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Pressemitteilung vom 20.11.2025    

Notkaiserschnitt-Training für den Ernstfall im Diakonie Klinikum

Im Diakonie Klinikum Jung-Stilling in Siegen bereitet sich das Fachpersonal auf seltene, aber kritische Situationen während einer Geburt vor. Ein jährliches Simulationstraining soll sicherstellen, dass alle Handgriffe und Abläufe im Notfall reibungslos funktionieren.

Bis zur Geburt des Kindes (im Szenario eine Puppe) sind beim Training sechs Minuten und sechs Sekunden vergangen. (Quelle: Blazenka Sokolova)

Siegen. Notkaiserschnitte sind selten, aber wenn sie notwendig werden, müssen medizinische Teams schnell und präzise handeln. Um darauf vorbereitet zu sein, hat das Team der Klinik für Geburtshilfe und Pränatalmedizin im Diakonie Klinikum Jung-Stilling ein spezielles Simulationstraining absolviert. Diese Übung ist fester Bestandteil des Fortbildungsprogramms und findet einmal jährlich statt. Beim jüngsten Training waren Hebammen, Ärzte der Geburtshilfe, Anästhesisten, Anästhesiepfleger, OP-Fachkräfte sowie Kinderärzte und Kinderkrankenschwestern des Perinatalzentrums Level 1 beteiligt.

Ein Notkaiserschnitt wird aus unvorhersehbaren Gründen erforderlich, zum Beispiel bei starker Blutung der Mutter oder unzureichender Sauerstoffversorgung des Kindes. In solchen Fällen müssen Experten schnell und effizient reagieren. Während des Trainings im Siegener Klinikum wurde das Personal bewusst unter Stress gesetzt. Chefärztin Dr. Flutura Dede erklärt: "Das machen wir, um einzustudieren, wie im Notfall die Handgriffe und Abläufe zu sitzen haben. Und diese müssen sozusagen im Schlaf sitzen." Regelmäßige Übungen seien wichtig, um auch die Kommunikation zu verbessern.

Erstes Szenario
Die Übung umfasste zwei Szenarien. Im ersten Szenario spielte eine Ärztin die schwangere Frau, die mit starken Bauchschmerzen in die Zentrale Notaufnahme kommt. Aufgrund einer vorzeitigen Plazentalösung wird ein Notkaiserschnitt beschlossen. Nach einem internen Notruf versammeln sich die benötigten Fachleute im Operationssaal. Die Entscheidungs-Entbindungszeit (E-E-Zeit) lag bei 7 Minuten und 30 Sekunden, was unter der idealen E-E-Zeit von zehn Minuten bei einer Notsectio liegt.



Zweites Szenario
Im zweiten Szenario spielte eine Hebamme die Schwangere, bei der während der Geburt die Herztöne des Kindes abfallen. Der Assistenzarzt wird alarmiert und zieht den Oberarzt hinzu, der einen Notkaiserschnitt anordnet. Innerhalb von 6 Minuten und 6 Sekunden wird das Kind geboren.

Beide Szenarien wurden gefilmt und anschließend analysiert. Dr. Flutura Dede betont: "Das war uns wichtig, um jeden einzelnen Schritt noch weiter zu optimieren und vor allem auf die Kommunikation innerhalb des Teams zu achten."

Ruhe bewahren
Vor dem praktischen Teil fand eine theoretische Schulung statt, bei der auch ein Team der Haustechnik anwesend war. Dr. Dede hob hervor, dass neben den Abläufen und der Kommunikation auch die Führungs- und Rollenverteilung entscheidend sind: "Ist die Entscheidung für eine Notsectio getroffen, so ist es elementar, das restliche Personal kurz über die wichtigsten Aspekte zu informieren und dabei ruhig zu bleiben." (PM/Red)


Mehr dazu:   Gesundheitsversorgung  
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