Werbung

Nachricht vom 17.01.2013    

BUND begrüßt Urteil zum Wolfsabschuss

Das Amtsgericht Montabaur hat am Donnerstag (17.1.) das Urteil gegen den Wolfsschützen gefällt. Die Umweltschutzorganisation BUND hält eine Novellierung des Landesjagdgesetzes erforderlich. Der BUND erwartet, dass sich der Wolf in absehbarer Zeit in unserer Region ansiedelt.

Für den BUND ist es nur eine Frage der Zeit, wann sich die nächsten Wölfe im Westerwald niederlassen werden. Foto: Wolfgang Tischler

Montabaur/Mainz. Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) Landesverband Rheinland-Pfalz begrüßt die Verurteilung des Jägers, der im April 2012 einen Wolf im Westerwald getötet hat. Mit der Verurteilung zu 3500 Euro (70 Tagessätzen à 50 Euro) wird einem Schützen nach der Rechtskräftigkeit des Urteils erstmalig auch sein Jagdschein vollständig entzogen.

Der BUND bedauert allerdings, dass der Schütze neben seiner Verurteilung nach dem Tierschutzgesetz nicht auch nach dem Bundesnaturschutzgesetz verurteilt worden ist, da es sich im vorliegenden Fall um die zumindest fahrlässige Tötung eines streng geschützten Tieres handelt.

„Erschreckend stellt sich für den BUND die Aussage des Schützen und der vernommenen Jäger dar, dass sie von der Anwesenheit eines Wolfes im Westerwald nichts gewusst hätten, obwohl es mehrere Veranstaltungen der Naturschutzverbände sowie zahlreiche Presseberichte hierzu gegeben hatte“, äußert sich Harry Neumann, stellvertretender. Regionalbeauftragter des BUND Rheinland-Pfalz.

"Der heutige Prozess machte allerdings auch deutlich, dass eine grundlegende Novellierung des Landesjagdgesetzes dringend erforderlich ist, damit zukünftig das Töten so genannter wildernder Hunde und Katzen verhindert wird und vermeintliche Verwechslungen von Wolf und Wildkatze mit den Haustieren nicht mehr zur Tötung der geschützten Arten führt“, erklärt Holger Schindler, BUND Landesvorsitzender. Weiterhin begrüßt Schindler, dass das Umweltministerium die Wiederkehr des Wolfs als wichtigen Bestandteil unserer Natur begreift und dass ein Plan entwickelt werden soll, welche Maßnahmen beim Ankommen des Wolfs getroffen werden sollen, damit es nicht wieder zu einem Wolfsabschuss kommt.



Die Jagd muss nach Auffassung des BUND zukünftig in einem Rahmen stattfinden, der endlich dem Tierschutz und dem Naturschutz gerecht wird. Wir brauchen dringend ein ökologisches Jagdgesetz. Es ist daher höchste Zeit, die Jagd an das 21. Jahrhundert anzupassen. Daher lautet eine der BUND-Forderungen, die Liste der jagdbaren Arten drastisch zu reduzieren und den Passus über den Abschuss von „wildernden“ Hunden und Katzen aus dem Jagdgesetz zu streichen.

„Es ist nur eine Frage der Zeit, wann sich die nächsten Wölfe im Westerwald und in Rheinland-Pfalz niederlassen werden. Sie sind bei uns herzlich willkommen, da sie eine Bereicherung der Artenvielfalt darstellen. Sie sind keine Gefahr für uns Menschen, weil wir nicht zu ihrem Beuteschema gehören. Wir hoffen, dass sich auch bei uns die Einsicht durchsetzt, dass die Nachbarschaft von Mensch und Wolf möglich ist, so wie es uns fast alle anderen europäischen Staaten vorleben“, betonten abschließend Holger Schindler und Harry Neumann.


Lokales: Montabaur & Umgebung

Jetzt Fan der WW-Kurier.de Lokalausgabe Montabaur auf Facebook werden!


Anmeldung zum WW-Kurier Newsletter


Mit unserem kostenlosen Newsletter erhalten Sie täglich einen Überblick über die aktuellen Nachrichten aus dem Westerwaldkreis.

» zur Anmeldung



Aktuelle Artikel aus der Region


Westerwaldwetter: Regen, Schnee und Sonne – am Wochenende ist alles dabei

Region. Das kommende Wochenende (20. und 21. April) hat von allem etwas. Nur die frühlingshaften Temperaturen wollen sich ...

Großeinsatz der Polizei Rheinland-Pfalz bei länderübergreifendem Sicherheitstag

Mainz/Region. Im Rahmen des Sicherheitstages wurden am vergangenen Mittwoch in Rheinland-Pfalz mehr als 2.500 Personen kontrolliert, ...

Reise durch die humoristische Welt von Loriot im b-05 Café im Stadtwald Montabaur-Horressen

Montabaur. Frühstücksei, Lottogewinn, Jodelschule: Wer kennt nicht, die Sketche des Meisters alltäglicher Geschichten, Victor ...

Stipendiaten-Konzert in der SKWWS in Montabaur von Schülern des Landesmusikgymnasiums

Montabaur. Wie in den vergangenen Jahren stellt die Sparkasse Westerwald-Sieg dem Landesmusikgymnasium Rheinland-Pfalz in ...

Alles ist "Erneuerbar": Großer Andrang bei Joachim Fuhrländers Lesung im Stöffel-Park

Enspel. Der Unternehmer Joachim Fuhrländer ist seit Jahrzehnten ein Begriff im Westerwald. Er stammt aus Waigandshain und ...

Anerkennung und Ehrungen: Feuerwehren der Verbandsgemeinde Montabaur feiern Ehrenabend

Montabaur. Gemeinschaftliches und verantwortungsvolles Verhalten verdient Anerkennung und Respekt, so das Motto des Ehrenabends ...

Weitere Artikel


Altenkirchener Hochzeitsmesse am Sonntag

Altenkirchen. Am Sonntag, 20. Januar heißt es um 11 Uhr "Vorhang auf" für die 4. Altenkirchener Hochzeitsmesse in der Ausstellungshalle ...

BiZ-Donnerstage machen schlau

Montabaur. „…und donnerstags ins BiZ!“: Unter diesem Slogan lädt das Berufsinformationszentrum (BiZ) der Arbeitsagentur Montabaur ...

Notfallseelsorge: Deutlich mehr Einsätze nach Suizidfällen

Westerwaldkreis. Im Westerwaldkreis gab es 2012 deutlich mehr Alarmierungen wegen eines Suizids als im Vorjahr: 2011 rückten ...

Wirtschaftsjunioren gegen neue Schulden

Montabaur. Die Wirtschaftsjunioren Westerwald-Lahn kritisieren die Neuverschuldung des Bundes. „Wer eine Neuverschuldung ...

Ein Streifzug durch die Welt der Planeten

Selters. Wie komme ich in den Weltraum, und was finde ich dort? Solchen Fragen geht ein Abend am Samstag, 26. Januar, um ...

Nentershausen rüstet sich für die Jubiläumssession

Nentershausen. Die Gerüchteküche brodelt schon seit Wochen in Nentershausen: Gibt es nach elf Jahren wieder ein Prinzenpaar? ...

Werbung