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Nachricht vom 22.08.2012    

Weltmusikreihe bot mit kurdischer Musik ein Erlebnis

Kurdische Musik in der Kirche in Nordhofen vom Mikail Aslan Ensemble sorgte für ein volles Gotteshaus. Das Publikum ließ sich von den fremden Klängen verzaubern. Kurdische und deutsche Gäste erlebten die universelle Sprache der Musik.

Das Mikail Aslan Ensemble in der Kirche in Nordhofen sorgte für eine besondere Musik voller Emotionen. Foto: pr

Nordhofen. Es herrschte trotz Rekordhitze am Sonntagnachmittag in der Pfarrkirche St. Walburga in Nordhofen eine ebenso orientalische wie harmonische Atmosphäre. Das kurdische Mikaîl Aslan Ensemble spielte im Rahmen der Weltmusikreihe „Musik in alten Dorfkirchen“ ungewohnte Klänge – zumindest für westliche Ohren. Doch bald eroberten die fünf Musiker mit ihrer zazakisch-kurdischen Volksmusik aus dem Osten Anatoliens die Herzen der Westerwälder.

Im Rahmen des Kultursommers Rheinland-Pfalz, mit Unterstützung von Kreissparkasse Westerwald und Kevag, gelingt es der Kleinkunstbühne Mons Tabor nun schon seit 17 Jahren, fremde Kulturen im Westerwald auf hohem Niveau zu präsentieren. Für den Veranstalter lobte Uli Schmidt bei der Begrüßung die gute Zusammenarbeit mit der Evangelischen Kirchengemeinde Nordhofen und dem Kulturkreis der VG Selters. "Wir hoffen, mit unseren außergewöhnlichen Konzerten mit Künstlern vom anderen Ende der Welt möglichst viele Löcher in den Seelen der Besucher/innen stopfen zu können", so Schmidt.
Wenn eine Kirche bei einer Temperatur von fast 40 Grad voll besetzt ist, sei dies eine große Anerkennung für die bekannte Weltmusikreihe. Marion Meuer, Geschäftsführerin des VG-Kulturkreises freute sich besonders darüber, dass zahlreiche in der Region wohnende Kurden unter den Konzertgästen waren.

Mit zunehmender Konzertdauer lauschte das Publikum immer gebannter den in der kurdischen, armenischen, persischen und türkischen Musikkultur verwurzelten Klängen. Die temperamentvollen Rhythmen des Ensembles, das sich bereits im Februar 2000 gegründet hat, gehen ins Blut. „Wir wollen mit unserer Musik eine Brücke schlage zwischen den Kulturkreisen, von Ost nach West, von Europa in den Orient“, so Bandleader Mikail Aslan. Heimat sei für ihn da, wo man in Freiheit leben kann, weshalb er sich in Deutschland sehr wohl fühle.



Die deutschen und kurdischen Gäste erlebten ein anspruchsvolles Musikerlebnis, das über den ästhetischen Genuss hinaus vor allem eines bewiesen hat: Kunst hat wichtige integrative gesellschaftliche Funktionen. Und gerade die Musik kann zu einem echten "Brückenbauer" werden. Begegnungen, wie bei einem solchen Konzert, sind ein optimales Mittel, um interkulturelle Ängste abzubauen. Nicht nur mit seinem erstklassigen, technisch hochwertigen und vielseitigen Instrumentalspiel hielt das Ensemble direkten Einzug in die Herzen seiner Zuhörer.

Selbst wer die von Aslan und weiteren Ensemblemitgliedern mit großem Einfühlungsvermögen gesungenen Texte zu Themen wie Liebe oder Heimweh nicht unmittelbar verstehen konnte, der spürte dennoch die große Emotionalität der Worte. Gerade sie ist es doch, die nicht nur die Gäste des Konzerts, sondern alle Menschen, ganz gleich woher, miteinander verbindet.

Emotionen waren immer wieder mit dabei, handelten doch viele der Lieder von den Frauen. So von einem Mann der alles erträgt um nur bei seiner Liebsten zu sein. Ein Lied war ausschließlich den Frauen gewidmet ohne dass es dazu eine Übersetzung gab: „Dazu kann jeder seine eigene Poesie entwickeln“, so einer der Musiker.
Doch auch Protestlieder waren zwischendurch zu hören, bei denen man die Worte Brüderlichkeit und Solidarität auch in zazakischer Mundart zu hören glaubte. Die Reise in eine faszinierende Musiklandschaft endete nicht ohne einige erklatschte Zugaben.



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