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Pressemitteilung vom 24.09.2025    

Weg vom Diesel: Erste batterie-elektrische Züge in Rheinland-Pfalz erfolgreich im Westerwald unterwegs

Bereits seit Mai sind sie im Auftrag des Zweckverbands Schienenpersonennahverkehr Rheinland-Pfalz Nord (SPNV-Nord) im Westerwald unterwegs: drei neue batterie-elektrische Fahrzeuge, die zukünftig auf der Oberwesterwaldbahn, der Siegstrecke und auf der Unterwesterwaldbahn durch die Hessische Landesbahn (HLB) eingesetzt und zurzeit getestet werden. Es sind die ersten batterie-elektrischen Züge, die auf rheinland-pfälzischen Schienen unterwegs sind, und zudem noch ein halbes Jahr früher als ursprünglich geplant.

Mit an Bord bei der Sonderfahrt des Akkuzugs: Katrin Eder, Ministerin für Klimaschutz, Umwelt, Energie und Mobilität des Landes Rheinland-Pfalz, Thorsten Müller, Verbandsdirektor SPNV-Nord, Tobias Beckers, Geschäftsführer der Hessischen Landesbahn, und Dean Balatinac, Vertriebsleiter Rolling Stock Nordosteuropa, Siemens Mobility GmbH (v.l.n.r.). (Foto: SPNV-Nord, Gerhard Hohl)

Region. Am Montag (22. September) konnten sich rund fünfzig geladene Gäste, darunter überwiegend Vertreter aus Landespolitik und Kommunen, von der Leistungsfähigkeit der Technik und dem Komfort der neuen klimafreundlichen Züge selbst ein Bild machen: Der SPNV-Nord und die HLB präsentierten gemeinsam mit Siemens Mobility auf einer Sonderfahrt von Limburg nach Westerburg und zurück die batterie-elektrischen Fahrzeuge des Typs Mireo Plus B im Livebetrieb.

Mit an Bord war auch Katrin Eder, Ministerin für Klimaschutz, Umwelt, Energie und Mobilität des Landes Rheinland-Pfalz. Sie unterstreicht die Bedeutung der neuen Technik für eine nachhaltige Zukunft: "Die batterie-elektrischen Züge leisten einen wichtigen Beitrag zur Verkehrswende und sind ein wichtiger Schritt in Richtung klimafreundlicher Mobilität. Sie ermöglichen emissionsfreie Fahrten auch auf nicht elektrifizierten Strecken. Denn Dank des Akkus können sie auch Strecken überbrücken, die noch keine Oberleitungen haben. Und für die Fahrgäste sind sie ohnehin ein Gewinn: Sie bieten mehr Komfort und mehr Barrierefreiheit. So haben künftig mehr Kinderwagen, Rollstühle und Fahrräder Platz. Ich freue mich sehr, dass der Betrieb der ersten batterie-elektrischen Züge so erfolgreich im Westerwald angelaufen ist."

SPNV-Nord Verbandsvorsteher Landrat Achim Hallerbach zeigt sich begeistert von der innovativen und leistungsstarken Antriebstechnik: "Als Zweckverband gehen wir gemeinsam mit dem Land mit den neuen batterie-elektrischen Zügen einen großen Schritt in Richtung zukunftsfähige Mobilität. Die Fahrt ist leise und sehr komfortabel. Dass wir das Bahnfahren für unsere Fahrgäste auch auf den nicht-elektrifizierten Strecken im Norden von Rheinland-Pfalz mit dieser Technik so viel attraktiver machen können, ist ein echter Gewinn für den Nahverkehr."

"Auf den nicht-elektrifizierten Strecken laufen alle derzeitigen Verkehrsverträge bis zum Ende des Jahrzehnts vertraglich noch auf Dieseltechnologie", erklärt SPNV-Nord Verbandsdirektor Thorsten Müller. "Wir wollen den Diesel durch zeitgemäße Antriebe ablösen. Für uns war es daher sehr wichtig, mit einer überschaubaren Anzahl an Neufahrzeugen die neue Technologie der BEMU-Fahrzeuge (Battery Electric Multiple Unit) erst einmal kennenzulernen und zu testen. Die Erfahrungswerte fließen dann in die Folgeausschreibungen der Verkehrsverträge ein."

"In der Westerwaldregion können die BEMU-Fahrzeuge ihre Alltagstauglichkeit im Fahrgastbetrieb unter besonders anspruchsvollen Bedingungen unter Beweis stellen: Die Oberwesterwaldstrecke zwischen Limburg und Au (Sieg) ist mit ihrer Länge von rund 78 km und, vor allem, der zu überwindenden Höhe von 350 Meter die topografisch anspruchsvollste Strecke für Akku-Züge, die derzeit in Deutschland getestet wird", so Tobias Beckers, technischer Geschäftsführer der HLB. "In der Erprobung im Westerwald beweist der Mireo Plus B von Siemens Mobility eindrucksvoll, dass alternative Antriebe selbst auf topografisch anspruchsvollen Strecken und langen Abschnitten ohne Oberleitung eine überzeugende und nachhaltige Alternative für den Personenverkehr darstellen. Der Mireo Plus B-Zug überzeugt durch seine Klimafreundlichkeit, Antriebsstärke und Geräuscharmut, während er gleichzeitig erhebliche CO2-Einsparungen ermöglicht, indem Dieseltriebzüge durch batteriebetriebene Züge ersetzt werden", sagt Dean Balatinac, Head of Rail Sales bei Siemens Mobility.

Einsatzgebiet der BEMU-Züge

Die drei Züge des Typs Mireo Plus B sind seit Mai 2025 im Westerwald im Test- und Ausbildungsbetrieb unterwegs. Sie verkehren auf Strecken sowohl in Rheinland-Pfalz als auch in Hessen und Nordrhein-Westfalen auf der Linie RB 90 Limburg - Au - Siegen (Oberwesterwaldbahn und Siegstrecke) sowie auf der Linie RB 29 Limburg - Siershahn (Unterwesterwaldbahn).

BEMU-Technik

Die Fahrzeuge beziehen ihre Energie aus den Oberleitungen zwischen Siegen und Au sowie im Bahnhof Limburg und überbrücken die nicht elektrifizierten Abschnitte - insgesamt 78 Kilometer - mit leistungsstarken Batterien.



Der Betrieb der Batteriefahrzeuge sieht keine zusätzliche Lade-Infrastruktur vor, denn die Wendezeiten in Limburg von über 20 Minuten sind für die Aufladung der Fahrzeuge ausreichend. Im nördlichen Abschnitt erfolgt die Aufladung im elektrifizierten Abschnitt zwischen Au und Siegen. Die Hessische Landesbahn (HLB) bezieht für den Einsatz der BEMU-Fahrzeuge Ökostrom. Damit werden jährlich fast 1.150 Tonnen CO2 eingespart.

Fahrzeugbau und -lieferung durch "SIEMENS"
Im Februar 2023 hatte die HLB die Ausschreibung für die Fahrzeuge durchgeführt. Den Zuschlag für den Bau der drei zweiteiligen Mireo Plus B Batteriezüge hat Siemens Mobility erhalten. Die Fahrzeuge haben eine hohe Antriebsleistung und verfügen für den Betrieb unter Oberleitung und zum Aufladen der Batterien über einen Stromabnehmer. Auf den nicht-elektrifizierten Strecken verkehren sie im Batteriebetrieb.

Die Züge ermöglichen durch jeweils drei Türen pro Seite einen schnellen Ein- und Ausstieg und verfügen über 126 Sitzplätze und 156 Stehplätze. Ein großer Mehrzweckbereich bietet Platz für bis zu zwölf Fahrräder und zwei Rollstühle oder Kinderwagen.

Kosten und Förderung

Die Kosten für die Anschaffung der BEMU-Fahrzeuge und deren Betrieb mit Ökostrom werden vom SPNV-Nord und dem Land getragen. Der Einsatz der BEMU-Züge im Westerwald wird im Rahmen der "Richtlinie zur Förderung alternativer Antriebe im Schienenverkehr" mit insgesamt 3,54 Millionen. Euro durch das Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) gefördert. Dafür sind die Partner sehr dankbar. (PM/Red)


Mehr dazu:   Auto & Verkehr  
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