Werbung

Nachricht vom 16.12.2012    

Prozess gegen den Wolfsschützen begann

Nach der Verhandlung vor dem Amtsgericht Montabaur am vergangenen Freitag (14.12.) geht der BUND davon aus, dass der mutmaßliche Schütze gegen das Tierschutzgesetz, das Landesjagdgesetz und gegen das Bundesnaturschutzgesetz verstoßen hat. Wie der Angeklagte selbst erklärte, habe er das Tier in der Dunkelheit nicht richtig identifizieren können. Somit hat er gegen die Waidgerechtigkeit des Bundesjagdgesetzes verstoßen. Darunter fällt das zweifelsfreie Erkennen einer Tierart vor Abgabe eines Schusses.

Die Spezis Wolf ist streng geschützt. Foto: Wolfgang Tischler

Montabaur. Erschreckend stellt sich für den BUND die Aussage des Schützen dar, dass er von der Anwesenheit eines Wolfes im Westerwald nichts gewusst habe, obwohl es mehrere Veranstaltungen der Naturschutzverbände sowie zahlreiche Presseberichte hierzu gegeben hatte.

„Als Jagdausübungsberechtigter ist der verantwortliche Jäger verpflichtet, sich mit den regionalen Gegebenheiten vertraut zu machen, um die Bestimmungen des Landesjagdgesetzes einhalten zu können. Sein unzureichendes Verhalten ist unseres Erachtens zumindest als grob fahrlässig einzustufen“, erklärt Sabine Yacoub, Landesgeschäftsführerin des BUND Rheinland-Pfalz.

Der erste Verhandlungstag machte aber auch deutlich, dass eine Novellierung des Landesjagdgesetzes dringend erforderlich ist, damit zukünftig das Töten so genannter „wildernder“ Hunde und Katzen verhindert wird und vermeintliche Verwechslungen von Wolf und Wildkatze mit den Haustieren nicht mehr zur Tötung der geschützten Arten führt.



„Jagd muss zukünftig in einem Rahmen stattfinden, der endlich dem Tierschutz und dem Naturschutz gerecht wird. Wir brauchen dringend ein ökologisches Jagdgesetz. Es ist höchste Zeit, die Jagd an das 21. Jahrhundert anzupassen“, betont Yacoub. Daher lautet eine der BUND-Forderungen, die Liste der jagdbaren Arten drastisch zu reduzieren.

„Auch wenn der Täter sich selbst gestellt hat, erhoffen wir uns eine harte Bestrafung, damit ein für alle Mal klar ist, dass das Erschießen eines Wolfs als streng geschützte Art kein Kavaliersdelikt ist. Außerdem sollte dem Jäger sofort der Jagdschein entzogen werden“, betonte der Prozessbeobachter des BUND Rheinland-Pfalz, Harry Neumann aus dem Westerwald.

Harry Neumann kündigte an, dass der BUND den weiteren Verlauf des Prozesses gemeinsam mit anderen Naturschützern intensiv verfolgen wird.


Feedback: Hinweise an die Redaktion

Anmeldung zum WW-Kurier Newsletter


Mit unserem kostenlosen Newsletter erhalten Sie täglich einen Überblick über die aktuellen Nachrichten aus dem Westerwaldkreis.

» zur Anmeldung



Aktuelle Artikel aus Region


"Brot für die Welt": Wäller Kirchenbesucher geben mehr als 40.000 Euro

Brot für die Welt hat im vergangenen Jahr insgesamt 4.970.932 Euro aus dem Bereich der Evangelischen ...

Wanderung "Glücksorte" mit Lesung in Bad Marienberg

Wandern macht glücklich! Besonders, wenn die Wanderung wie am Freitag, den 8. August um 15 Uhr zu den ...

Unfallflucht auf der B42 bei Koblenz-Pfaffendorf

Am Nachmittag des 31. Juli kam es auf der B42 bei Koblenz-Pfaffendorf zu einem Auffahrunfall, bei dem ...

Einbruchsserie in Montabaur: Unbekannte Täter schlagen gleich dreimal zu

In der Nacht vom 30. auf den 31. Juli kam es im Stadtgebiet von Montabaur zu einer Serie von Einbrüchen. ...

Sommer-Feeling mit "Somesongs" im Stöffel-Park Enspel

Rund 400 Besucher genossen Konzert bei "umsonst & draußen". Wonach sehnt man sich im Herbst und Winter ...

Bigfoot zelebriert die 70er Jahre im Kulturwerk Wissen

Beim Sommer im Kulturwerk spielt die Band aus Hachenburg die Hits einer Kultära.Bigfoot verstehen es, ...

Weitere Artikel


Deutschlehrerverband Rheinland-Pfalz setzt auf Kontinuität

Neuwieder Pascal Badziong zum neuen stellvertretenden Landesvorsitzenden gewählt

Region. Der rheinland-pfälzische ...

Weihnachtsmarkt in Hachenburg ein voller Erfolg

Der historische Weihnachtsmarkt in Hachenburg bot in diesem Jahr wieder ein umfangreiches und abwechslungsreiches ...

Krankenhaus Dierdorf/Selters investiert 240.000 Euro in neue Endoskopie-Türme

Selters. Das Evangelische und Johanniter-Krankenhaus Dierdorf/Selters hat für 240.000 Euro zwei neue ...

Marmer Vereinsgemeinschaft gegründet

Bereit sechs der Bad Marienberger Vereine haben sich zur gegenseitigen Unterstützung, etwa im Rahmen ...

Jahrzehnte für die Bank im Einsatz

Feierstunde für verdiente Mitarbeiter der Westerwald Bank: „Wann immer wir langjährige Mitarbeiter würdigen, ...

Keine Tiere zu Weihnachten verschenken

Die Landtagsabgeordnete Anna Neuhof, Bündnis 90/Die Grünen, warnt anlässlich der bevorstehenden Feiertage ...

Werbung