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Nachricht vom 02.07.2013    

Familienfreundlichkeit als Standortfaktor

Die Geldinstitute des Westerwaldkreises gaben einen Einblick in die Personalpolitik. Dabei stand die Vereinbarkeit von Familie und Beruf im Mittelpunkt. Das Forum Soziale Gerechtigkeit hatte zum Fachgespräche eingeladen.

Sie diskutierten in Wallmerod über das Thema Vereinbarkeit von Familie und Beruf, von links: Joachim Neu (Naspa), Karl-Peter Schneider (Westerwald Bank), Gerlinde Keßler-Schupp (Naspa), Jörg Denker (KSK Westerwald), Klaus Peter Lohest (Familienministerium), Nadine Heuser (Westerwald Bank) und Klaus Lütkefedder (Bürgermeister VG Wallmeord). Foto: Forum

Wallmerod. Immer mehr Arbeitgeber setzen auch im Westerwald auf das Thema Vereinbarkeit von Beruf und Familie im Wettbewerb um die besten Fachkräfte! Das Forum Soziale Gerechtigkeit hatte in den Sitzungssaal der VG Wallmerod zu einem Fachgespräch eingeladen, um am Beispiel der heimischen Sparkassen und Banken zu diskutieren, welche Konzepte und Umsetzungsschritte es in dieser Branche bereits gibt.

Als Hausherr bedauerte Bürgermeister Klaus Lütkefedder, dass nicht alle Stühle im Saal besetzt waren: „Das Thema hätte einen vollen Saal verdient“, so der Wallmeroder VG-Chef bei seiner Begrüßung. Abteilungsleiter Klaus Peter Lohest aus dem Mainzer Familienministerium stellte fest: „Familienfreundlichkeit in Unternehmen und Verwaltungen ist ein zunehmend wichtiger kommunaler Standortfaktor“. Das Thema Vereinbarkeit von Familie und Beruf sei deshalb ein Kernthema von Ministerin Irene Alt.

Drei heimische Geldinstitute mit festen Wurzeln im Westerwald stellten dann unter der Gesprächsleitung von Forumssprecher Uli Schmidt (Horbach) ihre Konzepte und Handlungsschritte vor, mit denen die Beschäftigen Familie und Karriere besser unter einen Hut bringen können. Erfreulich dabei: sowohl das Thema Pflege von Familienangehörigen als auch die Kinderbetreuung und die Möglichkeit zur Teilzeitbeschäftigung haben bei allen einen hohen Stellenwert und werden in den Unternehmen bereits gelebt.

Die Präsentationen der einzelnen vertretenen „Geldhäuser“ bewiesen dann deren hohes Engagement beim Thema „Vereinbarkeit“, aber auch deren vielfältigen Schwerpunkte. Jörg Denker, Personalleiter der Kreissparkasse Westerwald, wies in seinem Vortrag, außer auf die allgemeinen Maßnahmen, auch auf gezielte Vorbereitungsmöglichkeiten für den Wiedereinstieg nach der Elternzeit mit E-learning hin. Zukünftige Herausforderungen sieht er durch die Altersstruktur der Kreditinstitute, bei Nachwuchsrekrutierung und dem Wertewandel bei den Beschäftigten.



Für die Nassauische Sparkasse stellten Gleichstellungsbeauftragte Gerlinde Keßler-Schupp und der Wallmeroder Filialleiter Joachim Neu deren Aktivitäten vor. Bei einem Frauenanteil von 57,5 Prozent will die siebtgrößte deutsche Sparkasse Frauen stärker für Führungspositionen begeistern. Dafür gibt es ein Talentmanagement, das Programm TAFF (Talente fördern und fordern, ein spezielles Entwicklungsprogramm für Frauen) und ein Rückkehrmanagement nach der Elternzeit.

Die Westerwald Bank eG strebt ein Gleichgewicht zwischen betrieblichen Notwendigkeiten und privaten Bedürfnissen der Beschäftigten an. Personalleiter Karl-Peter Schneider und die Siershahner Filialleiterin Nadine Heuser nannten hierfür viele Beispiele. So sei die Arbeitszeit weitest möglich nach dem familiären Bedürfnissen variabel gestaltbar und auch der Übergang in den Ruhestand werde begleitet.

„Beschäftigte in familienfreundlichen Unternehmen sind weniger krank und kündigen seltener“, stellte Uli Schmidt als Sprecher des Forums Soziale Gerechtigkeit am Ende der Veranstaltung fest. Die meisten Unternehmen, wie auch die im Kredit- und Geldgewerbe, seien auf qualifizierte und engagierte Beschäftigte angewiesen, die es ohne geeignete familienpolitische Anstrengungen künftig kaum noch gebe.
Mit weiteren Veranstaltungen wolle das Forum dazu beitragen, dass die Vereinbarkeit von Familie und Beruf in Wirtschaft und öffentlichen Verwaltungen verstärkt in den Focus rückt.



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