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Pressemitteilung vom 18.11.2025    

Wirtschaft im Westerwaldkreis und Rhein-Lahn-Kreis: Herausforderungen und Chancen

Auf der Herbsttagung des IHK-Regionalbeirats wurden die drängendsten Probleme der regionalen Wirtschaft diskutiert. Themen wie Bürokratieabbau, Infrastruktur und Ausbildung standen im Mittelpunkt der Gespräche.

Symbolbild (Foto: Pixabay)

Montabaur. Die Frustration der Wirtschaft wurde bei der traditionellen Herbsttagung des IHK-Regionalbeirats für den Westerwaldkreis und den Rhein-Lahn-Kreis deutlich: Bei der Behandlung von Themenfeldern wie Entbürokratisierung, finanzieller Entlastung der Unternehmen, Kostensenkung auf dem Energiesektor, Modernisierung von Infrastruktur und einer generellen Aufwertung der hiesigen Standort- und Wettbewerbsbedingungen durch die Kommunal-, Landes- und Bundespolitik sehen die Unternehmen für den Westerwaldkreis und den Rhein-Lahn-Kreis keine substanziellen Fortschritte.

Bürokratieabbau nötig
Exemplarisch betrachteten die Vertreter der hiesigen Wirtschaft die nach wie vor prekäre Lage der Baubranche: "Im Marktsegment der Ein- bis Zweifamilienhäuser herrscht Stillstand", so IHK-Beirat Christian Schlosser. Darüber hinaus werde erneut das Ziel verfehlt, jährlich 400.000 neue Wohnungen zu bauen. Experten rechneten damit, dass weniger als die Hälfte gebaut würden. Belastend sei dabei die Förderkulisse. Die Baugesetzgebung sei oft mit viel Bürokratie verbunden, die zu Verzögerungen und Kostensteigerungen bei Bauprojekten führten. "Lange Genehmigungsverfahren, die Einbeziehung vieler Fachämter, die Notwendigkeit zahlreicher Gutachten - das alles sind mehr als nur Bremsklötze", sagt Laura Heuchemer, die Vorsitzende des IHK-Regionalbeirats. Ein Hauptziel des Bürokratieabbaus, nicht nur mit Blick auf die Baubranche, müsse sein, die Prozesse zu beschleunigen und flexibler zu gestalten, indem nicht zwingende, aber teure Standards gelockert und die digitalen Genehmigungsverfahren ausgebaut werden.

Ausbildungs- und Beschäftigungsmarkt
Der IHK-Regionalbeirat befasste sich zudem mit der Situation in Ausbildung und Beschäftigung. Die Suche nach geeigneten Auszubildenden gestaltete sich für viele Betriebe weiterhin schwierig: Die Ausbildungsbilanz 2024/2025 im Bezirk der Agentur für Arbeit Montabaur (Rhein-Lahn-Kreis und Westerwaldkreis) weise die hohe Quote von fast 14 Prozent unbesetzter Ausbildungsstellen (291) bei 138 unversorgten Jugendlichen aus. Um ihre Ausbildungsaktivitäten aufrechterhalten zu können, haben zahlreiche Unternehmen ihre Auswahl- und Unterstützungsprozesse bereits angepasst.



Deutschland sei ein rohstoffarmes Land mit hohen Arbeitskosten. Know-how und hohe Leistungsqualität sicherten bisher die Wettbewerbsfähigkeit auf den Weltmärkten und kompensierten diese Nachteile. "Wenn es nicht gelingt, auch in Zukunft mit diesen Alleinstellungsmerkmalen zu überzeugen, sehen wir noch schwierigeren Zeiten entgegen als jetzt schon", meint IHK-Vizepräsident Jens Geimer.

ICE-Bahnhof Montabaur im Blick
Abschließend widmete sich das IHK-Unternehmergremium auch der Situation im und am ICE-Bahnhof Montabaur: Das Erscheinungsbild mit fehlendem Kiosk, wegen Vandalismus immer wieder geschlossenen sanitären Anlagen, ebenfalls geschlossenem Warteraum, rostendem Treppenaufstieg auf der Stadtseite, Leerstand von Flächen und suboptimalem Bedienungskonzept (Fahrplan) gefährde den Bahnhof in seinem Image und letztlich potenziell auch dessen Existenz.

Eine von der IHK im Jahr 2024 initiierte Gesprächsrunde mit Vertretern des Kreises, der Verbandsgemeinde und der Stadt sowie Führungskräften aus der regionalen Wirtschaft habe zwischenzeitlich zweimal getagt und Ansätze geliefert. Nun gelte es aber seitens der verantwortlichen Gebietskörperschaften, diese Ansätze gegenüber den Ansprechpartnern bei der Deutsche Bahn AG zu verfolgen, denn der ICE-Bahnhof habe sich in den letzten Jahren zu einem signifikanten Standortfaktor entwickelt. (PM)


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