Pressemitteilung vom 26.10.2025 
Verlorene Sendungen: Wenn der Postmann nicht klingelt
Probleme bei der Postzustellung sind keine Seltenheit. Von verschwundenen Paketen bis hin zu geöffneten Briefen - die Herausforderungen für Verbraucherinnen und Verbraucher in Rheinland-Pfalz sind vielfältig.
Mainz. Julia Gerhards von der Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz kennt die Geschichten von verlorenen Päckchen und beschädigten Inhalten nur zu gut. "Das Thema Post-Ärger ist ungebrochen relevant", sagt sie der Deutschen Presse-Agentur. Die Verbraucherzentrale bietet ein Online-Tool an, das Betroffenen hilft, ihre Rechte geltend zu machen. Seit dem Start Ende November 2023 wurden bereits rund 80.000 Zugriffe verzeichnet.
Was tun, wenn eine Sendung nicht ankommt?
Zunächst sollten sich Verbraucher an den Postdienst wenden. Erst wenn dies erfolglos bleibt, können Institutionen wie die Verbraucherzentrale oder die Bundesnetzagentur helfen. Diese kann auch strukturelle Probleme erfassen.
Ein besonders belastender Fall war eine Frau, die Weihnachtsgeschenke nach Rumänien schicken wollte. Das Paket kam nie an, obwohl es laut Tracking Deutschland nicht verlassen hatte. Der Nachweis des Wertes der gebrauchten Inhalte war nahezu unmöglich.
Auch geöffnete Briefe mit fehlendem Bargeld sind ein Problem. Oft sei unklar, welche Produkte für Wertsendungen geeignet sind. Gerhards fordert stichprobenartige Kontrollen, gezielte Schulungen und bessere Arbeitsbedingungen als Lösung.
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Ein weiteres Streitthema ist die Ablage von Paketen bei Nachbarn oder im Hausflur. Eine Klage gegen diese Praxis läuft derzeit. Es sei oft unklar, wer haftet, wenn eine Sendung verloren geht.
Wie häufig verschwinden Pakete wirklich?
Laut DHL Group liegt die Beschwerdequote bei 0,003 Prozent, trotz der enormen Anzahl von 12,2 Milliarden beförderten Briefen und 1,8 Milliarden Paketen im Jahr 2023. "Uns ist es jedoch ein Anliegen, aus jeder Beschwerde zu lernen und unsere Qualität weiter zu verbessern."
Gerhards sieht die Unsicherheit bei Verbrauchern wachsen. Ihr Fazit: "Es braucht nicht nur technische oder rechtliche Lösungen - sondern vor allem klare Kommunikation, transparente Prozesse und das Bewusstsein, dass jede Sendung für jemanden wichtig ist."
Das Landeskriminalamt Rheinland-Pfalz berichtet, dass Fälle von nicht zugestellten Briefen auch hier bekannt sind, jedoch kein signifikanter Anstieg feststellbar ist. Konkrete Zahlen zu Ermittlungen gibt es nicht, da solche Fälle unter allgemeinen Kategorien erfasst werden. (dpa/bearbeitet durch Red)
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