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Nachricht vom 13.07.2012    

Vorurteile gegen Sozialkaufhaus "KuckRein" ausgeräumt

Vorurteile ausgeräumt: Das Sozialkaufhaus „KuckRein“ kann sich präsentieren und gab über eine Veranstaltung des „Forums Soziale Gerechtigkeit“ Unwissenden außerhalb der Geschäftszeiten die Möglichkeit, unbefangen Einblick in das Sozialkaufhaus zu nehmen. Spenden kann jeder, der gut erhaltenen Kleidung, Schuhe oder Haushaltsgeräte abgeben will.

Einblicke ins Sozialkaufhaus – eine Vielzahl an Besuchern hörte interessiert die Grußworte des KSK-Vorstandsvorsitzenden Frank Sander. Foto: pr

Montabaur. Obwohl es schon seit 2010 in Montabaur existiert, ist das durch das Jobcenter Montabaur finanzierte und durch die Fortbildungsakademie der Wirtschaft (FAW) getragene Sozialkaufhaus „KuckRein“ für viele Bürger noch kein Begriff, beziehungsweise eine Institution die außerhalb Ihrer sozialen und finanziellen Welt liegt.
„Ohne diese Veranstaltung hätte ich die Einrichtung wahrscheinlich nie betreten!“, so die ehrliche Aussage eines Besuchers des Vortrags- und Diskussionsabends zum Thema „Im Würgegriff des Kapitals“.
Das Forum Soziale Gerechtigkeit hatte als Veranstaltungsort bewusst das Sozialkaufhaus in Montabaur gewählt. Gerade weil der Ort zunächst einen extremen Widerspruch zum Thema darstellt, hatte sich der Sprecher des Forums, Uli Schmidt, für die Idee begeistert. Als Hörer des Vortrages erwartete man überwiegend „Nicht-Kunden“ des Sozialkaufhauses, welche jedoch alle als Spender in Frage kommen könnten.
Der Plan ging auf: viele Bürger räumten ein, die Einrichtung, in welcher nur Bedürftige des Kreises kaufberechtigt sind und sogenannte „1-Euro-Jobber“ die Möglichkeit nutzen, sich wieder ins Berufsleben einzufinden, vorher nicht gekannt zu haben. Aber die direkte Konfrontation mit den Gegebenheiten des für Bedürftige „normalen“ Kaufhauses wurde mit Wohlwollen kommentiert: „Da ich nun weiß, wie es hier aussieht und was alles gebraucht wird, weiß ich wo ich in Zukunft ausrangierte, aber dennoch gut erhaltene Kleidung abgeben werde!“, so eine Besucherin.
Viele wussten zudem nicht, dass auch Möbel und Elektrogeräte sowie alle anderen Arten von Haushaltswaren gebraucht werden. Auch über die Möglichkeit der kostenfreien Abholung waren viele nicht im Bilde.

„Wir werden zukünftig häufiger solche Veranstaltungen durchführen, um den Bürgern die Hemmungen vor dem Sozialkaufhaus zu nehmen. Letztlich sind diese ja auch unbegründet. Viele denken vielleicht „Wenn mich dort jemand sieht…!“ und schämen sich. Ich kann mir auch vorstellen, dass manche sich gar nicht bewusst sind, was alles benötigt wird und nach wie vor glauben, dass das Aussortierte nicht gut genug zum Spenden ist. Aber genau darin liegt der Punkt: wir arbeiten vieles auf und machen es „verkaufsreif“. Unsere Kunden sind dankbar - wenn man nichts hat, freut man sich eben auch über etwas ältere Modelle!“, so Patricia Krämer, die Leiterin des Sozialkaufhauses.



Zwar hatte sich nach dem im März gestarteten Spendenaufruf, eine Welle an Spenden ergeben, diese droht aber leider wieder abzuflauen. „Nach der Veröffentlichung des Spendenaufrufs standen unsere Telefone kaum noch still“, erzählt Patricia Krämer und sie fügt lächelnd „Ein herzliches Dankeschön an die Bevölkerung und spendenbereite Unternehmen im Kreis!“ hinzu. Nach dem Aufruf gingen zahlreiche Spenden - vom Toaster, über Schuhe, Haushaltswaren und Möbel, bis hin zu TV-Geräten - ein. An Waschmaschinen mangelt es aber nach wie vor: zwar wurden nach dem Aufruf einige gespendet, hiermit konnte aber leider noch lange nicht die hohe Nachfrage abgedeckt werden.
Auch der Bus des Sozialkaufhauses stand an den Tagen im März und April kaum still. „Es war leider manchmal kaum möglich die logistische Herausforderung mit nur einem Bus zu stemmen.“, so Patricia Krämer und weiter: „Glücklicherweise hatten die meisten Spender Verständnis, wenn die Abholung der Spenden nicht sofort, sondern erst einige Tage später möglich war. Wir hoffen sehr, dass die gute Spendenbereitschaft weiter bestehen bleibt.“, wünscht sie sich und erklärt: „Nur so kann das Projekt Sozialkaufhaus langfristig gesichert werden.“
Sachspenden

Spenden können werktags von 08:30-16:30 Uhr im Sozialkaufhaus „KuckRein!“ in
der Wallstraße 7 in 56410 Montabaur abgegeben werden. Große Gegenstände
werden kostenfrei abgeholt. Weitere Infos unter 02602/95098413.



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