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Pressemitteilung vom 08.11.2025    

Zwischen Satire und Ernst: Das Amateurtheater die oase Montabaur bringt Frischs Parabel auf die Bühne

ANZEIGE | Das Amateurtheater die oase Montabaur feiert sein 60. Jahr mit der dritten Produktion. Auf dem Spielplan steht Max Frischs Parabel Biedermann und die Brandstifter, die Ernst und Satire verbindet.

(Fotoquelle: Michael Musil)

Montabaur. In seinem Jubiläumsjahr arbeitet das Amateurtheater die oase an der dritten Produktion: Biedermann und die Brandstifter. Das Stück des Autors Max Frisch wurde in der ersten Fassung 1958 in Zürich uraufgeführt und gilt als Parabel über Selbsttäuschung, Anpassung und Verantwortung. Die Inszenierung stellt den Fabrikanten Biedermann in den Mittelpunkt und zeigt, wie ein geordnetes Leben ins Wanken gerät.

Stück und Ausgangslage
Die Welt Biedermanns erscheint zunächst ideal. Diese Fassade bricht, als ein vermeintlich Obdachloser in sein Haus gelangt. Später stößt eine „Freundin“ hinzu. Mit Schmeichelei, dem Erzeugen von Mitleid und dem Auslösen von Angst setzen beide ihre Ziele durch. Der Protagonist gerät in eine Lage, die seine Werte und sein Urteilsvermögen auf die Probe stellt.

Handlung und Figuren
Biedermann versteht sich als verantwortungsbewusster und menschlicher Bürger. Gleichzeitig handelt er widersprüchlich, etwa indem er einen langjährigen Mitarbeiter fristlos entlässt. Die Manipulierbarkeit wächst, je stärker er eigene Einsichten verdrängt. Aus Furcht vor Besitzverlust und aus Selbsttäuschung klammert er sich an die Vorstellung, die Situation zu beherrschen, obwohl die Zeichen anderes nahelegen.



Mechanismen der Selbsttäuschung
Die Taktik der freundlichen Annäherung, mit der Biedermann die Lage beruhigen will, bleibt erfolglos, denn die Gegenseite durchschaut das Spiel. Er redet Strategien und Hinweise klein, verneint die Gefahr und trifft opportunistische Entscheidungen zur Sicherung der eigenen Position. Aus dem steten Beschwichtigen entsteht ein Spiel mit dem Feuer, das den drohenden Umschwung vorbereitet. Der Chor setzt dazu ein kommentierendes Motiv, dem zufolge das Meiden von Veränderung nicht vor drohendem Unheil schützt.

Vorstellungen und Karten
Für das Publikum sind 12 Vorstellungen geplant. Karten sind online unter www.ticket-regional.de/oase sowie in den bekannten Vorverkaufsstellen im Buchhandel erhältlich. Damit lädt die Produktion zu einer Auseinandersetzung mit Verantwortung, Wahrnehmung und den Folgen des Verdrängens ein – verhandelt in einer Form, die Ernst und satirische Zuspitzung verbindet. (PM/bearbeitet durch Red)


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