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Nachricht vom 08.11.2025    

Krimiautor Jörg Schmitt-Kilian und “Jazztag“ begeisterten als “Das mörderische Trio“

Von Wolfgang Rabsch

Nach der überaus erfolgreichen Vorstellung Anfang des Jahres in der Stadthalle Ransbach-Baumbach, als der Pleurtuit-Saal restlos ausverkauft war, wurde schnell die Idee umgesetzt, eine weitere Lesung des Krimiautors Jörg Schmitt-Kilian zu veranstalten. Diese konnte nun gestern (7. November 2025) durchgeführt werden.

(alle Fotos: Wolfgang Rabsch)

Schmitt-Kilian präsentierte sein erfolgreiches Bühnenprogramm “Mörderisches Trio“ mit neuer musikalischer Begleitung. Das Duo “Jazztag“ begleitete ihn musikalisch und gestaltete im Verlauf der Lesung auch einige Sprachszenen mit.

Bevor die eigentliche Lesung begann, begrüßte Berthold Steudter, Erster Beigeordneter der Stadt Ransbach-Baumbach, in Vertretung des verhinderten Bürgermeisters Michael Merz, die erwartungsvollen Besucher und bereitete diese auf spannende und unterhaltsame Momente bei der Lesung vor.

Anschließend ergriff Jörg Schmitt-Kilian das Wort und erläuterte dem gespannten Publikum, dass seine Romane eine Kombination aus Realität und Fiktion wären. Der Ursprung der Romane wären reale Kriminalfälle, deren Handlungen der Autor jedoch in die Region Koblenz verlegt, obwohl die Straftaten teilweise anderorts verübt wurden. Da er selbst als Kriminalhauptkommissar aktiv beim Polizeipräsidium Koblenz beschäftigt war, war es ihm gut möglich, anschaulich einige Hinweise auf die kriminaltechnische Ermittlungsarbeit zu geben. Er sprach auch seine eigenen Emotionen an, die er nicht verdrängen konnte, wenn Kinder, oder Jugendliche Opfer von sexuellem Missbrauch, oder sogar Mord gewesen wären. Jetzt, nach seiner Pensionierung, hätte er die Erlebnisse weitestgehend aus den Augen verloren, jedoch würden diese wieder lebendig, wenn er an einem Tatort vorbeikommen würde.

Zwei Fälle würden ihn auch heute noch nicht loslassen, zum einen der Mord an dem Ehepaar Schemmer in ihrem Haus auf der Horchheimer Höhe in Koblenz und die Leiche des Michael Straten, die ohne Kopf auf dem Friedhof der Karthause gefunden wurde. Der, oder die Täter, die Staaten ermordet hätten, konnten trotz größter Anstrengungen der Kriminalpolizei bis heute nicht ausfindig gemacht werden. Der Fall des Modes des Ehepaars Schemmer gestaltete sich ebenfalls sehr dramatisch und emotional, denn nur durch Indizien konnte der Schwiegertochter die Tat nachgewiesen werden, dass sie ihre Schwiegereltern bestialisch erstochen hatte. Sie wurde in einem aufsehenerregenden Prozess beim Landgericht Koblenz wegen Mordes zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe verurteilt. Heute noch behauptet sie, dass sie unschuldig sei, obwohl alle Rechtsmittelinstanzen das Urteil bestätigt hatten.



Schmitt-Kilian ist kein “Tatort“-Fan
Schmitt-Kilian wurde die Frage gestellt, ob er denn sonntags regelmäßig den “Tatort“ schauen würde. Ein klares “Nein“ war die Antwort, die wie aus der Pistole geschossen kam (passt zum Thema). Seine Frau würde sonntags den Krimi schauen, da im Haus zwei Fernseher vorhanden wären, würde er sich dann lieber Rosamunde Pilcher antun. Ihn ärgert beim “Tatort“, dass die Ermittlungen der Kripobeamten relativ wenig mit den tatsächlichen Abläufen verglichen werden können.

Romane mit realistischem Hintergrund
In seinem ersten Roman “Spurenleger“, verlegte Schmitt-Kilian das Geschehen von Heilbronn nach Koblenz, als damals eine Polizistin in ihrem Dienstwagen erschossen wurde, das war einer der berüchtigten NSU-Morde. In zweiten Roman “Verschwunden“, zog der Autor eine Parallele zu einem ungeklärten Mord in Kanada, zu dem Fall von Amy Lopez, die am Fuße der Festung Ehrenbreitstein ermordet und vergewaltigt aufgefunden wurde und deren Täter bis heute immer noch nicht gefasst sind.

In dem Roman “Verblendet“ wird ein brisantes aktuelles Thema behandelt, nämlich der sogenannte “Ehrenmord“, oder auch “Femizid“ genannt. In seinem neuesten Roman „Entführt“, wird eine junge Frau auf einem Viehtransporter entführt, auf dem sich ansonsten nur Schafe befinden. Die Schafe werden unterwegs auf einer Weide freigelassen, während die junge Frau zu einem geheimnisvollen Ort verbracht wird. Dort sollen menschenverachtende Experimente an ihr vorgenommen werden.

Am Ende der Lesung durften sich Jörg Schmitt-Kilian und das Duo “Jazztag“ über herzlichen Beifall freuen, der auch als Anerkennung für zwei äußerst unterhaltsame Stunden gesehen werden kann.

Kurze Vorstellung von “Jazztag“
Das Duo wird gebildet von Anne Courbier und Dirk Steinert: Anne Courbier besticht mit dem warmen Klang ihrer Stimme und einer speziellen Interpretation weltbekannter Songs von Eric Clapton (tears in heaven), Eva Cassidy (fields of gold), Sting (every breath you take) und weiteren Hits. Dabei bindet sie das Publikum auch musikalisch in die Ereignisse ein. Dirk Steinert begleitet die Sängerin auf der Gitarre, mal einfühlsam, dann wieder virtuos. (Weitere Infos zu “Jazztag“ unter www.jazztag.info).


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