Werbung

Pressemitteilung vom 20.09.2025    

Stephan Wefelscheid und die Zukunft des Nahverkehrs in Rheinland-Pfalz

In Rheinland-Pfalz steht eine bedeutende Entscheidung an, die den Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) nachhaltig beeinflussen könnte. Die Landesregierung prüft derzeit, ob neue Tarifverträge für die Verkehrsunternehmen verpflichtend werden sollen. Doch die möglichen Konsequenzen dieser Umstellung sind noch unklar.

Symbolbild (Foto: Pixabay)

Rheinland-Pfalz. Seit Juni 2025 wird in Rheinland-Pfalz diskutiert, ob der bisherige Tarifvertrag der Vereinigung der Arbeitgeberverbände des Verkehrsgewerbes Rheinland-Pfalz (VAV) seine Repräsentativität verliert und stattdessen der Bezirkstarifvertrag über Mindestentgelte im Nahverkehr mit Omnibussen (BezTV ME-N RP) anerkannt wird. Eine solche Änderung würde private Verkehrsbetriebe zwingen, den neuen Tarif anzunehmen, da sie andernfalls keine öffentlichen Aufträge mehr erhalten könnten – so regelt es das Landestariftreuegesetz in Paragraf 4 Absatz 3.

Der Landtagsabgeordnete Stephan Wefelscheid aus Koblenz kritisierte diesen Vorschlag bereits im Juni als "direkten, politischen Eingriff in die Tarifautonomie zugunsten der Gewerkschaft" und einen Schlag für die privaten Verkehrsunternehmen. Er stellte eine Anfrage an die Landesregierung, um die Folgen einer solchen Umstellung zu klären. Die Antwort enttäuschte ihn: "Im Wesentlichen hat mir die Landesregierung geantwortet, dass die Folgen noch nicht abschätzbar sind, obwohl die Bezirkstarifverträge schon seit Monaten vorliegen."



Anfang September berichtete Staatssekretär Hauer im Mobilitätsausschuss des Landtags von zusätzlichen Kosten in Höhe von rund 60 Millionen Euro, die durch die Umstellung entstehen würden. Diese Mehrkosten müssten die Kommunen tragen, da die ÖPNV-Unternehmen diese weitergeben müssten, so Wefelscheids Einschätzung. Er bemängelte, dass ihm bislang kein Kompensationsangebot des Landes bekannt sei, obwohl das Land bei den Regiolinien vollständig finanziert und somit direkt betroffen wäre.

Wefelscheid forderte eine gründliche Prüfung der faktischen und rechtlichen Folgen vor einer Entscheidung zur Umstellung der Tarifverträge. "Die Verkehrsunternehmen haben schon klar gemacht, dass eine Umstellung sofortige Folgen für die operative Ebene hätte und die Mehrkosten unmittelbar auflaufen würden", erklärte er. Ohne Unterstützung der Kommunen könnten Ausfälle und Insolvenzen drohen, was zu Notvergaben und eingeschränkter Versorgung im ÖPNV führen könnte.

Er betonte, dass die Landesregierung dringend die Arbeitgeberverbände einbeziehen und einen Schlichtungsprozess konstruktiv begleiten solle, um Chaos und zusätzliche Kosten im ÖPNV zu vermeiden. (PM/Red)


Mehr dazu:   Auto & Verkehr   Politik & Wahlen  
Feedback: Hinweise an die Redaktion

.: Neu bei Instagram :. => @kuriere_news

Anmeldung zum WW-Kurier Newsletter


Mit unserem kostenlosen Newsletter erhalten Sie täglich einen Überblick über die aktuellen Nachrichten aus dem Westerwaldkreis.

» zur Anmeldung



Aktuelle Artikel aus Politik


Einblick in den Bundestag: Lara Stenske erlebt Politik hautnah

Lara Stenske aus Ewighausen hat fünf Wochen im Berliner Büro des CDU-Bundestagsabgeordneten Harald Orthey ...

Freie Wähler in Rheinland-Pfalz: Abgeordneter Alscher muss gehen

Ein Jahr nach einem internen Richtungsstreit bei den Freien Wählern in Rheinland-Pfalz zieht ein weiteres ...

Fachkräftemangel im Mobilitätssektor: SPD sieht Chancen durch Migration

Im Westerwald wird der Fachkräftemangel in der Mobilitätsbranche zunehmend spürbar. Eine Veranstaltungsreihe ...

Gemeinsam für mehr Sicherheit: CDU diskutiert innovative Ansätze

Bei der Veranstaltungsreihe "Impulse digital" der Westerwälder Christdemokraten stand das Thema Sicherheit ...

SPD enttäuscht: Keine Zuschüsse für Ferienbetreuung in Hachenburg

In Hachenburg sorgte die geplante Erhöhung der Teilnehmerbeiträge für die Ferienbetreuung von 80 Euro ...

Gemeinsam stark: SPD Ahrbach-Stelzenbach wird zu Montabaur Land

Die SPD in der Verbandsgemeinde Montabaur strukturiert sich neu und bündelt ihre Kräfte unter einem gemeinsamen ...

Weitere Artikel


Regen und Gewitter: Herbst kehrt nach Rheinland-Pfalz zurück

Nach einigen sonnigen und warmen Spätsommertagen müssen sich die Menschen in Rheinland-Pfalz auf einen ...

Steimeler Kartoffelmarkt - Tradition, Musik und Muckensaft

Die "Hölzerne Muck", das Wahrzeichen des traditionsreichen Steimeler Kartoffelmarkts, wurde von Damen ...

Thalhausener Bauernmarkt - Tradition und Vielfalt

Am 27. September verwandelt sich der Ort Thalhausen in ein lebendiges Markttreiben, das Besucher von ...

Offene Baustellen im ÖPNV: Rheinland-Pfalz und die Tarifverträge

Eine Anfrage der Freien Wähler bringt Licht in die Situation der Tarifverträge im rheinland-pfälzischen ...

Inspiration und Austausch bei der 8. Wäller Helfen Business Night in Rotenhain

Am Donnerstag (18. September) fand die 8. Wäller Helfen Business Night in Rotenhain statt. Unter dem ...

Ein letzter Wunsch: David Landgraf möchte seinen kranken Vater in Spanien besuchen – Spendenaufruf gestartet

David Landgraf aus Herschbach steht vor einer großen Herausforderung. Der 42-Jährige, der seit über zwei ...

Werbung