Werbung

Nachricht vom 31.05.2013    

Eisbachtaler Sportfreunde stellen sich der Verantwortung

Noch bis Sonntag, 2. Juni läuft die Aktionswoche Alkohol, Gefahren und Missbrauch. Die Sportfreunde Eisbachtal, Nentershausen und das Diakonische Werk im Westerwaldkreis gingen eine Kooperation ein, um auf das Thema aufmerksam zu machen. Dabei eht es nicht um Verbote, sondern um den verantwortungsvollen Umgang mit Alkohol.

Die Diakonie Westerwald um deren stellvertretende Leiterin Johanna Alef-Bill (vorne, links) freut sich mit den Eisbachtaler Sportfreunden einen Partner für die diesjährige Aktionswoche Alkohol gefunden zu haben. Foto: A. Egenolf

Nentershausen. Rund 1,3 Millionen alkoholabhängige Männer und Frauen im Alter zwischen 18 und 64 Jahren sowie rund 74 000 Todesfälle, die jährlich durch riskanten Alkoholkonsum oder durch den kombinierten Konsum von Alkohol und Tabak verursacht werden, sind nur zwei beängstigende Zahlen zum Thema Alkoholmissbrauch.
Die Aktionswoche Alkohol wird jährlich von der Deutschen Hauptstelle gegen die Suchtgefahren (DHS) in Hamm in Kooperation mit den Landeszentralen für gesundheitliche Aufklärung bundesweit durchgeführt. Aufgerufen zur Teilnahme an der Aktionswoche, die in diesem Jahr vom 25. Mai bis 2. Juni stattfindet, sind diejenigen Institutionen, die sich professionell mit den gesundheitlichen Risiken und Folgen des Alkoholkonsums beschäftigen, z. B. Beratungsstellen oder Suchtkliniken. Aber auch auf freiwilliger Basis können sich beispielsweise öffentliche Institutionen wie Vereine, Verbände oder Parteien beteiligen.

Das Diakonische Werk im Westerwaldkreis, das für das gesamte Kreisgebiet Suchtberatung anbietet, hat sich aus diesem Grund auf die Suche nach einem Partner gemacht, der die Aktion mehr ins Licht der Öffentlichkeit rückt. Bei den Sportfreunden Eisbachtal stießen die Verantwortlichen der Diakonie dabei auf offene Ohren.
„Wir als Verein mit vielen jungen Spielern unterstützen diese Aktionswoche gerne, um für das Thema zu sensibilisieren. Alkohol ist nicht selbstverständlich“, fasste Hans-Werner Reifenscheidt vom geschäftsführenden Vorstand des Nentershäuser Sportvereins die Gründe zusammen, warum die „Eisbären“ sich gerne als Partner für dieses Aktion zur Verfügung stellen.
Uwe Quirmbach als Sportlicher Leiter der Senioren geht sogar noch weiter: „Mit fast 280 Kindern und Jugendlichen in unseren Juniorenteams tragen wir eine gewisse Verantwortung.“
Für die stellvertretende Leiterin der Diakonie Westerwald, Johanna Alef-Bill, ist es wichtig einen solchen Partner wie die Sportfreunde Eisbachtal gefunden zu haben. „Ihr Verein ist überall im Kreis bekannt und hat eine Vorbildfunktion“, stellte die Diplom-Sozialpädagogin im Rahmen eines öffentlichen Trainings der ersten Seniorenmannschaft den Stellenwert des Vereins heraus.

„Gerade Sportvereine erreichen eine große Anzahl von Jugendlichen und leisten wichtige Präventionsarbeit zum verantwortungsvollen Umgang mit Suchtmitteln“, betonte Roland Brenner als Bereichsleiter Suchtkrankenhilfe der Diakonie, warum man die Eisbachtaler als Partner gewählt habe.
„Jugendliche fallen häufig mit riskantem Alkoholkonsum auf. Seit Jahren steigt, nach Auskunft der Krankenkassen, die Anzahl Jugendlicher mit massiven Alkoholvergiftungen. Auch wenn lange nicht jeder auffällige Jugendliche zum Alkoholsüchtigen wird, ist es notwendig über die Risiken aufzuklären“, erklärt der Diplom-Psychologe weiter. Wie notwendig diese frühzeitige Aufklärung ist, zeigt eine Statistik des Statistischen Bundesamtes: Nach dessen Angaben geht jeder vierte Autounfall unter Alkoholeinfluss auf das Konto junger Menschen zwischen 18 und 24 Jahren.
Roland Brenner und Johanna Alef-Bill stellten aber auch klar, dass sie Alkohol nicht verbieten wollen: „Es geht nicht darum den Alkoholkonsum zu „verteufeln“ oder gar zum vollkommenen Verzicht zu motivieren, sondern einen genussvolleren, verantwortungsbewussteren und kritischeren Umgang mit Alkohol zu fördern.“ Nicht zuletzt lautet aus diesem Grund das diesjährige Motto: „Alkohol? Weniger ist besser!“
Ziel der Aktionswoche ist es schließlich, die Öffentlichkeit zum Thema Alkoholkonsum zu sensibilisieren und aufzuklären. Kleinere oder größere Aktionen sollen dabei helfen das Thema in die einer breiten Maße näher zu bringen. So machten beispielsweise die Sportfreunde aus Nentershausen mit einem öffentlichen Training unter den Augen der Westerwälder Diakonieverantwortlichen sowie einem T-Shirt auf das Motto aufmerksam.

Welche Bedeutung das Thema Alkoholmissbrauch auch im Westerwald hat, zeigt die Zahl von 1200 Klienten, die ausschließlich in der Suchtberatung der Diakonie im vergangenen Jahr betreut wurden. „Der Großteil der Leute sind im Arbeitsbereich. Leute wie sie und ich und nicht am Rande der Gesellschaft“, klärte Johanna Alef-Bill am Rande des öffentlichen Trainings der „Eisbären“ auf.
Für viele, die zu den Beratungsstellen in Westerburg und Montabaur (ausschließlich für Drogen) kämen, seien meist die Familien die Türöffner. „Sie rufen meist an und vereinbaren einen Termin“, so Roland Brenner. Bis es zu einem Treffen kommt, dauert es selten länger als zwei Wochen.
Weitere Informationen zur Arbeit der Diakonie Westerwald finden sich im Internet unter www.diakonie-westerwald.de (aeg)





Lesen Sie gerne und oft unsere Artikel? Dann helfen Sie uns und unterstützen Sie unsere journalistische Arbeit im Westerwaldkreis mit einer einmaligen Spende über PayPal oder einem monatlichen Unterstützer-Abo über unseren Partner Steady. Nur durch Ihre Mithilfe können wir weiterhin eine ausgiebige Berichterstattung garantieren. Vielen Dank! Mehr Infos.



Lokales: Montabaur & Umgebung

Jetzt Fan der WW-Kurier.de Lokalausgabe Montabaur auf Facebook werden!


Anmeldung zum WW-Kurier Newsletter


Mit unserem kostenlosen Newsletter erhalten Sie täglich einen Überblick über die aktuellen Nachrichten aus dem Westerwaldkreis.

» zur Anmeldung



Aktuelle Artikel aus der Region


Power-Adventure-Weekend: Ein Wochenende voller Abenteuer und Entdeckungen nur für Jungs

Selters/Montabaur. Mit Unterstützung der Kreisjugendpflege Montabaur fand das spannende Wochenende statt, dessen Höhepunkt ...

Vier Monate Ersatzverkehr zwischen Altenkirchen und Westerburg an den Wochenenden

Oberwesterwald. Die DB InfraGO informierte ganz aktuell, dass es in den kommenden vier Monaten zu erheblichen Änderungen ...

Verkehrskontrollen in Montabaur: Polizei entdeckt vier Drogenfahrer und Fahrer ohne Führerschein

Siershahn/Höhr-Grenzhausen. Am Donnerstagabend (25. April) führte die Polizei in Montabaur erneut Verkehrskontrollen zur ...

Tatort-Kommissar "Schimanski" sagte als Zeuge beim Amtsgericht Montabaur aus

Montabaur. Der legendäre Tatort-Kommissar Horst Schimanski war natürlich allen bekannt. Zuerst machte sich erstauntes Schweigen ...

"Wir Westerwälder" unterstützt das Pendlernetz von ADAC und Schwarz Mobility Solutions

Westerwald. Mit dieser Plattform baut der Club sein Angebot für eine klimaschonende Mobilität weiter aus. "Mit dem Pendlernetz ...

Programm "MindMatters" fördert psychische Gesundheit an Schulen

Koblenz. Zu der Fortführung des Prpgramms haben sich die Barmer, die Unfallkasse Rheinland-Pfalz, das Bildungsministerium ...

Weitere Artikel


Musikalisches Kaffeekränzchen

Nistertal. Der Musikzug der Freiwilligen Feuerwehr Nistertal lädt für Sonntag, den 16. Juni, zum dritten musikalischen Kaffeekränzchen ...

Erfolgreiche Aufführung in der Schlosskirche

Westerburg. „Herr Jesus, schläfst du noch, steh auf und hilf uns doch!“, riefen die sechs bis zehnjährigen durchweg weiblichen ...

SPD Kroppacher Schweiz ehrte Mitglieder

Kroppach. „Jeder Mensch hat das Recht auf eine gute Wasserversorgung.“ Die Erste Beigeordnete der Verbandsgemeinde Hachenburg ...

Gewohnte Frühjahrsbelebung am Arbeitsmarkt bleibt aus

Montabaur. Mit kleinen, gleichmäßigen Schritten geht es auf gutem Weg voran: So lässt sich die Situation auf dem heimischen ...

Regionalität und Werte sind die Formel des Erfolgs

Altenkirchen/Region. In der Vertreterversammlung der Westerwald Bank zum Geschäftsjahr 2012, dem Jubiläumsjahr zum 150. Jubiläum ...

Jubiläumsveranstaltung der Tibet-Freunde gut besucht

Ingelbach. „Mit so vielen Gästen hatte ich nicht gerechnet“, freute sich die Bundestagsabgeordnete Sabine Bätzing-Lichtenthäler ...

Werbung