Werbung

Pressemitteilung vom 27.10.2025    

Integration mit Schere und Kamm in Koblenz: Sharvan Hamikos Weg zum Friseursalon-Besitzer

Sharvan Hamiko floh im Alter von 16 Jahren aus Syrien nach Deutschland, ohne Deutschkenntnisse und mit ungewisser Zukunft. Heute betreibt er zwei erfolgreiche Friseursalons in Koblenz und ist ein Beispiel für Integration durch das KAUSA-Projekt.

Sharvan Hamiko erzählt seine Geschichte in seinem eigenen Friseursalo Shero – genauer gesagt: in einem seiner beiden Salons, die er mittlerweile in Koblenz betreibt. (Foto: HwK Koblenz/Dagmar Schweickert)

Koblenz. Sharvan Hamiko war 16 Jahre alt, als er aus Syrien nach Deutschland kam. Ohne Deutschkenntnisse und zunächst orientierungslos, brachte er jedoch Grundkenntnisse im Friseurhandwerk aus seiner Heimat mit. Elf Jahre später erzählt seine Erfolgsgeschichte von Integration durch gezielte Unterstützung. In seinem Friseursalon Shero berichtet er von seinem Werdegang - inzwischen betreibt er zwei Salons in Koblenz.

"Für mich war es damals erst schwierig, in eine Schule zu gehen, weil ich kein Deutsch konnte. Ich habe einen Sprachkurs gemacht und dann bei der Handwerkskammer (HwK) Koblenz eine Friseurlehre gemacht", erinnert sich der Friseurmeister. Durch diese Ausbildung erwarb er gleichzeitig seinen Hauptschulabschluss. "Die Lehrer bei der HwK haben mich toll gefördert, mit mir Deutsch gelernt, sind alle Inhalte immer geduldig mit mir durchgegangen", sagt er dankbar.

In der Berufsausbildung in außerbetrieblichen Einrichtungen (BAE-Maßnahme) waren 13 Auszubildende beteiligt. Eine wichtige Stütze war Mustafa Karim, ein Berater der HwK, den Sharvan zufällig im Aufzug traf. Beide sprachen Arabisch und Mustafa wurde ein wichtiger Begleiter und Freund für Sharvan.

Vom Lehrling zum Meister
"Im ersten Lehrjahr hatte ich eine Phase, in der ich ans Aufhören gedacht habe. Die Fachwörter waren so kompliziert - aber ich wurde in dem Programm einfach immer unterstützt und motiviert, durchzuziehen." Während der Maßnahme absolvierte Sharvan Praktika in mehreren Friseursalons und erhielt schließlich eine Festanstellung. Als sein Chef während der Corona-Pandemie den Salon aufgab, übernahm Sharvan diesen nach Abschluss seines Meisterkurses. Er renovierte ihn und übernahm einen weiteren Salon im Globus, der insolvent war.



Heute führt Sharvan Hamiko zwei gut gehende Friseursalons mit zwölf Mitarbeitern, darunter zwei Auszubildende. "Ohne die HwK und ihre motivierten Ausbilder hätte ich das niemals geschafft - sie waren wie Eltern immer für mich da", betont er. Mittlerweile lebt er mit seiner Familie in Moselweiß und plant, weitere Menschen im Handwerk auszubilden.

Projekt KAUSA
Das Projekt KAUSA in Rheinland-Pfalz integriert junge Menschen mit Flucht- oder Migrationshintergrund in die duale Ausbildung und berät Betriebe. Es wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung sowie vom Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau Rheinland-Pfalz gefördert. (PM/Red)



Lesen Sie gerne und oft unsere Artikel? Dann helfen Sie uns und unterstützen Sie unsere journalistische Arbeit im Westerwaldkreis mit einer einmaligen Spende über PayPal oder einem monatlichen Unterstützer-Abo über unseren Partner Steady. Nur durch Ihre Mithilfe können wir weiterhin eine ausgiebige Berichterstattung garantieren. Vielen Dank! Mehr Infos.



Mehr dazu:   Gesellschaft   Handwerk  
Feedback: Hinweise an die Redaktion

.: Neu bei Instagram :. => @kuriere_news

Anmeldung zum WW-Kurier Newsletter


Mit unserem kostenlosen Newsletter erhalten Sie täglich einen Überblick über die aktuellen Nachrichten aus dem Westerwaldkreis.

» zur Anmeldung



Aktuelle Artikel aus Region


Neuer Facharzt für Orthopädie im Westerwald: Dr. Julian Doll verstärkt das MVZ-Team

Das Medizinische Versorgungszentrum Westerwald (MVZ) bekommt Verstärkung: Ab dem 1. November 2025 wird ...

Zuhause ist, wo Heu duftet: Suna und Sandra suchen ihren Hof

Wenn die Tierpfleger das Katzenhaus betreten, hören sie manchmal nur das leise Tippen kleiner Pfoten. ...

Wiesensee erwacht 2027 wieder - Café Seewies bleibt

Seit fast drei Jahren ist der Wiesensee bei Westerburg bereits ohne Wasser. Davon betroffen sind auch ...

Vogelgrippe-Verdacht im Westerwaldkreis: Maßnahmen und Empfehlungen

Im Westerwaldkreis wurden mehrere tote Kraniche entdeckt, die möglicherweise an der Vogelgrippe erkrankt ...

Freiwillige Feuerwehr Hof wurde stolze 100 Jahre alt

Ein besonderes Jubiläum konnte die Freiwillige Feuerwehr Hof feiern. Die Wehr besteht seit 100 Jahren. ...

Guter Zuspruch für CDU-Antrag zur Förderung von Notfalltreffpunkten

Der Vorschlag der CDU-Kreistagsfraktion für die Einrichtung von Notfalltreffpunkten in allen Orten des ...

Weitere Artikel


Neuer Facharzt für Orthopädie im Westerwald: Dr. Julian Doll verstärkt das MVZ-Team

Das Medizinische Versorgungszentrum Westerwald (MVZ) bekommt Verstärkung: Ab dem 1. November 2025 wird ...

Kirmesfrühschoppen bringt 3.500 Euro für Kinderhospiz im Westerwald

Beim traditionellen Kirmesfrühschoppen in Ruppach-Goldhausen haben die "Alten Herren" des TuS Ahrbach ...

ZDF stellt auf HDTV um: Was Zuschauer jetzt wissen müssen

Ab Mitte November 2025 wird das ZDF seine Programme nur noch in hochauflösender Qualität ausstrahlen. ...

Wiesensee erwacht 2027 wieder - Café Seewies bleibt

Seit fast drei Jahren ist der Wiesensee bei Westerburg bereits ohne Wasser. Davon betroffen sind auch ...

Vogelgrippe-Verdacht im Westerwaldkreis: Maßnahmen und Empfehlungen

Im Westerwaldkreis wurden mehrere tote Kraniche entdeckt, die möglicherweise an der Vogelgrippe erkrankt ...

Werbung