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Pressemitteilung vom 15.11.2025    

Zahl überschuldeter Bürger in Deutschland steigt deutlich an

Nach Jahren rückläufiger Zahlen nimmt die Überschuldung in Deutschland wieder zu. Der SchuldnerAtlas 2025 zeigt: Immer mehr Menschen sind finanziell überfordert – mit alarmierenden Folgen.

Symbolbild. (KI-generiert)

Region. Der neue SchuldnerAtlas 2025 der Creditreform offenbart eine deutliche Trendwende bei der Überschuldung in Deutschland. Nach sechs Jahren des Rückgangs sind erstmals wieder mehr Menschen überschuldet. Die Zahl steigt auf 5,67 Millionen Bürger über 18 Jahre – ein Anstieg um 111.000 Fälle beziehungsweise 2,0 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Die bundesweite Überschuldungsquote liegt nun bei 8,16 Prozent gegenüber 8,09 Prozent in 2024.

Finanzielle Reserven vieler Haushalte aufgebraucht
Laut Creditreform ist dieser Anstieg nicht überraschend. Viele Menschen haben ihre finanziellen Rücklagen in den letzten Jahren aufgebraucht. Die Nachwirkungen der Pandemie, gestiegene Energiepreise und die hohe Inflation haben tiefe Spuren hinterlassen.

Der letzte ähnlich starke Anstieg wurde 2016 registriert. Besonders betroffen sind nicht mehr nur klassische Risikogruppen, sondern zunehmend auch Personen mit mittlerem oder überdurchschnittlichem Einkommen.

Überschuldung trifft zunehmend die Mittelschicht
Der Bericht verweist insbesondere auf sogenannte "Lifestyle-Überschuldete" und "Überschuldungspragmatiker". Diese Gruppen versuchen, ihren Lebensstandard nach Jahren des Verzichts zu halten, überschätzen jedoch ihre finanzielle Belastbarkeit. Die Überschuldung hat sich dadurch in die Mitte der Gesellschaft verlagert.

Gleichzeitiger Anstieg harter und weicher Überschuldung
Sowohl harte als auch weiche Überschuldungen nehmen zu. Während juristisch relevante Fälle wie Vollstreckungen und Inkassoverfahren um rund 39.000 zulegten, stiegen die weichen Fälle – also anhaltende Zahlungsschwierigkeiten ohne rechtliche Folgen – um 72.000. Ein gleichzeitiger Anstieg beider Kategorien deutet laut Creditreform auf eine strukturelle Verschlechterung der privaten Finanzen hin.



Junge und ältere Menschen besonders gefährdet
Überdurchschnittlich stark stieg die Überschuldung bei unter 30-Jährigen sowie bei Personen über 60 Jahren. Jüngere geraten durch Konsumverhalten und Onlinekäufe in Schwierigkeiten, während Ältere mit steigenden Lebenshaltungskosten und begrenzten Renten kämpfen.

Negative Entwicklung in vielen Regionen sichtbar
In 69 Prozent der Kreise und kreisfreien Städte stieg die Überschuldungsquote – doppelt so häufig wie im Vorjahr. Besonders betroffen sind Regionen in Nordrhein-Westfalen sowie Teile Bayerns und Sachsens.

Sinkende finanzielle Widerstandskraft
Als Hauptursache nennt Creditreform die schwindende finanzielle Resilienz vieler Haushalte. Rücklagen sind aufgebraucht, Vertrauen erschüttert. Die kommenden Jahre könnten noch schwierigere Zeiten bringen, da steigende Zinsen, hohe Lebenshaltungskosten und ein schwächerer Arbeitsmarkt weitere Belastungen darstellen.

Ausblick für 2026
Für 2026 prognostiziert Creditreform eine Fortsetzung des negativen Trends. Die Überschuldung könnte wieder zu einem drängenden gesellschaftlichen Problem werden. (PM/bearbeitet durch Red)


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