Pressemitteilung vom 30.09.2025
Großübung im Westerwaldkreis: Rettungskräfte proben den Ernstfall
Im Westerwaldkreis fand eine der größten Katastrophenschutzübungen in Rheinland-Pfalz statt. Rund 450 Teilnehmende probten ein dramatisches Szenario, um die Zusammenarbeit verschiedener Organisationen zu testen und zu verbessern.

Montabaur. Ein ICE kollidiert im Tunnel Dernbach mit einer Schafherde und entgleist, dabei werden etwa 150 Reisende unterschiedlich schwer verletzt - so lautete das Szenario des Landesübungstags für den Brand- und Katastrophenschutz im Westerwaldkreis. Diese Übung, bekannt als MANV (Massenanfall von Verletzten), zielte darauf ab, die Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Einheiten und Organisationen zu stärken sowie Kommunikations- und Meldewege von den örtlichen Strukturen bis zur Landesebene zu erproben.
Daniel Stich, Staatssekretär des Innenministeriums, hob hervor: "Neu ist, dass wir landesweit überall üben - und zwar die Ehrenamtler und die Hauptamtler zusammen. Seit dem 1. Januar haben wir ein Landesamt, mit dem bundesweit ersten Lagezentrum für Bevölkerungsschutz, wo die ganzen Einsätze zentral auflaufen und auch ein Stück weit mit koordiniert werden."
Die Übung mit rund 450 Teilnehmenden war eine der größten ihrer Art in Rheinland-Pfalz. Aufgrund logistischer Herausforderungen konnte das Manöver nicht auf der Schnellfahrstrecke durchgeführt werden. Stattdessen wurde das Szenario in der alten Kreissporthalle im Schulzentrum Montabaur realitätsnah nachgebaut. Die Rettungskräfte erhielten Zugang wie im Tunnel über Treppen und Eingangstüren, während Zugabteile mittels Bauzäunen abgesteckt waren und Lautsprecherboxen eine authentische Geräuschkulisse simulierten.
Nach der Erkundung der Einsatzstelle durch die ersten Rettungskräfte wurden Strukturen für die Sichtung der Verletzten, deren Transport zum Behandlungsplatz auf dem Schulhof und die Versorgung der Unfallopfer aufgebaut. Die DRK-Bereitschaft des Westerwaldkreises erhielt Unterstützung von den Bereitschaften der benachbarten Landkreise Neuwied, Altenkirchen und Rhein-Lahn-Kreis. Im weiteren Verlauf wurde auch das Sanitäts-Regiment 2 aus Rennerod mit einem mobilen Feldbehandlungsplatz hinzugezogen. Der Transport der Verletzten in die Krankenhäuser Dernbach, Dierdorf, Montabaur und Selters erfolgte je nach Verletzungsgrad mittels Rettungswagen. In den Krankenhäusern wurden die Darsteller nach internen Notfallplänen weiterbehandelt.
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Auch die Polizei war in das Szenario eingebunden, regelte den Verkehr und ermittelte die Personalien der verletzten Personen. Seelische Unterstützung erhielten die Darsteller durch die Notfallseelsorge Westerwald-/Rhein-Lahn-Kreis.
Abseits der Übungsstelle waren die Integrierte Leitstelle sowie die Technische Einsatzleitung (TEL) in Selters miteinbezogen. Letztere übernahm die Einsatzleitung, erstellte ein Gesamtbild der Lage und erstattete Meldung ans Lagezentrum des Landes. Dies erfolgte in enger Abstimmung mit der Abschnittsleitung Gesundheit und der Führungsstaffel der Feuerwehr der Verbandsgemeinde Montabaur vor Ort.
Das THW Montabaur und das DRK Kreis Altenkirchen sorgten gemeinsam für die Verpflegung der rund 450 Teilnehmenden, damit diese das stundenlange Manöver durchhalten konnten. Die Verletztendarsteller wurden größtenteils von den Feuerwehren der Verbandsgemeinden und anderen Organisationen gestellt.
Landrat Achim Schwickert lobte die Teilnehmer: "Eine Übung in dieser Größenordnung und mit so vielen Helfern ist nur dank dem unermüdlichen Einsatz der Ehrenamtlichen möglich. Die Planung dazu hat viel Zeit in Anspruch genommen und die Umsetzung zeigt, dass alle Kräfte gut aufgestellt sind." PM/Red
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