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Nachricht vom 01.10.2012    

Konfirmanden besuchten einen Ort des Schreckens

Jugendliche aus vier Westerwälder Kirchengemeinden fuhren gemeinsam ins elsässische Konzentrationslager Le Struthof. Die Konfirmanden erlebten den Tag ganz unterschiedlich, noch lange werden die Eindrücke des mörderischen Lagers im Gedächtnis bleiben.

Die Westerwälder Konfirmandengruppe besuchte das Konzentrationslager Le Struthof im Elsass. Fotos: Peter Bongard

Westerwaldkreis. Fast 100 Konfirmanden und einige erwachsene Mitarbeiter der evangelischen Kirchengemeinden Wirges, Ransbach-Baumbach-Hilgert, Alsbach und Wallmerod sind zu einer sehr ungewöhnlichen Gemeindefahrt aufgebrochen. Denn das Ziel der eintägigen Reise war das Konzentrationslager Le Struthof im elsässischen Natzwiller.
Von 1941 bis 1945 war Le Struthof eines der mörderischsten Arbeitslager des Krieges. Etwa 52.000 Menschen mussten dort unter schwierigsten Bedingungen roten Granit abbauen. Mehr als 20.000 von ihnen fanden entweder in Struthof oder in einem der rund 70 Nebenlager den Tod.

Nach einem Rundgang durch das Lager, während dem die Jungen und Mädchen einen ungefähren Eindruck von dem bekamen, was die Gefangenen durchmachen mussten, beendete der Alsbacher Pfarrer Hartmut Failing den Besuch mit einer Andacht am 40 Meter hohen Heldendenkmal. Am Beispiel der Geschichte von Kains Brudermord an Abel führte er seinen Zuhörern die Folgen des Kriegs vor Augen und ermutigte sie, sich für ein friedvolles Miteinander stark zu machen. Zu Ehren der Toten legte die Gruppe aus dem Westerwald schließlich einen Blumenkranz an der Gedenkstätte nieder.



Was bleibt ist ein Tag, der bei vielen Jugendlichen Eindrücke hinterlassen hat. Etwa beim 14-jährigen Laurent Weyandt: "Das ist nicht in Worte zu fassen. Ich finde es einfach nur grausam, was hier passiert ist." Phillip Kutscha (13) pflichtet ihm bei: "Wir haben das Thema zwar im Konfi-Unterricht besprochen. Aber wenn man die Baracken mit eigenen Augen sieht, ist das schon etwas anderes."

Bis zum späten Abend sind die rund 100 Erwachsenen und Jugendlichen aus dem Westerwald unterwegs. Dann ist die ungewöhnliche Reise zu Ende. Das, was die jungen Menschen währenddessen erlebt haben, wird viele von ihnen sicher noch lange beschäftigen. Und sie werden sicher nicht die letzte Konfirmandengruppe aus dem Westerwald gewesen sein, die diesen wichtigen Ort besucht. (bon)


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