Die Weihnachtskultrockparty in Oberraden mit "Wolle Petry" und den "Backstreet Boys"?
Von Wolfgang Rabsch
Wenn der Burschenverein Oberraden zur inzwischen legendären "Weihnachtskultrockparty" einlädt, können die Verantwortlichen sicher sein, dass die Hütte, oder besser gesagt das Zelt, brennen wird. Mit dem Begriff "Kult" sollte man pfleglich umgehen, da nicht alle Veranstaltungen einen Kultstatus erreichen können. Oberraden darf sich jedoch damit schmücken, denn die Rockparty animiert jedes Jahr am ersten Weihnachtsfeiertag etwa 1.500 Rockfans, nach Oberraden zu pilgern, um dort ausgiebig die angefutterten Kalorien von Heiligabend zu verbrennen.
Oberraden. Bevor die Party richtig Fahrt aufnahm, hatte der Kurier die Chance, ein kurzes Gespräch mit dem ersten Vorsitzenden des Burschenvereins Oberraden, Paul Hoffmann, zu führen. Dieser war relativ relaxed, angesichts der großen Resonanz, und so meinte er zuversichtlich, dass die diesjährige Rockparty an die Erfolge der Vorjahre anknüpfen würde. Hoffmann: "Wir haben ein großes Stammpublikum, das aus dem Großraum Köln/Bonn, aus der Eifel und dem Westerwald, bis nach Koblenz, sich hier die Ehre gibt. Das sind Junggesellenvereine, Kirmesgesellschaften, Sportvereine, und befreundete Cliquen.
Der Burschenverein bringt sich tatkräftig bei der Organisation der Veranstaltung und natürlich tatkräftig beim Auf- und Abbau des großen Zeltes mit ein. Wenn alles friedlich und schiedlich verlaufen und das Zelt abgebaut ist, dann wissen wir, dass sich Mühe und Stress gelohnt haben". Paul Hoffmann bat bei dieser Gelegenheit, in den Kurieren zu erwähnen, dass der Burschenverein Oberraden über weitere Mitglieder sich sehr freuen würde. Einzige Voraussetzung: Männlich und mindestens 16 Jahre alt.
"XTREME" präsentiert sich in Hochform
Der Autor dieses Artikels hatte Gelegenheit, den Hauptact des Abends, die Partyband "XTREME" Backstage aufzusuchen, um einige Infos zu der Band zu erhalten. "XTREME" besteht aus sechs Musikern, die aus dem Großraum Heilbronn stammen. Nach einigem Hin und Her besteht die aktuelle Formation unverändert seit zwei Jahren und ist eng miteinander verwurzelt. Querelen aus der Vergangenheit sind abgehakt, der Blick ist nach vorn gerichtet. Ihr Repertoire sei sehr vielfältig aufgestellt, sie könnten sämtliche Genres bedienen: Rock und Pop, deutschen Schlager, Metal, Funk und Oldies. Jährlich würden sie etwa 60 Konzerte spielen, was ihren Erfolg eindeutig dokumentiert.
In Oberraden würden sie einen Mix aus allem präsentieren, eine Unterhaltungsshow, die das Publikum mitreißen und begeistern soll. Frank Brenner, Sänger der Band, meinte zum Ablauf der Show: "Wir fordern uns und verausgaben uns gerne, wollen aber auch das Publikum nicht verschonen, es soll auch ins Schwitzen geraten." Der Autor wünschte "Toi, toi, toi" und wurde mit der Zusage entlassen, sich im Backstagebereich, auf und neben der Bühne aufhalten zu dürfen. So war der Verfasser dieses Artikels dauernd mitten im Geschehen und konnte beobachten, wie stressig die Bandmitglieder laufend wechselten, ihr Outfit änderten, kurz Atem holten, einen Drink zu sich nahmen, um dann wieder auf die Bühne stürmten, um ihren Part am Konzert abzuliefern. Auch das gemeinsame Ritual, sich auf das Konzert einzustimmen, durfte fotografiert werden. "Extreme" geht aber mit dem Stress professionell um, während des Konzerts ist davon nichts zu spüren.
Nun aber endlich zur Musik: Sozusagen als Vorspiel heizte "DJ FOSCO" dem Publikum mächtig ein, überwiegend mit Songs im Techno-Style. Dann war es so weit: Von einem kräftigen Intro begleitet, betrat "XTREME" die Bühne und legte mit einer verrockten Version von "Abenteuerland" von "PUR" los, die die Richtung vorgab, auf welche Musik sich das Publikum einstellen konnte. Ohne Luft zu holen, fast übergangslos, prasselte ein Hit nach dem anderen von der Bühne herab ins Publikum, wobei die Stimmung von Beginn an schon als prächtig zu bezeichnen war, aber es gab noch eine Steigerung davon, nämlich grandios.
Auch "Wolle" Petry und die "Backstreet Boys" waren in Oberraden
In diese Richtung bewegte sich die Stimmung während des gesamten Konzerts. Die Band powerte sich und das Publikum ohne Unterlass aus. Frank Brenner hatte nicht zu viel versprochen, als er "androhte", das Publikum könne sich auf einen wilden musikalischen Ritt einrichten. Wechselnde Outfits, passend zu den jeweiligen Songs, begeisterten außerdem. Ins Auge fiel Sängerin Michelle, die ganz in Leder gekleidet, von Kopf bis Fuß, den Monsterhit "I Love Rock´n Roll" von "Joan Jett & The Blackhearts" performte und dabei intensive Berührungen mit ihrem Gitarristen durchführte - aber immer jugendfrei.
Plötzlich stand "Wolle" Petry auf der Bühne, zum Verwechseln ähnlich dem Original, dargestellt von Frank Brenner, der das Publikum mit "Wahnsinn", "Weiß der Geier" und "Verlieben, Verloren" fast in den Wahnsinn trieb.
Eine regelrechte Hysterie entstand, überwiegend bei den weiblichen Gästen, als drei männliche Bandmitglieder eine "Backstreet Boys-Show" inszenierten, kaum vom Original zu unterscheiden, durch hervorragenden Gesang und eine einstudierte Choreografie. Die Girls im Publikum begannen zu kreischen, als die Hits "Quit Playing Games" und "I Want It That Way" mit einer tollen Performance begeisterten. So ging es Schlag auf Schlag weiter - jeden Act, jeden Song, jede Performance aufzuführen, würde zu weit führen. Es bleibt nur festzuhalten, dass der Burschenverein Oberraden wieder einen Glücksgriff getan hatte, als man sich die Band "XTREME" zur Kultparty verpflichtete.
Stammgäste hatten ihren Spaß
Auch die Prognose von Paul Hoffman, dass viele Vereine und Cliquen zum Weihnachtskonzert anreisen würden, traf zu 100 Prozent zu. Eine Gruppe fiel von Anfang an ins Auge, dadurch, dass auf dem Stehtisch vier Kästen Bier standen, umringt von einer großen Schar junger Männer und einigen Mädchen. Das war der Junggesellenverein aus der Stadt Blankenberg", der es richtig krachen ließ. Auf die Frage, warum der "Junggesellenverein auch Mädchen dabeihabe, kam die logische Antwort: "Wir brauchen halt die Mädchen, damit sie uns fahren können". Bei dem Alkoholkonsum ergab die Aussage auch einen Sinn.
"XTREM" spielte in folgender Besetzung: Michelle Lingo (Gesang), Frank Renner (Gesang), Chris Rettner (Gesang), Phillipp Wrba (Gitarre), Max Lassmann (Bass) und Martin Flach (Drums).
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