Von Fachvorträgen bis zu Simulationsübungen: Der Welt-Alzheimertag in Wirges
Von Wolfgang Rabsch
Anlässlich des Welt-Alzheimertages informierte die Verbandsgemeinde Wirges über diese Krankheit mit all seinen Folgen, für Betroffene und Angehörige. Dazu hatte die VG unter dem Motto „Vergessen ist menschlich … - Wege zur Prävention und Unterstützung“, in das Bürgerhaus nach Wirges eingeladen, mit Unterstützung durch das Netzwerk für Demenz und Pflege Montabaur-Wirges-Wallmerod.

Simultan-Alteranzug geschlüpft. Fotos: Wolfgang Rabsch/Annette Brach.
Wirges. Die Fachstellenmitarbeiterinnen Sarah Werner und Olga Findling, die die Veranstaltung in Wirges geplant hatten, wollten gemeinsam mit den Partnern vor Ort, das Bewusstsein für die Erkrankung Demenz stärken, Verständnis fördern und den Austausch unter Fachleuten, Betroffenen und der Bevölkerung ermöglichen.
Abgerundet wurde die Veranstaltung durch viele Aussteller, die sich mit der Pflege und Versorgung von Erkrankten befassen und verschiedenen Fachvorträgen von Spezialisten, mit dem Thema Alzheimer und Demenz. An dieser Stelle bereits die Liste der Aussteller: Alzheimergesellschaft nördliches RLP e.V.; Netzwerk Demenz und Pflege; Pflegestützpunkt; Betreuungsverein der AWO; Fachzentrum Ernährung Rheinland-Pfalz; WeKISS-Pflegeselbsthilfe; Ev. Krankenhaus Dierdorf/Selters; DRK Tagespflege am Merzenborn Wirges; Seniorenzentrum Dernbach; Malteser - Hausnotruf-Essen auf Rädern; Fachstelle Gesundheit & Senioren VG Wirges.
Vor der offiziellen Eröffnung nutzten viele Besucher, auch Alexandra Marzi, Bürgermeisterin der VG Wirges, die Gelegenheit, sich bei den Ausstellern über die neuesten Möglichkeiten der Hilfe und Betreuung zu informieren.
Der Kernsätze in der Begrüßung von Alexander Marzi, konnte die Thematik nicht besser beschreiben: “Weltweit leben rund 55 Millionen Menschen mit Demenz, in Deutschland etwa 1,8 Millionen und die Tendenz steigt. Diese Zahlen zeigen, wie wichtig Aufklärung, Unterstützung und besonders Empathie sind. Lasst uns heute gemeinsam das Bewusstsein für Demenz stärken und Vorurteile abbauen, den belastenden Momente mit Mitgefühl begegnen und konkrete Unterstützung und Informationen anbieten. Ich möchte allen danken, die sich tag täglich für unsere Mitmenschen engagieren, sowohl in Pflege, Medizin, Forschung und Beratung, als aber auch unseren Ehrenamtlichen und den eigenen Familien. Eure Arbeit schenkt Hoffnung, Mut und Lebensqualität. Vielen Dank auch an unsere Fachstelle Gesundheit & Senioren, die die heutige Veranstaltung, unterstützt durch das Netzwerk für Demenz und Pflege Montabaur-Wirges-Wallmerod, organisiert hat. Ziel ist es, Aufklärung zu vertiefen, Vorurteile abzubauen und den Austausch zwischen Fachleuten, Betroffenen, Angehörigen und der Bevölkerung zu stärken. Wir möchten das Bewusstsein für Demenz schärfen, Unterstützung ermöglichen und Räume schaffen, in denen offen über diese Erkrankung gesprochen werden kann“
Fachvorträge brachten wichtige Erkenntnisse
Im Laufe des Nachmittags fanden mehrere Fachvorträge zum Thema Alzheimer und Demenz statt, die auf reges Interesse stießen. Waltraud Klein von der Geschäftsleitung Alzheimer Gesellschaft nördliches RLP, hielt einen Fachvortrag unter dem Motto Mensch sein-Mensch bleiben mit und trotz Verwirrtheit, Vergesslichkeit, Demenz und Co. Vom evangelischen Krankenhaus Dierdorf/ Selters, referierte Chefärztin Dr Ulrike von der Osten-Sacken, zum Thema “ Alzheimer-das schleichende Vergessen, was wir für unser Gedächtnis tun können “. Schließlich informierte Oberarzt Dr. Serdar Tütüncü, Oberarzt beim Herz-Jesu Krankenhaus Dernbach, zum Thema “Alzheimer heute: Früherkennung und neue Therapieoptionen “.
In Wirges hatten interessierte Besucher die Möglichkeit, mit Hilfe von Simulationsübungen in einem Altersanzug sowie einem Demenzparcours in die Rolle von Betroffenen schlüpfen. Diese Erfahrungen vermitteln auf eindrückliche Weise, wie sich Einschränkungen im Alter anfühlen können. Ziel war es, Verständnis und Empathie für Erkrankte zu fördern und Vorurteile abzubauen.
Kleiner Unterschied zwischen Demenz und Alzheimer
Der Unterschied zwischen Demenz und Alzheimer ist essenziell, um Menschen mit dieser Krankheit richtig zu unterstützen. Demenz ist ein Oberbegriff, der Symptome wie Gedächtnisverlust, Orientierungslosigkeit oder Sprachschwierigkeiten beschreibt, die den Alltag beeinträchtigen.
Alzheimer hingegen ist eine spezifische Erkrankung, die durch das Absterben von Nervenzellen im Gehirn verursacht wird. Die Symptome der Krankheit variieren je nach Demenzform. Bei Alzheimer bemerken Menschen oft, dass sie mit Kurzzeitgedächtnisproblemen kämpfen – sie wiederholen ständig Fragen oder verlegen Gegenstände. Andere Formen, wie die Demenz durch Veränderung der Blutgefäße, können motorische oder Konzentrationsstörungen hervorrufen.
Bürgermeisterin Alexander Marzi zog ein positives Fazit. “Es ist mir ein großes Anliegen, die Belange älterer Menschen im Blick zu behalten und dazu beizutragen, dass sie ein gutes Leben im Alter führen können. Die Informations- und Mitmachangebote helfen uns allen, besser zu verstehen, was Betroffene und ihre Angehörigen bewegt.“
Weitere Informationen sind auf der Internetseite der Verbandsgemeinde www.wirges.de/gus zu finden.
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