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Pressemitteilung vom 06.12.2025    

Neue Führung in der Ärztlichen Direktion des St. Vincenz-Gesundheitsverbundes

Der St. Vincenz-Gesundheitsverbund hat eine neue Doppelspitze in der Ärztlichen Direktion ernannt. Prof. Dr. Thomas Neuhaus und Dr. Patricia Schaub sprechen über ihre Ziele und die Herausforderungen im Gesundheitswesen.

(Foto: Krankenhausgesellschaft St. Vincenz mbH)

Limburg. Der St. Vincenz-Gesundheitsverbund hat eine neue Doppelspitze in der Ärztlichen Direktion: Der Chefarzt der Onkologie, Prof. Dr. Thomas Neuhaus, wurde vom Verwaltungsrat zum Ärztlichen Direktor berufen, zur stellvertretenden Ärztlichen Direktorin wurde die Chefärztin der Gefäßchirurgie, Dr. Patricia Schaub, ernannt. Beide stehen für medizinische Kompetenz wie strategisches Denken und zugleich für eine Kultur der Zusammenarbeit. Im Interview sprechen sie über ihre Ziele, die besonderen Stärken des Verbundes und die Herausforderungen, die das deutsche Gesundheitswesen aktuell prägen.

Rolle und Verantwortung der Ärztlichen Direktion
Die Funktion des Ärztlichen Direktors geht für Neuhaus über die Verantwortung für den ärztlichen Dienst hinaus. Er versteht sich und Dr. Schaub als Ansprechpartner für alle Berufsgruppen. Die Aufgabe der Ärztlichen Direktion besteht darin, die Brücke zwischen dem klinischen Alltag, der Geschäftsführung und politischen Vorgaben zu schlagen. Gerade in einer komplexen Gemengelage ist es Neuhaus wichtig, die Bedingungen vor Ort so zu gestalten, dass die Arbeit im Krankenhaus attraktiv bleibt und die Menschen mit Freude und Überzeugung im Vincenz tätig sind.

Schaub ergänzt, dass die medizinische Qualität auch in schwierigen Zeiten nicht leiden dürfe. Dies könne nur gemeinsam erreicht werden, indem man menschlich miteinander umgehe, Talente dort einsetze, wo sie gebraucht werden, und jedem die Nische gebe, in der er sich entfalten könne. Strategisch bedeute das für sie auch, wirtschaftlich klug zu handeln, damit die Leistungen dauerhaft auf hohem Niveau angeboten werden können.

Stärken des St. Vincenz-Gesundheitsverbundes
Die Stärke des Verbundes liegt nach Ansicht von Neuhaus in der Vielfalt. Gemeinsam mit den Partnerkliniken im Westerwald könne ein beeindruckendes Spektrum an Fachdisziplinen angeboten werden. Besonders in Limburg sei man für ein Haus dieser Größe ungewöhnlich breit aufgestellt. Durch die Zusammenarbeit von fünf Krankenhäusern in der Region gelinge es, Expertise zu teilen und auch dort fachliche Hilfe zu leisten, wo sie sonst nicht verfügbar wäre. Man sei keine Einzelkämpfer, sondern gebe das Wissen bewusst in die Breite und sorge so dafür, dass hochwertige Medizin nicht nur in den großen Städten, sondern auch in der Region verlässlich angeboten werde.

Schaub betont, dass die zunehmende Verzahnung es möglich mache, dass selbst spezialisierte Fachgebiete in der Fläche angeboten werden können. Der Verbund lebe von den Stärken seiner einzelnen Häuser und genau diese Vielfalt sorge dafür, dass Patienten jederzeit einen kompetenten Ansprechpartner finden.

Chancen und Herausforderungen für den Verbund
Die größte Chance liegt nach Einschätzung von Schaub in der Zusammenarbeit. Doch jedes Netzwerk müsse wachsen: Man müsse die Kollegen aus dem Westerwald erst kennenlernen und gemeinsam herausfinden, wo man die Stärken am besten bündeln könne und wie Kooperationen konkret gestaltet werden.

Neuhaus weist darauf hin, dass diese Entwicklung in einem schwierigen Umfeld stattfinde. Die Krankenhausreform bringe viele offene Fragen mit sich und sorge für Unsicherheit. Was man brauche, sei eine klare Richtung und verlässliche Perspektiven. Gleichzeitig müsse die Politik die nötigen Mittel bereitstellen - das umfasse Landes- und Bundesmittel, aber auch Mittel vor Ort in der Region, die gleichberechtigt und ausgewogen verteilt werden müssten. Nur damit könne man die Kliniken zukunftsfähig halten.



Werte und Kultur im Krankenhaus
Für Schaub sind Freundlichkeit und gegenseitige Wertschätzung die Basis. Wenn man miteinander spreche, zuhöre und aufeinander eingehe, entstehe ein Klima, in dem sich jeder gesehen und ernst genommen fühle.

Neuhaus unterstreicht die Bedeutung von Wertschätzung über alle Berufsgruppen hinweg. Kein Bereich im Krankenhaus funktioniere ohne den anderen. Dieses Zusammenspiel mache die Arbeit aus. Ebenso wichtig sei eine menschlich zugewandte Versorgung, die zugleich auf medizinisch hohem Niveau stattfinde.

Menschlichkeit und medizinische Qualität
Medizin auf höchstem Niveau und gleichzeitig Menschlichkeit sollten nach Ansicht von Schaub eigentlich kein Widerspruch sein. Wenn die Zeit fehle, bleibe jedoch kaum Raum für Nähe. Doch genau das sei entscheidend. Man brauche genügend Personal, damit Patienten nicht das Gefühl hätten, nur eine Nummer zu sein. Menschlichkeit sei der Schlüssel zum Überleben.

Neuhaus betont, dass das Stichwort Ressourcen laute. Junge Kollegen müssten mit Zuversicht in ihren Beruf starten, nicht mit dem Eindruck, in einem kaputten System zu arbeiten. Menschlichkeit und Expertise setzten finanzielle Sicherheit voraus. Hier sei die Politik gefordert. Aber auch erfahrene Ärzte trügen Verantwortung: Der Umgang miteinander, mit Patienten und die Bereitschaft zur Weiterbildung färbten auf die junge Generation ab. Man sei Vorbilder - dem müsse man sich bewusst sein.

Wünsche an die Politik
Neuhaus wünscht sich Klarheit bei der Krankenhausreform: Man brauche Transparenz, Ehrlichkeit und faire Fristen, damit man wisse, wohin die Reise gehe. Darüber hinaus wünsche er sich eine kritische Reflexion der Preispolitik großer Pharmakonzerne. Forschung sei unverzichtbar, doch die Frage bleibe: Sind die Preise gerechtfertigt? Und könnten Mittel nicht sinnvoller in andere Bereiche der Versorgung fließen.

Schaub wünscht sich weniger Papierkram und mehr Zeit für die Menschen, die Hilfe brauchen. Patienten dürften nicht unter finanziellem Druck leiden. Ebenso wünsche sie sich ein kollegiales Miteinander zwischen den Institutionen, getragen von Respekt und Zusammenarbeit, damit man gemeinsam die Zukunft des Gesundheitswesens gestalten könne.

Zu den Personen
Als langjähriger Chefarzt der Hämatologie und Internistischen Onkologie steht Prof. Dr. Thomas Neuhaus für eine moderne, ganzheitliche und patientennahe Medizin. Die Etablierung der Palliativstation, seine wissenschaftliche Arbeit zur patientenorientierten Onkologie und sein interdisziplinäres Denken prägen seine medizinische Philosophie und stehen für eine Medizin, die sich am Bedarf der Menschen orientiert und interdisziplinär denkt.

Dr. Patricia Schaub führt seit 2014 die Gefäßchirurgie auf dem Schafsberg und hat die Abteilung innerhalb kurzer Zeit zu einem zertifizierten Gefäßzentrum ausgebaut. Ihre Haltung ist klar: Qualität entsteht im Team, durch Kommunikation, Offenheit und den Blick über den Tellerrand. Sie bringt damit wichtige Impulse für eine kompetenzfördernde und menschliche Führungskultur ein. (PM/bearbeitet durch Red)



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