Buchtipp: "Gedanken und andere Katastrophen" von Marie Spohr
Von Helmi Tischler-Venter
Das junge literarische Talent Marie Spohr aus Großmaischeid, geboren 2004, hat in ihrem Erstlingswerk in 17 poetischen Gedichten ihre Gedanken zu Themen wie Familie, Freunde, Liebe, Gesellschaft, Trauer und Depression verwoben. Ihre Gedanken sind von erstaunlicher Tiefe und Lebenserfahrung geprägt.

Großmaischeid. Die Autorin besitzt eine positive Ausstrahlung und bekennt im ersten Gedicht, "in Liebe aufgewachsen" zu sein. Diese Liebe gibt sie voller Dankbarkeit an ihre Familie zurück. Trotz der behütenden Familie hat Marie Spohr als Siebzehnjährige eine schwarze Phase voller Selbstzweifel durchlebt. Im Rückblick würde sie gern mit einer "Zeitmaschine" zu ihrem siebzehnjährigen Ego zurückkehren, um es zu herzen und zu stärken. "Wir werden das durchstehen. Ich verspreche es dir", kann jungen Menschen in ähnlicher Lage Mut verleihen.
Tiefschürfende Gedanken über den Verlust einer Freundschaft enden in der Hoffnung, "dass die Trennung vielleicht nicht für immer ist und wir eines Tages wieder genau das Richtige füreinander sind." Das Gedicht "Die Welt, in der die Liebe regiert", ist ein schöner Traum von einer wundervollen Welt. "Vielleicht sogar die perfekte."
Marie Spohr verpackt ihre negativen Erfahrungen in moderne Lyrik: "Niemals leben", "Teufelskreis" oder "Verlieren ist das neue Gewinnen" zeugen von tiefer Empathie und Selbstreflexion. Die stets gegenwärtige "Angst vor Monstern", die dich plagt, "ist die Angst vor den Monstern deines Innersten, den Dämonen deiner selbst." Niemand wird den Satz bestreiten: "Wir leben in einer gefährlichen Welt." Depression ist keine Lösung, daher empfiehlt Spohr: "Bitte, sei so lieb und verdirb nicht alles mit deinen depressiven Launen. Also behalte sie einfach für dich."
"Hast du dich jemals selbst dabei gesehen, wie du das Leben in vollen Zügen feierst, einfach nur, weil du dich lebendig fühlst?" Die Autorin sieht tief in die Seele ihres Gegenübers und kann es so ermutigen, sich selbst wertzuschätzen. Dem Ängstlichen empfiehlt sie: "Also lass dich ein auf das Wagnis und lass es endlich frei, dein Herz. Denn du bist alles, was du hast." Und sie appelliert, "das Wunder des Moments" zu genießen. "Sei ein Lachs und keine Forelle. Denn ein Lachs schwimmt gegen den Strom."
"Die machtvollste Waffe der Welt, das sind Worte." Mit dieser Waffe führt die junge Frau sowohl treffliche Schläge aus, die kritisieren, formuliert im Bewusstsein der Schlagkraft von Worten aber mehr aufbauende und befriedende Gedankengänge.
Das 75-seitige gebundene Büchlein eignet sich zum Genießen, Nachdenken und Verschenken. Erschienen ist es bei story.one publishing, ISBN 978-3-7115-4215-1. htv
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