Werbung

Pressemitteilung vom 06.11.2025    

Rechtsstreit um Gesetzesänderungen: AfD klagt vor Verfassungsgerichtshof

Im Landtag von Rheinland-Pfalz sorgt eine Gesetzesänderung für Kontroversen. Die AfD sieht sich in ihrer Arbeit behindert und zieht vor Gericht.

Landtagspräsident Hendrik Hering. (Foto: Andreas Arnold/dpa)

Mainz. Kürzlich beschlossene Gesetzesänderungen im Landtag von Rheinland-Pfalz sollen verhindern, dass verfassungsfeindliche Mitarbeiter von Fraktionen oder Abgeordneten staatliche Gelder erhalten. Diese Änderungen sehen Zuverlässigkeitsprüfungen für Mitarbeiter vor, bei denen unter anderem das Bundeszentralregister sowie Informationen von Verfassungsschutzbehörden und dem Landeskriminalamt (LKA) genutzt werden können. Bestehen Mitarbeiter diese Prüfungen nicht oder verweigern sie diese, soll künftig kein Geld mehr fließen.

Der Parlamentarische Geschäftsführer der AfD-Fraktion, Damian Lohr, kritisiert die Regelung scharf und spricht von einem Angriff auf die Freiheit des Mandats und das Parteienprivileg. "Es ist klar, dieses Gesetz zielt nicht auf Transparenz oder Neutralität, sondern auf die Schwächung der AfD-Fraktion im Landtag ab", sagte Lohr. Die AfD hat daher eine Normenkontrollklage beim Verfassungsgerichtshof eingereicht.

Hendrik Hering sieht die Maßnahmen als notwendig zum Schutz des Parlaments
Landtagspräsident Hendrik Hering (SPD) verteidigt hingegen die Maßnahmen als notwendig für den Schutz des Parlaments und der Demokratie. Er verweist auf Hinweise aus Medienberichten, wonach Beschäftigte von Abgeordneten und Fraktionen teils aus dem rechtsextremistischen Milieu stammen sollen. "Verhindern können wir aber, dass erwiesenermaßen verfassungsfeindliche Mitarbeitende aus Steuermitteln bezahlt werden", so Hering. Er zeigt sich zuversichtlich, was das Verfahren vor dem Verfassungsgerichtshof in Koblenz betrifft, und verweist auf ein Gutachten des Wissenschaftlichen Dienstes des Parlaments, das die Verfassungskonformität der Regelung bestätigt hat.



Der Anwalt der AfD-Fraktion, Christian Conrad, kritisiert die Gesetzesänderung als staatliche Lenkung und spricht von einem faktischen Beschäftigungsverbot für Mitglieder der eigenen Partei. Besonders bemängelt er, dass der Landtagspräsident nach einer Einzelfallprüfung das letzte Wort habe.
(dpa/bearbeitet durch Red)


Mehr dazu:   Politik & Wahlen  
Feedback: Hinweise an die Redaktion

WW-Kurier Newsletter: Immer bestens informiert

Täglich um 20 Uhr kostenlos die aktuellsten Nachrichten, Veranstaltungen und Stellenangebote der Region bequem ins Postfach.

Anmeldung zum WW-Kurier Newsletter


Mit unserem kostenlosen Newsletter erhalten Sie täglich einen Überblick über die aktuellen Nachrichten aus dem Westerwaldkreis.

» zur Anmeldung



Aktuelle Artikel aus Rheinland-Pfalz


Die verborgene Kunst der Hostienbäckerei in Rheinland-Pfalz

Hostien sind ein essenzieller Bestandteil katholischer Gottesdienste. Doch wie entsteht dieses spezielle ...

Weihnachtsmärkte in Rheinland-Pfalz locken bis ins neue Jahr

Auch nach den Feiertagen müssen Liebhaber von Glühwein und weihnachtlicher Atmosphäre in Rheinland-Pfalz ...

Gesundheitswesen 2026: Was sich für Versicherte ändert

Im Jahr 2026 stehen wichtige Änderungen für Versicherte der gesetzlichen Kranken- und Pflegeversicherung ...

Wahljahr 2026: Schwarz-Rote Koalition vor großen Herausforderungen

Das Jahr 2026 könnte für die schwarz-rote Bundesregierung in Berlin entscheidend werden. Mit gleich fünf ...

Kirchenmusik im Wandel: Neue Trends und Herausforderungen in Rheinland-Pfalz

Die Kirchenmusik in Rheinland-Pfalz steht vor neuen Herausforderungen, aber auch spannenden Entwicklungen. ...

Westerwaldwetter: Kaum Schnee, aber eisige Temperaturen an Weihnachten erwartet

In der Weihnachtszeit bleibt es im Westerwald frostig, jedoch ohne nennenswerten Schneefall. Der Deutsche ...

Weitere Artikel


Gordon Schnieder besucht Wäller Helfen - Austausch über ländliche Herausforderungen

Oberroßbach. Gordon Schnieder, Fraktionsvorsitzender der CDU Rheinland-Pfalz und Spitzenkandidat für ...

Brücken bauen in Israel: Igal Avidans Einblicke

Igal Avidan, israelischer Journalist und Autor, präsentierte im Forum Sankt Peter in Montabaur sein Buch ...

Westerwald: Startschuss für den Bundesteilhabepreis 2026

Der Bundestagsabgeordnete Harald Orthey aus dem Wahlkreis Montabaur informiert über eine spannende Gelegenheit ...

Entlastung für Angehörige: Tagespflege-Infoabend am 13. November

ANZEIGE | Die Tagespflegen „Uhrturm“ in Dierdorf und „Altes Kino“ in Puderbach laden zu einem gemeinsamen ...

Gefährdung der Geburtshilfe: Beleghebammen unter Druck

Die Situation der Geburtshilfe in Rheinland-Pfalz spitzt sich zu. Die neue Vergütungsordnung für Beleghebammen, ...

Prozess wegen sexuellen Missbrauchs beim Landgericht Koblenz konnte nicht beginnen

Für die Leser der Kuriere ist es sicherlich auch einmal interessant, was im Gerichtssaal alles passieren ...

Werbung