werden die Kinder ebenfalls schnellstmöglich in einer Bereitschaftspflegefamilie untergebracht. Je nach Fall ist aber auch eine längere Vollzeitpflege möglich. Mehr als ein Viertel der Kinder im Westerwaldkreis verbringt zwei bis fünf Jahre bei Pflegeeltern, ein weiteres Viertel ist bis zu zehn Jahren in Pflegefamilien untergebracht. Wichtig ist, dass der Altersunterschied zwischen Pflegeeltern und Kindern nicht zu groß ist. In der Regel soll er nicht größer als 40 Jahre sein. Unterstützt werden die Pflegeeltern bei der materiellen Versorgung ihrer Schützlinge. Etwa ein halbes Jahr dauert das Bewerbungsverfahren, das Pflegeeltern-Interessenten durchlaufen.
Interessenten, die als Pfelegeeltern eine gesellschaftlich wichtige Aufgabe übernehmen wollen, melden sich beim Susanne Diedert, Kreisjugendamt, Telefon 02602/124457.





Lesen Sie gerne und oft unsere Artikel? Dann helfen Sie uns und unterstützen Sie unsere journalistische Arbeit im Westerwaldkreis mit einer einmaligen Spende über PayPal oder einem monatlichen Unterstützer-Abo über unseren Partner Steady. Nur durch Ihre Mithilfe können wir weiterhin eine ausgiebige Berichterstattung garantieren. Vielen Dank! Mehr Infos.



Lokales: Montabaur & Umgebung
Feedback: Hinweise an die Redaktion

.: Neu bei Instagram :. => @kuriere_news

Anmeldung zum WW-Kurier Newsletter


Mit unserem kostenlosen Newsletter erhalten Sie täglich einen Überblick über die aktuellen Nachrichten aus dem Westerwaldkreis.

» zur Anmeldung



Aktuelle Artikel aus Region


Martinsfeuer im Westerwald: Hinweise der Kreisverwaltung, was beachtet werden sollte

Rund um den 11. November ziehen Kinder mit Laternen durch die Straßen, um an den heiligen St. Martin ...

12-jährige Maide Sönmez rettet Leben und wird von Polizei in Hachenburg geehrt

In Hachenburg wurde die 12-jährige Maide Sönmez für ihr mutiges Eingreifen in einer Notsituation ausgezeichnet. ...

Welle von Schockanrufen erschüttert Montabaur

Im Raum Montabaur häufen sich aktuell Fälle von sogenannten Schockanrufen. Die Anrufer geben sich dabei ...

Online-Elternabend: Wie soziale Medien das Essverhalten Jugendlicher beeinflussen

Die Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz lädt Eltern zu einem Online-Abend ein, um über den Einfluss von ...

Konfirmanden backen für den guten Zweck: „5000 Brote“ in Bad Marienberg und Hof

In Bad Marienberg und Hof engagierten sich Konfirmanden der Evangelischen Kirchengemeinde für die bundesweite ...

Nach dem Feuer: Bella sucht ein Zuhause zum Ankommen

Ein Wintermorgen, der alles veränderte: Im Januar 2024 stand das Haus in Flammen, in dem Bella mit ihrer ...

Weitere Artikel


Löwenbad kommt gut an

Nach wenigen Tagen seit der Eröffnung des Löwenbades in Hachenburg konnte die 10.000ste Besucherin empfangen ...

Dernbach sucht Aussteller

Dernbach sucht noch Aussteller für den Dernbacher Handwerker- und Bauernmarkt am Sonntag, 08. September ...

Jubiläumsausstellung der Künstlergruppe Farbenkraft

Am Sonntag, den 8. September 2013 veranstaltet die Künstlergruppe Farbenkraft ihre 10. Kunstausstellung ...

Ein Praktikum in einem afrikanischem Kinderheim

Ein ungewöhnliches Schulpraktikum: Zwei Schülerinnen der 11. Klasse des Evangelischen Gymnasiums Bad ...

Frauen aus dem Westerwald reisen nach Sumatra

Sechs Frauen aus dem Westerwald werden Ende August zu einem Besuch bei der Partnerkirche des evangelischen ...

Der Bembel ist angekommen - Der Weltrekord bleibt

Manch einer war erinnert an die 3-Städte-Wandertage in den 90er Jahren. Damals dampfte es alljährlich ...

Werbung