Kampf für Streuner: Das "Catmobil" rollt durch Rheinland-Pfalz
Der Deutsche Tierschutzbund hat mit seiner "Catmobil"-Tour in Rheinland-Pfalz ein Zeichen gesetzt. Ziel war es, die Aufmerksamkeit auf das Leid von Straßenkatzen zu lenken und für eine landesweite Kastrationspflicht zu werben.
Mainz. Am Freitag (7. November) fand die erste Tour des "Catmobils" ihren Abschluss in Mainz. Fünf Tage lang reiste der Deutsche Tierschutzbund mit dem auffälligen Fahrzeug, das eine übergroße Katze auf dem Dach trägt und mit Bildern von Straßenkatzen beklebt ist, durch Rheinland-Pfalz.
Anna-Lena Busch, Vorsitzende des rheinland-pfälzischen Landesverbands, erklärte, dass die Situation der Straßenkatzen im Land zunehmend problematisch wird: "Wir haben das Gefühl, es wird von Jahr zu Jahr schlimmer." Bundesweit gibt es laut dem Deutschen Tierschutzbund Millionen Streuner, die häufig unterernährt und krank sind und oft schon nach wenigen Monaten sterben.
Mit dem "Catmobil" soll das Leid dieser Katzen sichtbar gemacht werden. "Wir möchten sie sichtbar machen und über die Situation informieren", so Busch. Auch in Zukunft plant sie, das Fahrzeug für den Katzenschutz in Rheinland-Pfalz einzusetzen.
Flickenteppich kommunaler Verordnungen in Rheinland-Pfalz
Seit Jahren setzt sich der Landesverband für ein flächendeckendes Kastrationsgebot sowie die Kennzeichnung und Registrierung von Freigängern ein. Busch betonte, dass nur eine landesweite Regelung das Problem effektiv lösen könne. Derzeit existiert in Rheinland-Pfalz ein Flickenteppich an kommunalen Verordnungen. Einige Städte und Gemeinden haben Kastrationspflichten eingeführt, andere nicht. "Die Katze macht ja nicht vor Gemeindegrenzen halt", erklärte Busch.
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Kommunen fürchten Kosten und Aufwand
Bisher gibt es eine solche landesweite Regelung nur in Berlin. In Rheinland-Pfalz wurde ein entsprechender Antrag zuletzt vor rund einem Jahr von der Ampel-Regierung abgelehnt. Die Entscheidung liegt somit bei den Kommunen, von denen 44 eine Katzenschutzverordnung erlassen haben. Viele andere befürchten jedoch hohe Kosten und Aufwand bei der Umsetzung. Laut Busch zeigen bisherige Erfahrungen von Kommunen mit solchen Verordnungen, dass diese Sorgen unbegründet sind: "Das könnte die Tierheime ungemein entlasten. Und das ist es, was wir brauchen." (dpa/bearbeitet durch Red)
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