Pressemitteilung vom 01.12.2025 
Koblenz: Einzellige Räuber könnten Kläranlagen revolutionieren
Forschende der Universität Koblenz haben eine bemerkenswerte Entdeckung gemacht: Einzellige Räuber könnten die Lösung für ein weit verbreitetes Problem in Kläranlagen darstellen. Diese natürliche Alternative könnte den Einsatz von Chemikalien überflüssig machen.
Koblenz. Forschende der Universität Koblenz, unter der Leitung von Prof. Dr. Kenneth Dumack, haben herausgefunden, dass Schalenamöben der Gattung Arcella fadenförmige Bakterien in Kläranlagen effektiv kontrollieren können. Diese Bakterien, insbesondere Candidatus Microthrix parvicella, sind weltweit für Schlammauftrieb verantwortlich, was die Effizienz von Abwasseranlagen beeinträchtigt und hohe Umwelt- sowie Kostenfolgen nach sich zieht.
In der aktuellen Ausgabe des ISME Journal berichten Prof. Dr. Dumack und sein Team, dass die Populationsdynamiken zwischen den Bakterien und den Protistenjägern durch das klassische Lotka-Volterra-Räuber-Beute-Modell beschrieben werden können. Untersuchungen aus vier deutschen Kläranlagen und ergänzende Experimente zeigen, dass Arcella-Arten das Wachstum von Microthrix durch gezielte Prädation eindämmen. Dies bietet eine umweltfreundliche Alternative zu chemischen Eingriffen in Kläranlagen.
"Unsere Ergebnisse zeigen, dass man ökologische Prinzipien gezielt nutzen kann, um biologische Systeme wie Kläranlagen stabiler und nachhaltiger zu gestalten", erklärt Dumack. "Das Potenzial von Protisten als biologische Kontrollagenten wurde bisher kaum beachtet - hier liegt eine echte Chance für grüne Wassertechnologien." PM/Red
Feedback: Hinweise an die Redaktion
.: Neu bei Instagram :. => @kuriere_news





























