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Nachricht vom 08.11.2012    

Alternative Wohnformen im Alter diskutiert

Die SPD-Landtagsfraktion kam gemeinsam mit der Kreistagsfraktion zur Diskussion über Wohnformen im Alter nach Marienrachdorf. Im Dorf entstand eine Seniorenwohngemeinschaft, die es den Menschen ermöglicht in ihrer vertrauten Umgebung zu bleiben und dennoch gut versorgt zu sein.

Foto: Seniorenwohnprojekt Haus Eiffler, Marienrachdorf.

Marienrachdorf. Wie möchte ich leben, wenn die Kinder aus dem Haus sind? Kann ich dann die Treppen noch steigen? Wie bekomme ich Hilfe, die auf mich maßgeschneidert ist? Was tue ich, wenn ich mich einsam fühle? Was erwarte ich von der Politik?
Mit diesen Fragen hat sich die SPD-Landtagsfraktion Rheinland-Pfalz gemeinsam mit der Westerwälder SPD Kreistagsfraktion am 5. November in Marienrachdorf beschäftigt. Mit dieser Diskussionsrunde setzt die SPD ihre Veranstaltungsreihe zum demografischen Wandel unter dem Titel „Gut leben im Alter“ in Rheinland-Pfalz fort.

„Unser Ziel ist es, das Selbstbestimmungsrecht älterer Menschen zu stärken“, erklärte der Vorsitzende der SPD-Landtagsfraktion, Hendrik Hering, der gemeinsam mit der Vorsitzenden der SPD Kreistagsfraktion Dr. Tanja Machalet, MdL, die rheinland-pfälzische Staatssekretärin für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Demografie, Jacqueline Kraege , den Marienrachdorfer Ortsbürgermeister Dieter Klöckner, Guido Pusch und Cornelia Licht vom Seniorenwohnprojekt, sowie Uli Schmidt vom Forum Soziale Gerechtigkeit und rund 50 interessierte Gäste begrüßte.

„Wir sind bewusst nach Marienrachdorf gegangen, da wir hier eine besonders interessante Wohnform für Menschen im Alter finden können“, so Hendrik Hering weiter.
„Wir Menschen werden immer älter. Und viele von uns erfreuen sich bis ins hohe Alter einer guten Gesundheit. Das ist ein Segen. Menschen, die noch vor einem Jahrhundert als hochbetagt galten, werden heute als „best ager“ umworben.
Auch das individuelle Lebensgefühl und die Wünsche an die zweite Lebenshälfte steigen. Eine schöne Perspektive für uns alle. Weil gleichzeitig familiäre Bindungen schwinden und das Modell der Großfamilie eher die Ausnahme ist, müssen alle gesellschaftlichen Gruppen daran arbeiten, das auslaufende Modell des innerfamiliären Generationenvertrags zu erweitern und zu ersetzen“, erläuterte Staatssekretärin Kraege die Motive des Landes, sich des Themas verstärkt anzunehmen.



Dr. Tanja Machalet war es wichtig zu erwähnen, dass in den bestehenden Altenheimen hochqualifizierte und gute Arbeit geleistet wird, und dass auch weiterhin werden stationäre Einrichtungen notwendig und wichtig sein werden und man mit dieser Diskussionsrunde diese Arbeit keinesfalls abwerten wolle. Dennoch gebe es einen ständig steigenden Wunsch und Bedarf nach alternativen Wohnformen im Alter.

Ein gutes Beispiel einer solchen alternativen Wohnform bekam die Runde dann von Guido Pusch, einem privaten ortsansässigen Unternehmer, der in einem historischen Gebäude im Dorfkern eine Seniorenwohngemeinschaft geschaffen hat, und in der bis zu 17 Menschen auf einem umgebauten alten Bauernhof zusammenleben können, vorgestellt. Claudia Licht, vom ambulanten Pflegeteam Licht aus Freilingen schließt neben Pusch, der mit den Bewohnerinnen und Bewohnern einen Mietvertrag vereinbart, einen Betreuungsvertrag ab, sodass eine rundum gute Versorgung gewährleistet und das Leben in der Seniorengemeinschaft bis zur letzten Stunde gewährleistet werden kann. Bei Pflegebedarf ist natürlich eine professionelle Pflege vor Ort sichergestellt.
Die Besonderheit dieser Wohnform besteht nicht nur darin, dass man in seinem Heimatdorf bleiben kann, wenn man es nicht mehr schafft das eigene Haus zu bewirtschaften, sondern auch, dass die Bewohner je nach ihren Fähigkeiten im Haushalt und auf dem Bauernhof mithelfen.

Abschließend dankte Hendrik Hering den Referentinnen und Referenten für ihre Teilnahme und den Gästen für die rege Diskussion und versprach, zu diesem, alle Altersgruppen ansprechenden Thema, den Dialog nicht abreißen zu lassen.


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